DHB-Schiedsrichter bereiten sich auf Saison 2018/2019 vor

Mit hochkarätigen Gastreferenten bereiteten sich die Bundesliga Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter des Deutschen Handballbundes auf Ihren Sommerlehrgängen in Hennef/Sieg (Elite- und Eliteanschlusskader) sowie Halberstadt (Bundesliga- und Nachwuchskader) auf die kommende Spielzeit vor.

So konnten die Eliteschiedsrichter bei ihrem Lehrgang den Männer-Bundestrainer Christian Prokop als Referenten begrüßen. Dieser referierte aus Trainersicht insbesondere zu den Themen Kreisaktionen, Kontakt bei Außenwürfen, Stürmerfoul, Einflussnahme/Kommunikation  sowie zum Vorwarnzeichen „passives Spiel“. Insbesondere zu den Außenaktionen berichtete der Bundestrainer über aktuelle taktische Entwicklungen und sensibilisierte die Schiedsrichter mit zahlreichen Videoszenen für den Hintergrund des Abwehrverhaltens auf Außen. Den Eliteschiedsrichtern gab der Bundestrainer den Hinweis mit in die Saison, die Aktionen auf Außen nicht großzügig zu behandeln und frühzeitig die erforderlichen Zeichen zu setzen. Schiedsrichterwart Wolfgang Jamelle zeigte sich vom Referat des Bundestrainers begeistert: „Christian Prokop war hervorragend vorbereitet und hat die Schwerpunktthemen aus Trainersicht aber jederzeit mit Bezugspunkten zur Aufgabe der Schiedsrichter erstklassig präsentiert. Ich glaube vom regen Austausch haben beide Seiten profitiert.“

DHB-Schiedsrichterlehrwart Jürgen Rieber nahm das Thema Außenaktionen dann in seine weitere Lehrarbeit auf und setzte weitere Schwerpunkte in den Bereichen Siebenmeterwurf und Stürmerfoulaktionen. Darüber hinaus nahmen auch die Themen Bankverhalten und Aktionen gegen den Kopf, bzw. Stöße in der Luft weiten Raum ein. Jürgen Rieber: „Wir schaffen es mit unseren Schiedsrichtern die größte Anzahl von schweren Fouls durch konsequente Bestrafungen  zu reduzieren, hier und da wünschen wir uns als Schiedsrichterausschuss noch, dass die Schiedsrichter sich bei schweren Fouls etwas mehr Zeit nehmen und die Entscheidung erst nach einer Absprache treffen.“

Eine Neuerung beim Elitelehrgang war die Teilnahme der in der HBL und in den Spitzenspielen der HBF eingesetzten Delegierten. Hierzu Jamelle: „Delegierte und Schiedsrichter bilden ein Team, es war deshalb wichtig, beide Gruppen gemeinsam auf die Saison einzustimmen. Insbesondere beim Bankverhalten wollen wir einen Schwerpunkt für die Saison setzen. Mit beiden Ligaverbänden sind wir zum Schluss gekommen, dass konsequenter gegen Unsportlichkeiten auf den Bänken vorzugehen ist. Die Offiziellen müssen sich ihrer Vorbildfunktion stärker bewusst werden.“

Auch für den Lehrgang des Bundesliga- und Nachwuchskader gelang es dem Schiedsrichterausschuss mit dem Norweger Per Morten Sodal, der in der IHF als Lecturer und in der EHF als Delegierter fungiert, einen namhaften Referenten zu gewinnen. Neben einem interessanten Vortrag zum Thema Progression und Game-Management nutzten die Verantwortlichen des DHB die Zeit auch, um ihre EHF-Young Referee Projekt Schiedsrichter zu einer Gruppenarbeit mit Sodal zusammenzubringen. Bundesligakader-Verantwortlicher Nils Szuka zog ein mehr als positives Fazit des Besuchs von Per Morten Sodal: „Wir haben gemeinsam mit Per Morten festgestellt, dass die Schiedsrichterkommissionen des DHB und der IHF in den wesentlichen Punkten gleiche Linien verfolgen. Darüber hinaus war es für die Schiedsrichter, die hervorragend mitgearbeitet haben, ein großer Gewinn einen so renommierten internationalen Experten als Referenten erleben zu können.“

Auf beiden Lehrgängen schulte der IHF-Regelexperte Jürgen Scharoff alle Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen noch zu den neuen IHF Guidelines die ab 01.07.2018 in Kraft getreten sind.