NHV siegt nach Kraftakt auch gegen Minden II
05.02.2017 Männer West

NHV siegt nach Kraftakt auch gegen Minden II

05.02.2017 · 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

NHV siegt nach Kraftakt auch gegen Minden II

„Der NHV ist einfach nicht zu schlagen“ und „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ - Freudengesänge wie diese schallten am Samstagabend nach dem Schlusspfiff der Partie gegen den TSV GWD Minden II aus dem Jubelkreis der Spieler des Neusser HV. Doch bei aller Freude über den 18. Saisonsieg im 19. Ligaspiel war sowohl bei den Akteuren als auch bei den Verantwortlichen des ungeschlagenen Spitzenreiters der 3. Liga West dabei auch eine gehörige Portion Erleichterung spürbar. Kein Wunder, bedurfte es doch eines enormen Kraftaktes in der zweiten Hälfte, um am Ende mit dem 24:23 (10:16)-Erfolg den neunten Heimsieg in Serie ins Ziel zu bringen. „In der ersten Halbzeit haben wir überhaupt nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Dazu haben die Mindener gezeigt, warum sie in der Vorwoche Eintracht Hagen einen Punkt abgenommen haben“, erklärte Ceven Klatt. Der NHV-Trainer sprach seinem Team und insbesondere Abwehrchef Heider Thomas im Anschluss dennoch ein Lob aus: „Wie die Spieler nach der Pause reagiert haben, war unglaublich stark. Wir haben in der zweiten Hälfte unser wahres Gesicht gezeigt und uns in allen Bereichen gesteigert. Das spricht für den tollen Charakter des Teams.“

Dabei passte im Spiel des NHV vom Anpfiff an nur wenig zusammen. In der ansonsten so verlässlichen wie stabilen 6:0-Defensive fehlten immer wieder der letzte Schritt und das entscheidende Quäntchen Konsequenz. So kamen die Gastgeber nicht nur selbst selten ins Umschaltspiel, sondern scheiterten auch im gebundenen Offensivspiel immer wieder an Minden-Keeper Joel Birlehm. Folgerichtig liefen die Quirinusstädter über 0:3 (6.) und 4:8 (16.) gleich einem deutlichen Rückstand hinterher. Wie praktisch über die gesamte Spielzeit hinweg, gelang es den Mindenern auch in dieser Phase immer wieder, vor allem ihre treffsicheren Außen in Szene zu setzen.

Erst nach einer anschließenden Auszeit, in der Coach Klatt etwas lauter wurde, und einer Umstellung auf eine 5:1-Abwehr, in der Joshua Reuland Gästespielmacher Christopher Kunisch offensiver deckte, lief es zumindest kurzzeitig etwas besser. So kämpften sich die Neusser bis zur 22. Minute wieder bis auf 8:9 in Schlagdistanz - das Signal zur Aufholjagd? Mitnichten. Vielmehr war das Gegenteil der Fall. Denn die Klatt-Schützlinge verfielen stattdessen erneut in den etwas schlafmützigen "Modus" der Anfangsviertelstunde und mussten die Gäste aus Ostwestfalen bis zur Pause gar bis auf 10:16 davonziehen lassen.

So ging es für den NHV nicht unverdient mit der höchsten "Pausen-Hypothek" der laufenden Spielzeit in den zweiten Spielabschnitt. Doch der Ligaprimus zeigte mit dem Wiederanpfiff eine Reaktion, die eines Tabellenführers würdig ist: Nun waren mehr Emotion, mehr Entschlossenheit und auch eine ordentliche Portion Wut im Bauch im Neusser Spiel deutlich sichtbar. Die 6:0-Abwehr stand fortan stabiler, das Torhüter-Gespann um Mikkel Moldrup (im laufenden Spiel) und Vladimir Bozic (bei gleich vier Strafwürfen) leisteten ihren Beitrag und in der Offensive wurde konsequenter agiert. So kämpfte sich der NHV von 11:17 (33.) mit einem 5:0-Lauf bis zur 40. Minute auf 16:17 heran. Und zehn Minuten später war es dann endlich soweit: Unter dem lautstarken Jubel der Fans traf Kapitän Bennet Johnen zunächst zum erstmaligen Ausgleich (20:20), bevor Dennis Aust per Gegenstoß gleich im Anschluss zur 21:20-Führung nachlegte. Dies war der Auftakt zu einer packenden Schlussphase, in deren Folge die Gastgeber - auch dank eines gehaltenen Strafwurfs von Bozic gegen Kunisch beim Stand von 24:23 in der 58. Minute - am Ende einen etwas glücklichen, aber nicht unverdienten Sieg feiern konnten. „Herzlichen Glückwunsch an Neuss. Natürlich sind wir etwas geknickt. Wir haben ein gutes Spiel und sehr viel richtig gemacht. Aber leider haben wir uns in der zweiten Halbzeit zu viele Fehler erlaubt und zu viele Siebenmeter vergeben“, erklärte Mindens Trainer Markus Ernst abschließend.

Das nächste Meisterschaftsspiel in der 3. Liga West bestreitet der NHV am Samstag, 11. Februar, gegen den Longericher SC. Anwurf in der Hammfeldhalle ist um 19 Uhr.

NHV gegen Minden: Bozic, Moldrup (Tor) - C. Klasmann (6), Pankofer (7/5), Fütterer (n.e.), Bahn, Schneider (n.e.), Reuland, Handschke, Aust (6), Johnen (4), Thomas, Basic (1), Weis.

Nicht im Kader: Gipperich, Golec, Murawski, L. Klasmann.

Siebenmeter: NHV 5/5, Minden 2/6.

Zeitstrafen: NHV 3, Minden 2.

Besonderes Vorkommnis: Oliver Tesch (Minden) sieht nach grobem Foulspiel die Rote Karte (42.).

Spielverlauf aus NHV-Sicht: 0:3, 2:6, 4:8, 8:9, 8:13, 10:16 - PAUSE - 11:17, 16:17, 16:18, 18:20, 21:20, 22:21, 23:22, 24:23.