Deutsche Meisterschaft A-Jugend: Endspielteilnehmer stehen fest
23.05.2017 Jugend-Bundesligen

Deutsche Meisterschaft A-Jugend: Endspielteilnehmer stehen fest

23.05.2017 · Jugend-Bundesliga, JBLH männlich, Jugend, Home · Von: cb

Deutsche Meisterschaft A-Jugend: Endspielteilnehmer stehen fest

Das Finale der diesjährigen Deutschen Meisterschaft ist perfekt. Der vierfache Titelträger Füchse Berlin setzte sich gegen den Deutschen Meister der vergangenen beiden Jahre SC DHfK Leipzig zweimal knapp durch und zieht ins Endspiel ein. Dort trifft das Team um Trainer Bob Hanning auf die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen. Die stand in der Saison 2014/15 bereits im Endspiel, scheiterte aber in der Addition wegen zwei Treffern an Leipzig. Die Füchse könnten mit einem fünften Titel mit dem OSC Dortmund gleichziehen. Rekordmeister mit zehn Titeln ist der SC Magdeburg.

Füchse Berlin – SC DHfK Leipzig 35:34 (16:14):

Nach einer Spielzeit mit zum Teil schwankenden Leistungen und einem Kraftakt im Viertelfinale gegen GWD Minden endet die Saison für den Titelverteidiger im Halbfinale. Nachdem das Hinspiel in eigener Halle 28:30 verloren ging, schwang sich das Team von Trainer André Haber zu einer starken Leistung auf. Dem Versprechen Habers, in Berlin noch einmal alles zu geben, ließen die Sachsen Taten folgen. Auch in dem Bewusstsein, im Viertelfinal-Rückspiel bereits einen Sechs-Tore-Rückstand in den letzten 20 Spielminuten noch in einen Drei-Tore-Sieg umgewandelt zu haben.

Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Ab der achten Spielminute schwammen sich die Gastgeber vor 275 Zuschauern langsam aber sicher frei und legten durch zwei Treffer von Mex Raguse zum 7:5 und wenig später das 9:6 durch den achtfachen Torschützen Frederik Simak vor.

Auf Seiten der Leipziger übernahmen die beiden achtfachen Torschützen Oskar Emanuel und Timo Löser Verantwortung und führten ihr Team gemeinsam mit Leon Wellner zum 9:9. In der Folge konnten die Sachsen die Berliner Führungen zumeist kontern, mussten aber mit einem 14:16-Rückstand in die Kabine. Addiert mit dem Hinspiel-Ergebnis betrug der Rückstand nun vier Treffer, kurz nach dem Seitenwechsel beim Spielstand von 18:15 (34. Minute) sogar fünf.

Wer geglaubt hat, die Leipziger würden nun die Schultern hängen lassen, sah sich getäuscht. „Die Jungs haben immer an sich geglaubt. Was hier innerhalb eines knappen Jahres gewachsen ist, macht uns als Trainer sehr stolz“, betonte Haber, dessen Taktik mit dem siebten Feldspieler dieses Mal nicht ganz aufging und drei Gegentreffer nach sich zog.

Auf der anderen Seite ein stolzer Trainer, auf der Sieger-Seite ein kritischer. Die Mängelliste Hannings war lang: „Ich war nicht zufrieden“, sagte Bob Hanning nach dem Spie. „Der Sieg war zwar nie gefährdet, wir haben bis kurz vor Schluss mit vier Toren geführt. Aber dann haben wir es nochmal spannend gemacht. Wir sind einfach zu keinem Zeitpunkt auf dem Niveau gewesen, das wir von uns selbst erwarten. Nicht nur, dass wir viel zu wenige Antworten im Spielverlauf gefunden haben, wir gingen teils auch fahrlässig mit unseren Chancen um. Dazu spielten wir in der Abwehr nicht ansatzweise das, was wir uns vorgenommen hatten.“ Für die beiden Finalspiele erwartet Hanning eine deutliche Leistungssteigerung.

Übrigens verzögerte sich die Ankunft der Leipziger-Handballer in der Heimat um viele Stunden. Auf der Rückreise stoppte eine Buspanne den DHfK-Tross. Doch die Spieler packten sofort mit an und bewiesen, dass sie nicht nur mit dem harzigen Leder sondern auch mit Radmuttern umzugehen wissen.

Füchse Berlin: Rau, Ferjan – Urios 1, Gerntke, Simak 8, Schröder 1, Rozman 11/4, Schmitz, Pust 4, Knauer 1, Matthes 2, Schauer, Raguse 7.

SC DHfK Leipzig: Badstübner, Voigt – Esche 7, Leutner, Löser 8, Wenzel 3, Seidler 4, Emanuel 8/2, Günther, Ruoff 1, Wellner 3, Szep-Kis.

TSV Burgdorf – HSG Dutenhofen/Münchholzhausen 36:33 (21:19):

Was die Erstliga-Profis der HSG Wetzlar am 30. Spieltag der DKB Handball-Bundesliga beim Bergischen HC schafften, übertrumpfte der Nachwuchs der Mittelhessen bereits in den ersten 30 Spielminuten. Während die Profis der HSG in Wuppertal gerade einmal 18 Tore zu Wege brachten, knackten die A-Jugendlichen in Hannover diesen Wert bereits im ersten Durchgang. Mussten aber auch 21 Gegentreffer hinnehmen. In der Summe macht das 40 Treffer in einer Halbzeit.

Zwischen den Niedersachsen und den Hessen entspannte sich also ein tempo- und torreiches Duell, in dem die HSG aufgrund des 15-Tore-Polsters aus dem Hinspiel zu keinem Zeitpunkt um den Finaleinzug bangen musste. „Wir haben in der Halbzeit die Fehler dann klar angesprochen und wollten vor allem endlich Abwehr spielen. Was wir in der Pause angesprochen haben, haben die Jungs dann super umgesetzt", sagte HSG-Co-Trainer Nober gegenüber der Zeitung Gießener Anzeiger.

Im zweiten Durchgang verlangsamte sich die Torfolge ein wenig. Doch den Gastgebern gelang es schließlich – gestützt auf den stark haltenden TSV-Keeper Felix Wernlein, der 20 Paraden zeigte – sich vom 27:27 auf 33:27 abzusetzen. Trotz des aussichtslosen Unterfangens, das Endspielticket doch noch zu lösen, zeigte der Nord-Vizemeister vor 300 Zuschauern eine couragierte Vorstellung, die von den Anhängern enthusiastisch gefeiert wurde und bei Trainer Roi Sanchez ein wenig Wehmut aufkommen ließ. „Schade, dass wir ausgerechnet im Hinspiel in Wetzlar einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten“, sagte Sanchez gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen, zeigte sich aber ziemlich stolz über das Erreichte und lobte: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft. Es ist ein Traum für mich, so ein tolles Team trainieren zu dürfen.“

TSV Burgdorf: Wernlein, Wilde – Krenke 2, Mävers 5, Juric 3, Thiele 5, Weiß 3, Lutze 2, Donker 1, Range, Diebel 4, Foltyn 1, Büchner 10/5, Machate.

HSG Dutenhofen/Münchholzhausen: Klimpke, F. Weber – Reuschling 2, Weimer, Vatter, Sturm, Schreiber 4, Kaiser, Patt, Rüdiger 12/1, I. Weber 5, Okpara 2, Waldgenbach 1.