Offenes Duell zwischen Rostock und Potsdam, Hagen dominiert
Ein offenes Duell und klare Vorteile für Eintracht Hagen: Die Rückspiele versprechen im Kampf um den Aufstieg bereits jetzt mächtig Spannung.
HC Empor Rostock – 1. VfL Potsdam 28:27 (13:16) – Ein unglaublich packendes Handballspiel, ein offener Ausgang und eine ganz wichtige Message – das war das Final-Hinspiel in Rostock. Vor dem knappen Rostocker Heimsieg richtete Ministerpräsidentin Manuela Schwesig das Wort an rund 1000 zugelassene Zuschauer: „Jetzt geht’s wieder los. Deswegen haben wir schon gewonnen“, sagte sie nach über sieben Monaten mit leeren Hallen und Plätzen. Und was die Fans vor Ort erlebten, machte das Live-Gefühl umso wertvoller: Denn die gastgebenden Rostocker gingen als Außenseiter ins Duell mit Potsdam, lagen früh mit 6:9 zurück – und daran änderte sich auch bis zur Pause nichts. Doch aus dem 13:17-Rückstand kurz nach Wiederanpfiff machte Empor plötzlich ein 19:19-Unentschieden und schließlich bei 21:20 die erste Führung für den HC. Urplötzlich ging ein Ruck durch die Empor-Reihen. “Rostock hat sich Stück für Stück ins Spiel gekämpft”, meinte VfL-Coach Daniel Deutsch. Angepeitscht vom eigenen Publikum hatten plötzlich die Hausherren das Zepter des Handelns in der eigenen Hand. In den Schlusssekunden überschlugen sich schließlich die Ereignisse: Erst traf Janos Steidtmann beim 28:26 zur ersten Zwei-Tore-Führung für Empor, dann sah deren Kapitän Tim Völzke für eine unterbundene Chance die Rote Karte und Karl Roosna verkürzte auf 27:28. „Das Ding ist komplett offen”, meinte Till Wiechers. „Wir werden gucken, was wir im Rückspiel besser machen können.”
VfL Eintracht Hagen – HC Oppenweiler/Backnang 36:31 (17:14) – Der VfL nimmt fünf wertvolle Tore Vorsprung mit ins Rückspiel. 67 Treffer sprechen von einer Partie zweier offensivfreudiger Teams im Final-Hinspiel. „Es war ein offener Schlagabtausch von Anfang an, beide Mannschaften waren heiß“, sagte Hagens Keeper Mats Grzesinski hinterher. „Zum Glück konnten wir uns fürs Rückspiel einen ordentlichen Puffer erspielen.“ Dabei waren die Gäste der Eintracht bis zum 11:10 dicht auf den Fersen, erst dann setzten sich die Hausherren zur Pause auf 17:14 ab, erhöhten anschließend gar auf 26:20. Doch abschütteln ließ sich der HCOB nicht, agierte in der Schlussphase mit dem siebten Feldspieler und verkürzte auf 24:26. Am Ende sicherte sich Hagen aber einen komfortablen Fünf-Tore-Vorsprung. „Das ist eine Hypothek, aber es hätte auch knapper ausgehen können“, urteilte Gäste-Coach Matthias Heineke nach der Partie. „Wir sind nicht ganz zufrieden, aber die Entscheidung fällt erst nächste Woche.“ Das weiß auch VfL-Trainer Stefan Neff, der Glückwünsche noch nicht annimmt: „Die fünf Tore nehmen wir mit, aber sie schärfen auch noch einmal die Sinne. Ich habe mir sagen lassen, dass man im Pumakäfig von Oppenweiler nichts geschenkt kriegt. Deshalb freuen wir uns auf weitere spannende 60 Minuten.“
Alle Spiele der Aufstiegsrunde gibt es live und exklusiv bei Sportdeutschland.tv oder über dhb.de/livestreams.
(ENI)