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Dazu trägt nicht nur die Tradition und die jahrzehntelange Rivalität der beiden Aushängeschilder des Bundeslandes bei, sondern auch die derzeitige Entwicklung. Beide möchten so schnell wie möglich in die 2. Bundesliga hoch, daraus machen beide auch keinen Hehl.
Die Gastgeber, die in der vergangenen Spielzeit Norddeutscher Meister wurden und in der Relegation scheiterten, sind auch in dieser Runde wieder gut reingekommen und führen die Tabelle nach drei Spieltagen an. Für die Stiere gilt das nicht. Die verloren überraschend ihr Auftaktspiel bei den Füchsen Berlin II mit 22:31. Danach warf man sich den Frust aber beim deutlichen 37:30 gegen Anhalt Bernburg von der Seele. Trotzdem kommt das Derby für den Stiere-Coach Mannhard Bech aufgrund der zahlreichen Veränderungen in seinem Kader ein wenig zu früh. „Wir können so ein Level auch spielen, ja wir können es sogar besser“, ist Bech von den Qualitäten seiner Mannschaft zu 100 Prozent überzeugt. Was derzeit fehle, sei noch die Konstanz über 60 Minuten. An der arbeitete an in nicht weniger als sieben Trainingseinheiten während der vergangenen Woche – ein absoluter Profi-Umfang.
Über die Empor-handballer sagt Bech: „Sie spielen beinahe fehlerfrei.“ Die spannende Frage wird sein, ob das den Rostockern auch vor einer derartigen Kulisse, wie sie am Samstagabend zu erwarten ist, gelingt. Man rechnet mit 4.500 Zuschauern. In der vergangenen Spielzeit unterlagen die Stiere an gleicher Stelle vor einer ebenso großen Kulisse deutlich. „Wir sind absolut motiviert und brennen auf das Derby. Wir wollen uns in Rostock von unserer besten Seite zeigen“, unterstreicht Kapitän Luz Weßeling.
Bei den Gastgebern herrscht vor dem Landesderby eitel Sonnenschein. Zum einen hat man 6:0 Zähler auf dem Konto, zum anderen verlängerten die beiden Leistungsträger Philipp Asmussen und Stefan Wilhelm ihre Verträge bis 2021. Außerdem hat Neuzugang Ole Dieringer seine Oberschenkel-Verletzung auskuriert. „ich sehe uns als Favoriten“, gab der Rückraumspieler gegenüber dem Internetportal „Sportbuzzer“ zu Protokoll, sagt der Linkshänder, der vor der Saison vom TSV Altenholz kam und unbedingt in die 2. Bundesliga aufsteigen möchte: „Die nächsten Spiele werden richtungsweisend sein.“