Nach chaotischer Anreise kommen die JUNGWILDEN mit einem Sieg zurück aus dem Schwabenland

Die Fahrt der HSG Hannover-Badenstedt nach Nellingen war alles andere als eine entspannte Anreise. Als das Spiel schließlich mit 1,5 Stunden Verspätung angepfiffen wurde, waren die A-JUNGWILDEN aber sofort hellwach und konnten am Ende die Partie verdient mit 28:25 (13:11) gewinnen. Der erste Sieg zum Auftakt der Zwischenrunde in der JBLH ist damit unter Dach und Fach.

Wenn man eine Reise macht, dann kann man was erleben. Diese Auswärtsreise in das Schwabenland wird in den Geschichtsbüchern der HSG landen. Nicht wie sonst üblich, ist der HSG Tross mit dem Bus gefahren, sondern mit der Bahn angereist. „Meine Damen und Herren, auf der Strecke vor Stuttgart gab es einen Personenschaden. Ich muss ihnen leider mitteilen, dass die Fahrt hier in Vaihingen (Enz) endet,“ lautete die niederschmetternde Ansage im ICE nach Stuttgart. Nach einigen Überlegungen waren sich alle einig – die Mannschaft muss schnellstens nach Nellingen. Also wurden fünf Taxis „gekapert“ und diese zum Spielort geschickt. Der Rest der Reisegruppe musste andere Wege beschreiten.

Die zuvor informierten Gastgeber erwiesen sich als sehr verständlich und sagten: „Wir warten, bis ihr da seid.“ Nicht wie vorgesehen um 15:00 Uhr, sondern erst um 16:15 Uhr wurde die Bundesligapartie dann angepfiffen. Trotz der Anreisestrapazen waren die A-JUNGWILDEN von Beginn an hellwach. Der TV Nellingen hatte große Schwierigkeiten mit der offensiven Abwehr der HSG und bissen sich ein ums andere Mal die Zähne an der durch Alina Defayay geführten Defensivreihe aus. Nellingen ging durch die Juniorinnen-Nationalspielerin Lena Degenhardt mit 1:0 in Führung. Diese war die erste und einzige Führung des Gastgebers. Danach übernahm das Team aus Niedersachsen das Ruder und ging von da an immer wieder in Front. Die Mannschaft schaffte es aber nicht, sich entscheidend abzusetzen. Das lag nicht zuletzt an der glänzend aufgelegten Juniorinnen-Nationaltorhüterin Sarah Wachter, die den JUNGWILDEN viele gute Einwurfmöglichkeiten vereitelte. Immer wieder konnte der TV sich herankämpfen, aber mit einer zwei Tore Führung (13:11) gingen die Hannoveranerinnen in die Pause.

Auch in der zweiten Halbzeit war die Mannschaft um die sehr stark aufspielende Nathalie Pagel sofort präsent. In der 39. Minute setzte sich die HSG erstmals mit vier Treffern (21:17) ab und beim 23:18 in der 41. Minute warteten die mitgereisten Fans auf den finalen KNOCKOUT. Dieser blieb aber aus und gute fünf Minuten gelang keiner Mannschaft ein Treffer, was wohl auch ein wenig den Nerven geschuldet war. Die dritte Nationalspielerin des TV, Elisa Stuttfeld, brachte ihr Team danach noch einmal bedrohlich heran. Als Julia Redder, nach einer Auszeit des TV Nellingen, in der 59. Minute den Treffer zum 28:24 erzielte, konnten die Badenstedter Fans sich entspannen und anfangen den Sieg zu feiern.

Die Rückreise verlief, außer dass der geplante Besuch beim „Italiener“ gegen eine Pizza in der Sporthalle getauscht werden musste, nach Plan und die JUNGWILDEN erreichten Hannover, erschöpft aber glücklich, planmäßig um 23:30 Uhr.

Ein besonderer Dank geht an den TV Nellingen. Das Team um Geschäftsführer Bernd Aichele und „sein“ Trainerteam haben sich nicht nur sportlich fair, sondern auch als hervorragender Gastgeber dargestellt.