SG 09 Kirchhof - TV Aldekerk - Am Sonntag um 16 Uhr wird es spannend: Dann empfängt die SG als Drittletzter der abgelaufenen Zweitliga-Spielzeit den TVA, der als Dritter der Aufstiegsrunde noch immer Hoffnungen auf die 2. Bundesliga hegt und dem ESV Regensburg und dem MTV Heide folgen möchte. „Wir wollen es jetzt auch mal versuchen“, sagt Georg van Neerven, Obmann des TV Aldekerk. Also sich nicht nur, wie bisher, als Kaderschmiede am Niederrhein für die höherklassige Konkurrenz profilieren, sondern selbst nach den Sternen greifen und von der eigenen, hervorragenden Jugendarbeit profitieren.
Die Gelegenheit dazu ergab sich nach nur sechs Saisonspielen: zwei in der 3. Liga Nordwest (ein Sieg und eine Niederlage), ehe die Saison 2020/2021 abgebrochen wurde, und vier in der Aufstiegsrunde zum Unterhaus nach dem Restart (ein Sieg, ein Remis und zwei Niederlagen), was den Westdeutschen hinter den Aufsteigern Regensburg und Heide als Dritter die Möglichkeit beschert, nun über die Relegation gegen Zweitligist Kirchhof nachzuziehen.
"Es ist unsere letzte Chance", weiß TVA-Trainerin Yvonne Fillgert. Dass die Gastgeberinnen im Vergleich zu den Herausforderinnen eine komplette Saison in den Knochen haben, wertet sie nicht als Vorteil für Aldekerk. "Kirchhof ist deutlich eingespielter, wir hingegen trainieren noch nicht so lange wieder zusammen. Dass ihr Team dennoch über die Aufstiegsrunde die Chance auf die 2. Bundesliga erhalten hat, findet sie dennoch angemessen. Denn: Als Tabellenführer bei Abbruch der Saison 2019/2020 verzichtete der ATV aus ökonomischen Gründen auf die 2. Liga. Das folgende Jahr wurde laut Obmann van Neerven dazu genutzt, die wirtschaftlichen Voraussetzungen zu schaffen: „Nun sind wir bereit."
Die Generalprobe ging für beide Mannschaften schief. Während Aldekerk den direkten Sprung im Duell mit Heide verpasste, kassierte die SG - bei bereits feststehender Relegation - eine 24:25-Niederlage bei der TG Nürtingen. Immerhin bäumten sich die Kirchhoferinnen in der Schlussphase noch einmal auf. „Auf die Leistung in den letzten 20 Minuten können wir aufbauen. So stelle ich mir das in puncto Leidenschaft und Zweikampfverhalten vor“, lobte Trainer Martin Denk. Wohlwissend, dass es die zweite Garde war, die sich dafür verantwortlich zeichnete. Die Spielerinnen aus dem Juniorteam nämlich, die die Kohlen (fast) noch aus dem Feuer holten. Nun sind wieder alle Akteure gefragt, für ein positives Gefühl im ersten Vergleich zu sorgen.
(ENI)