Lemgo unterliegt im Derby GWD Minden

„Nach dem Spiel musste ich erstmal ordentlich durchpusten, weil ich ehrlich sagen muss, dass ich so einen Spielverlauf in diesem Extrem als Spieler und als Trainer auch noch nicht erlebt habe“, so A-Jugend-Trainer Leif Anton nach dem Derby gegen GWD Minden am Sonntagnachmittag. Lemgo kassierte beim 17:35 eine klare Pleite, dabei versprach die spielerisch gute erste Hälfte – 11:12 zur Pause – mehr Spannung für die zweiten dreißig Minuten.

„Wir kommen nicht gut rein ins Spiel, liegen 3:6 hinten, schaffen es aber dann über eine verbesserte Deckungsleistung und eine gute zweite Phase GWD immer wieder vor Aufgaben zu stellen“, so Leif Anton, dessen Jungs immer besser in die Partie gekommen sind. Lemgo blieb in Schlagdistanz zu Minden und konnte mehrmals ausgleichen. Mit einem knappen Rückstand von 11:12 für Lemgo ging es in die Kabine. „Wir haben dann in der Halbzeit gesagt, dass wir die Dinge, die wir in den ersten dreißig Minuten richtig gut gespielt haben, weiter ausbauen wollen. Wir wollten gut decken und das Spiel in die Breite verlagern, weil wir wussten, dass Minden individuell und körperlich uns einen deutlichen Schritt voraus ist“, nahm sich Lemgo nach dem tollen Auftritt gegen Favoriten Minden in der ersten Halbzeit für die zweite Hälfte viel vor.

Aber erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Lemgo verlor vollkommen den Faden und kam nach dem Seitenwechsel überhaupt nicht mehr in Tritt. Binnen Minuten entglitt den Gastgebern das Spiel. „Was dann passiert ist, kann man eigentlich als kollektiven Blackout der Mannschaft in der zweiten Hälfte ausmachen. Ich habe dann mit frühen Auszeiten versucht, gegenzurudern, habe aber in den Minuten nach den Auszeiten gemerkt, dass die Jungs überhaupt nicht mehr in der Lage sind, das Spiel zu ordnen und gute Entscheidungen zu treffen. Es waren viel zu viele Fehler im Spielaufbau, Fehlpässe, Abschlüsse die völlig überhastet und ohne Grund waren und da muss ich den Jungs einen Vorwurf machen, dass sie sich dann nach einer schlechten ersten Phase von der 30. bis zur 45. Minute komplett haben hängen lassen und sich ihrem Schicksal ergeben haben. Das darf uns so nicht passieren, daraus müssen die Jungs lernen“, so Leif Anton.

Lemgo geriet schnell deutlich in Rückstand, das Spiel war frühzeitig entschieden. „Nichtsdestotrotz muss man festhalten, dass GWD Minden absolut verdient gewonnen hat. Man merkt, dass wir personell auf der letzten Rille laufen. Ich gehe davon aus, dass die Jungs in der Trainingswoche und am Sonntag dann eine Reaktion zeigen werden, weil sie eben gesehen haben, wie es auch gehen kann, wenn man sich an die Vorgaben hält, das war in der ersten Halbzeit so. Die zweite war einfach zum Vergessen“, bilanzierte der Lemgoer Trainer.

„Trotz der deutlichen Niederlage gegen GWD Minden haben wir eine gute Hinrunde gespielt und müssen einfach anerkennen, dass die Mannschaften, die jetzt vor uns stehen, einfach auch besser sind“, steht Leif Anton mit der Lemgo A-Jugend auf einem tollen dritten Platz in der Jugend-Bundesliga West.