DM-Halbfinale der A-Jugend zwischen den Füchsen Berlin und den SC DHfK Leipzig - Die Fähigkeit, Druck als Rückenwind anzunehmen
20.05.2017 Jugend-Bundesligen

DM-Halbfinale der A-Jugend zwischen den Füchsen Berlin und den SC DHfK Leipzig - Die Fähigkeit, Druck als Rückenwind anzunehmen

20.05.2017 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich, Home, Jugend · Von: cb

DM-Halbfinale der A-Jugend zwischen den Füchsen Berlin und den SC DHfK Leipzig - Die Fähigkeit, Druck als Rückenwind anzunehmen

Das DM-Halbfinale zwischen den A-Jugenden der Füchse Berlin und dem SC DHfK Leipzig ist für viele das vorweg genommene Endspiel. Nicht so für Bob Hanning, den Füchse-Traine. Sein Team geht mit einem hauchdünnen Zwei-Tore-Vorsprung in das Halbfinal-Rückspiel um die Deutsche Meisterschaft. In Leipzig gewannen die Füchse nach starkem Schlussspurt 30:28.

„Beide Vereine haben in den vergangenen Jahren den Jugendhandball bestimmt. Aber alleine das Ergebnis zweiten Halbfinale zeigt, dass auch Dutenhofen Ansprüche hat. Deswegen ist es nicht das vorweggenommene Endspiel“, sieht Hanning die Mittelhessen, die mit mehr als einem Bein im Finale stehen, absolut auf Augenhöhe. Das ist aber noch Zukunftsmusik. Der Fokus liegt auf der Vorschluss-Runde.

In Teil eins des Halbfinales haben sich die Füchse einen hauchdünnen Vorsprung erarbeitet. Auch weil dem Meister der vergangenen beiden Jahre ein wenig die Puste ausging. „Einige Leipziger hatten noch das Relegationsspiel in Volmetal gegen den Drittliga-Abstieg in den Knochen. Deswegen haben wir auch im Sinne der sportlichen Fairness einer Verlegung zugestimmt“, erzählt Hanning, betont aber auch: „Unsere 3:3-Deckung am Ende hat da sicher auch mit reingespielt.“

Die Phase, die der Füchse-Coach damit meint, sind die letzten acht Spielminuten des Hinspiels. Leipzigs spielstarker Rückraumlinkshänder Oskar Emanuel hatte gerade zum 26:23 für die Messestädter getroffen. Doch die Füchse konterten mit einem 7:2-Lauf. Ein Ausdruck mentaler Stärke. „Man kann lernen, Druck auch als Rückenwind anzunehmen“, beschreibt der Berliner Trainer, dass man „unter Stress zu gewinnen, auch lernen kann.“ Eine Qualität, die der Berliner auch dem Gegner zuspricht.

Der Stress wird im Rückspiel heute ab 16.30 Uhr nicht abnehmen. Denn Leipzigs Trainer André Haber kündigte bereits wenige Minuten nach Verklingen der Schlusssirene in heimischer Halle an. „ Zwei Tore Abstand sind wenig. Es ist weiter alles möglich. Wir werden in Berlin noch einmal alles geben.“

Dass die Sachsen über ein großes Kämpferherz verfügen, verdeutlichte das Viertelfinal-Rückspiel bei GWD Minden. Nach einem 14:20-Rückstand kam die Haber-Sieben noch zu einem 30:27-Erfolg. Keeper Lucas Badstuber verdeutlichte nach dem Halbfinal-Einzug bereits den Geist im Team: „Wir haben immer an das Weiterkommen geglaubt.“ Nach eigener Aussage habe er in der Schlussviertelstunde „den Kopf ausgeschaltet und einfach gehalten“. In der Tat vernagelte Badstuber seinen Kasten förmlich.

Das war ein Faktor für den Halbfinal-Einzug. Ein weiterer war der taktische Kniff Habers mit dem siebten Feldspieler. „André Haber ist ein sehr guter Trainer, der sehr gut abgestimmt mit Christian Prokop arbeitet“, lobt Hanning den Leipziger. Dessen Team stellte mit seiner Abwehr die Füchse im Hinspiel vor einige Probleme. „Sie hat uns zu 13 technischen Fehlern gezwungen. In dieser Anzahl passiert uns das normalerweise nicht.“