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Drei deutliche Auswärtssiege und ein offenes Duell

23.05.2021

Kantersiege und knappe Kisten: Die Zwischenrunden-Hinspiele der Aufstiegsrunde boten alles - von Vorentscheidungen bis hin zu völlig offenen Ausgangslagen für die Rückspiele am kommenden Wochen, wenn die vier Aufstiegsfinalteilnehmer ermittelt werden.

HC Empor Rostock – VfL Pfullingen 27:32 (14:14) – Zwei unterschiedliche Halbzeiten – und ein klarer Sieger am Ende. Der VfL Pfullingen tritt die Heimreise aus der Hansestadt mit zwei Punkten im Gepäck und klaren Vorteilen für das Rückspiel am kommenden Wochenende an. Die Ausgangslage ist gut, ins Aufstiegsfinale zur 2. Bundesliga einzuziehen. Dabei gehörten die ersten 30 Minuten noch den Hausherren von Chef-Trainer Till Wiechers. Mit 6:1 legte Rostock beachtlich los. Nur zweimal konnten die Gäste das Resultat im ersten Durchgang egalisieren: beim 9:9 und zum Pausenpfiff mit 14:14. Im Anschluss bot sich dann aber ein anderes Bild: Der VfL kam wacher aus der Kabine und setzte mit 20:17 ein erstes Ausrufezeichen. Empor konterte, hielt das Duell bis zum 23:23 völlig ausgeglichen. Doch nach dem 25:27 ging den Hausherren die Puste aus, und die Sieben von Coach Daniel Brack enteilte auf fünf Treffer Differenz – ein angenehmes Polster für das Rückspiel.

TuS Vinnhorst – HC Oppenweiler/Backnang 27:26 (14:13) – Was für eine kuriose Partie mit ebenso kurioser Schlussphase, in der sich der HCOB beinahe noch überraschend belohnt hätte. Denn die gastgebenden Hannoveraner lagen – mit Ausnahme des 13:13-Ausgleichs kurz vor der Pause – fast durchgehend in Führung. Erst als die Gäste plötzlich mit 23:22 ihre erste Führung erzielten, drohte das Duell zu kippen. Doch die Vinnhorster reagierten besonnen und drehten das Ergebnis erneut; auch dank zweier Treffer durch Tim Otto zum 27:24. Die Schlussminute hatte es nach dem Anschluss des HCOB noch einmal in sich – letztlich sicherte sich der TuS aber den Heimsieg und tankt damit Selbstvertauen für das Rückspiel in Oppenweiler am kommenden Wochenende. Doch auch die Gäste rechnen sich mit diesem offenen Resultat Chancen aus. „Wir haben ein zerfahrenes Spiel gesehen, es war wenig Spielfluss drin, das kommt uns nicht unbedingt zugute“, sagte HCOB-Coach Matthias Heineke. „Wir haben ein Ergebnis, mit dem wir das Ding nächste Woche drehen können. Ein Tor aufholen ist in Oppenweiler immer drin. Wir wissen, was wir nächste Woche besser machen können.“ Neben dem knappen Ergebnis bot das Duell außerdem eine defekte Zeitmessanlage, massig Zeitstrafen und eine korrigierte Rote Karte gegen Gäste-Akteur Jakub Stryc.

HSG Krefeld Niederrhein – VfL Eintracht Hagen 21:35 (11:15) – Was für eine Demonstration der Eintracht, die bereits nach dem Hinspiel fürs Aufstiegsfinale planen darf. Die Krefelder müssen nun auswärts eine Hypothek von 14 Toren wettmachen, um die Sensation zu schaffen. „Wir haben uns viel vorgenommen und in der ersten Halbzeit gut dagegengehalten“, sagte HSG-Coach Maik Pallach. „In der zweiten Halbzeit fehlten uns die Treffer aus dem Rückraum, und dann wird es auf diesem Niveau schwer. Das Ergebnis spiegelt das Leistungsniveau wider.“ Dabei starteten die Hausherren vielversprechend mit 5:2, doch über 8:8 übernahmen die Gäste schon vor der Pause die Kontrolle. Im zweiten Durchgang drehten die Hagener noch stärker auf und machten das Weiterkommen über 30:18 nahezu perfekt. „Das war heute erste Sahne, aber wir werden natürlich mit aller Seriosität in das Rückspiel gehen und uns gut drauf vorbereiten“, erklärte VfL-Sportdirektor Michael Stock. Und Hagens Coach Stefan Neff zügelte die vorzeitige Euphorie: „Es sind erst 50 Prozent gespielt. Wir bleiben weiter voll fokussiert und bereiten uns ab Sonntag auf das Rückspiel vor.“

HSG Hanau – 1. VfL Potsdam 27:35 (12:19) – Klarer Auswärtserfolg für die Potsdamer, die damit die Grundlage für das Rückspiel am kommenden Sonntag legen. Bis 8:10 blieb Hanau den Gästen noch auf den Fersen, ehe diese mit einer 8:0-Serie auf vorentscheidende 18:8 davonzogen. „Das ist eine sehr bittere Niederlage und ein verdienter Sieg für Potsdam“, konstatierte HSG-Coach Hannes Geist. „Wir sind in alte Verhaltensmuster zurückgefallen. Ich konnte nicht gut genug gegensteuern und dadurch haben wir den Fokus auf unseren Matchplan verloren. Das war nicht gut von mir, da bin ich selbstkritisch genug.“ Nach dem Zehn-Tore-Vorsprung bereits im ersten Durchgang ließen die routinierten Potsdamer nach der Pause überhaupt nichts mehr anbrennen. Mit einem Acht-Tore-Polster kann die Mannschaft von Trainer Daniel Deutsch dem Rückspiel entspannt entgegenblicken. Abschenken werden die Hanauer in der Fremde aber nicht vorzeitig. „Wir werden die Woche nutzen, um uns wieder akribisch vorzubereiten. Am Ende des Tages sind die 60 Minuten entscheidend. Da bin ich von der Mannschaft überzeugt, dass wir wieder ein anderes Gesicht zeigen werden“, sagte Geist.

Alle Spiele der Aufstiegsrunde gibt es live und exklusiv bei Sportdeutschland.tv und über dhb.de/livestreams.

(ENI)