Hannover mit zwei starken Spielen
08.10.2016 Weiblich

Hannover mit zwei starken Spielen

08.10.2016 · Jugend-Bundesliga, JBLH weiblich · Von: pm verein

Hannover mit zwei starken Spielen

Mit zwei starken Spielen gegen zwei hochrangige Gegner machten die JUNGWILDEN die Auftaktpleite in Leverkusen vergessen und bewiesen ganz klar, dass sie auf dem hohen Niveau, besonders von Serienmeister Leverkusen, mithalten können. Eine knappe Niederlage (33:34) gegen Bayer und ein Fünf-Tore-Sieg über Henstedt-Ulzburg geben weiter Hoffnung auf Platz zwei in der Gruppe, was das Erreichen der Zwischenrunde bedeuten würde.

HSG Hannover-Badenstedt - TSV Bayer 04 Leverkusen 33:34 (20:22)

Der TSV ging von Anfang an in Führung und nach gut 17 Minuten, beim Stand von 7:14, konnte man befürchten, dass ein ähnliches Ergebnis, wie bei der 30 Tore Klatsche im Hinspiel am 10. September heraussprang. Auch wenn ein Großteil der Leistungsträger bei dem ersten Spiel fehlten – war das Resultat doch beeindruckend und das merkte man der Mannschaft in der ersten Viertelstunde an. Aber dann fing das Team an zu fighten. Keine zehn Minuten später erzielte Nathalie Pagel mit dem 18:19 den Anschlusstreffer und die B-Jugendliche Marieke Heilmann, mit insgesamt 8 Treffern auch erfolgreichste Badenstedter Torschützin, warf kurz darauf sogar den Ausgleich. Die Partie war wieder offen und mit einem 20:22 gingen beide Mannschaften in die Pause. Der große Respekt war abgelegt und Leverkusen merkte, dass es dieses Mal kein Spaziergang werden sollte.

Auf Leverkusener Seite waren es immer wieder die glänzend aufgelegte Mia Zschocke und Annika Lott, die ihre Mannschaft nicht nur antrieben, sondern auch wichtige Treffer erzielten. Bis zur 45. Minute konnte der Favorit erneut auf vier Tore (26:30) wegziehen. Die Gäste mussten sich aber ihre Erfolge in der zweiten Halbzeit wesentlich härter erkämpfen, als noch in Durchgang eins. Die Badenstedter Torhüterin Anna Westphal, beim Hinspiel hatte auch sie verletzt gefehlt, steigerte sich mit zunehmender Spielzeit und nahm den Rheinländerinnen ein ums andere Mal klare Chancen weg. Die 150 Zuschauer gaben ihre Mannschaft nicht auf und mit der Unterstützung von den Rängen arbeitete sich die HSG Tor um Tor wieder heran. Bei 57:17 Min. erzielte Isabelle Dölle den Ausgleich (33:33) und es roch nach einer großen Überraschung. Knapp zwei Minuten vor Schluss musste sogar Bayers Spielmacherin Mia Zschocke aufgrund einer zwei Minuten Strafe auf die Bank und ein Sieg schien möglich. Leider wurden innerhalb kürzester Zeit zwei technische Fehler produziert und Annika Lott nutzte die Gunst der Stunde und erzielte den 33:34 Siegtreffer für Bayer 04.

Trainer Florian Marotzke: „Wir haben gezeigt, dass wir mit den Großen mithalten können, Kompliment an meine Mannschaft. Wenn wir in der ersten Viertelstunde nicht so viel Respekt gezeigt hätten, wäre sogar mehr drin gewesen. Aber auch zum Ende hin war der Sieg nochmal möglich. Auf dem Niveau werden dann natürlich solche überflüssigen Fehler bestraft – ansonsten hätten wir Leverkusen nicht nur ärgern, sondern auch besiegen können.“

HSG Hannover-Badenstedt vs. SV Henstedt-Ulzburg 28:23 (14:9)

Jetzt musste ein Sieg her, wenn man nicht mit einem riesen Rucksack zum letzten Spieltag der Vorrunde nach Henstedt-Ulzburg reisen wollte. Denn bei einer Niederlage, hätte es am 12. November nicht nur einen Erfolg gebraucht, sondern auch Schützenhilfe aus Leverkusen. Henstedt-Ulzburg könnte zu Hause theoretisch noch vier Punkte holen. Das war den JUNGWILDEN bewusst und entsprechend agierten sie. Der SVHU konnte zwar mit 2:0 in Führung gehen, aber Badenstedt agierte mit einer ganz starken Abwehr, die den Gegner immer wieder vor Probleme stellte. Nach zehn Minuten, beim Stand von 4:5 fruchtete das gute Defensivverhalten – der Bundesliganachwuchs legte einen 7:0 Lauf hin und ging in der 18. Minute mit 11:5 in Führung. Lediglich über die Außen war der Gast aus Schleswig-Holstein stets gefährlich. Halbzeitstand 14:9 und die 150 Zuschauer konnten auf den ersten Erfolg hoffen.

Nach der Pause gab es beim Gastgeber ab der 35. Minute plötzlich einen Einbruch und der Gast aus dem hohen Norden konnte sich wieder heranarbeiten. Besonders im Mittelblock war ein Substanzverlust festzustellen, welchen Henstedt-Ulzburg durch vermehrte Tore vom Kreis ausnutzte. Die Badenstedter Fans mussten nach dem 22:22 Ausgleich anfangen zu zittern und der Gast ging kurze Zeit später sogar 22:23 in Führung. Aber genauso groß wie plötzlich der Leistungsabbruch kam, steigerte sich das Marotzke Team noch einmal im Endspurt. Bis zum Schluss wurde kein Gegentreffer mehr zugelassen und vorne erzielte das Team aus der Landeshauptstadt noch sechs Tore – Endstand 28:23. Damit sind die beiden ersten Punkte im Sack und Badenstedt hat es nun selber in der Hand, am 12. November in die Zwischenrunde einzuziehen.

Trainer Marotzke: „Der Kräfteverschleiß hat sich in der vierten Halbzeit des Wochenendes schon bemerkbar gemacht. Das ist aber der Modus und eine Bundesligaspielerin muss in der Lage sein, das auch durchzuhalten. Sicher war das Spiel gegen Leverkusen ein großer Kraftakt, umso erfreulicher ist der tolle Endspurt nach einer Schwächephase – die Mannschaft hat an sich geglaubt und die letzten Reserven mobilisiert, dass bestätigt unsere ständigen Bemühungen die Athletik der Spielerinnen zu verbessern. Von einer Bundesligaspielerin erwarte ich nicht nur, dass sie Handball spielen kann, sie muss auch topfit sein, denn die Gegner sind es meistens auch.“