DHfK-A-Jugend beendet Hinrunde ungeschlagen

Das Spitzenspiel der Jugend-Bundesliga-Staffel Ost hielt, was es versprochen hat: Die beiden einzigen noch ungeschlagenen Mannschaften aus Leipzig und Wetzlar lieferten sich am Sonnabend (03.12.) zum Hinrunden-Abschluss in der rappelvollen Sporthalle am Rabet einen großen Kampf auf hohem Niveau. Dabei fühlte sich das leistungsgerechte 24:24-Unentschieden für den ersatzgeschwächten SC DHfK keineswegs als Punktverlust an.

Die gastgebende SC DHfK Handball-Akademie überraschte die U19 der HSG Wetzlar, die in der Jugend-Bundesliga unter dem Traditionsnamen HSG Dutenhofen/Münchholzhausen antritt, vom Anpfiff weg mit dem taktischen Mittel des siebten Feldspielers. Im Nu gingen die Leipziger mit 3:0 in Führung, konnten diesen Vorsprung allerdings nicht behaupten. Im Gegenteil: Nach einer knappen Viertelstunde gerieten sie erstmals ins Hintertreffen (5:6), in der 20. Minute musste Trainer André Haber beim Stand von 6:8 die grüne Auszeit-Karte zücken. Seiner Mannschaft fehlten mit Timo Löser und Jonas Leubner vorübergehend gleich zwei Rückraumspieler, weil sie nach Behandlung auf dem Feld für drei Angriffe aussetzen mussten. Positionsgetreue Alternativen standen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung. Zudem mangelte es am Blick für den freien Mann und an der nötigen Geduld beim Abschluss. Jeden Fehlwurf bestraften die Hessen gnadenlos durch Konter, vor allem über ihren pfeilschnellen Rechtsaußen, und zogen innerhalb von drei Minuten mit fünf Toren davon (7:12).

Nach dem 12:15-Pausenstand sollte es noch bis zur 51. Minute dauern, ehe die Leipziger die Partie wieder mit 21:20 in die Hand bekamen. Zuvor waren endlich auch sogenannte einfache Rückraum-Tore gelungen. Und dass es beim 18:20 drei Versuche bis zum Anschlusstreffer und danach weitere zwei bis zum Ausgleich brauchte, spricht im Umkehrschluss für die starke Abwehr- und Torhüter-Leistung, durch die sage und schreibe sechs Angriffe in Folge vereitelt werden konnten. Mehr noch: Bei zwei freien Konterbällen, die beide übers Wetzlarer Gehäuse strichen, und einem Rückraumwurf an die Latte wenige Sekunden vor Abpfiff hatte der amtierende Deutsche Meister sogar die große Chance, die Partie für sich zu entscheiden. So aber musste er seinerseits den letzten Angriff der Gäste unterbinden, um am Ende das 24:24-Unentschieden zu retten - was bravourös gelang. DHfK-Coach André Haber sprach somit auch von einem gewonnenen Punkt, "da sich die Mannschaft trotz eines Fünf-Tore-Rückstands großartig zurückgekämpft hat". Zufrieden konstatierte er: "Spiele auf einem solchen Niveau sind unheimlich wichtig und bringen die Jungs in ihrer Entwicklung tatsächlich weiter."

Lediglich von der Bank aus konnte Kapitän und Top-Scorer Marc Esche mitfiebern, der an einem Nasenbeinbruch laboriert: "Es ist schrecklich, wenn man nur zuschauen und nicht mithelfen kann. Aber ich bin total stolz auf die Mannschaft , vor allem auf ihre Moral." Somit bleibt es dabei: Sowohl die DHfK- als auch die HSG-Bundesliga-Junioren sind nach der Hinrunde ungeschlagen. Wetzlar kann auch in dieser Saison nicht in Leipzig gewinnen, führt aufgrund des besseren Torverhältnisses aber die Tabelle an. Der Abstand zum Drittplatzierten aus Großwallstadt beträgt inzwischen sieben Punkte. Und nur die beiden Staffelersten ziehen am Ende ins Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft ein. In den vergangenen beiden Jahren waren das immer Leipzig und Wetzlar. Die Vorfreude auf das Rückspiel am 8. April in Dutenhofen (dann hoffentlich mit komplettem Kader) ist jedenfalls schon groß.

SC DHfK: Badstübner, Prager; Emanuel (7/2), Seidler (1), Löser (6), Wellner (1), Ruoff (3), Leubner (3), Günther (3), Langer, Jürgens, Neumann.