Oppenweiler/Backnang und Rostock drehen Hinspielniederlagen
Keine Spur von Langeweile: Die Rückspiele der Aufstiegsrunden-Zwischenpartien hatten es wahrlich in sich. Bestätigte Rollen, gedrehte Resultate - alles war vertreten.
VfL Eintracht Hagen – HSG Krefeld Niederrhein 23:21 (12:6) – Sollte es bei der negativen Tordifferenz von minus 14 Treffern noch den Hauch einer Hoffnung für die Krefelder gegeben haben – zur Halbzeit hätte sich dieser spätestens in Rauch aufgelöst. Die Hypothek war bereits vor der Partie hoch für die Mannschaft von Coach Maik Pallach. In der Rückspielpause hätten die Gäste aber 20 (!) Treffer Unterschied ausgleichen müssen. Trotz der Vorentscheidung boten beide Teams ansehnliche 30 Minuten, an deren Ende der VfL erneut als Sieger von der Platte ging und ins Aufstiegsfinale gegen den HC Oppenweiler/Backnang einzog. Für die HSG hat sich die Aufstiegshoffnung indes zerschlagen.
HC Oppenweiler/Backnang – TuS Vinnhorst 31:29 (17:18) – Das wohl packendste der vier Zwischenrunden-Rückspiele hielt, was es im Vorfeld versprach. „Wir wissen, dass wir in Oppenweiler jedes Team bezwingen können“, sagte HCOB-Coach Matthias Heineke vor dem Duell mit einer 26:27-Auswärtsniederlage im Rücken. Und die Heimbilanz der Oppenweiler – bislang gewannen die Hausherren ihre Heimpartien allesamt – sollte sich auch an diesem Samstag bestätigen und den HCOB letztlich ins Finale gegen Hagen befördern. Nötig war dafür ein Sieg mit zwei Toren Unterschied, den die Heineke-Sieben auch exakt so ablieferte – doch zur Pause sah es noch nicht so gut aus. Denn die Vinnhorster zogen rasch über 10:7 davon, erst im zweiten Durchgang entwickelte sich ein wahrer Schlagabtausch. Bei 26:24 setzte der HC ein erstes Ausrufezeichen, doch der TuS glich zum 27:27 aus. 70 Sekunden vor dem Abpfiff verkürzte Vinnhorsts Matheus Costa Dias schließlich auf 29:30 – für die Gäste wäre das das Ticket zur nächsten Runde gewesen. Doch die entscheidende Aktion gehörte HCOB-Akteur Marcel Lenz, mit 13 Treffern überragender Spieler dieser Partie. Wenige Sekunden vor dem Ende verwandelte er seinen sechsten souveränen Siebenmeter, ließ die Gastgeber jubeln und ermöglichte somit den Einzug ins Finale.
VfL Pfullingen – HC Empor Rostock 26:32 (11:17) – Unfassbar! Auch die Rostocker drehen die Hypothek aus dem Hinspiel, das sie mit fünf Treffern verloren. Nach dem Rückspiel und dem Sechs-Tore-Sieg jubelt der HC über den Finaleinzug, während der VfL trotz starken Auswärtsauftritts an der Ostsee am Ende trauert. Pfullingens Coach Daniel Brack mahnte bereits nach dem Hinspiel, dass sein Team auch im Rückspiel ordentlich Paroli bieten müsse. Das gestaltete sich gegen motivierte Rostocker aber von Beginn an schwer, die Gäste legten über 8:4 und 13:8 beachtenswert los. Spätestens hier war klar: Auf dem Trefferpolster aus dem Hinspiel können sich die Hausherren keineswegs ausruhen. Bereits zur Pause hätte der HC das Duell gekippt, zog anschließend sogar auf 21:13 und 27:18 noch deutlicher davon. Doch Pfullingen wehrte sich, kam mit fünf Toren in Serie auf 23:27 heran – und hatte das Weiterkommen wieder in der eigenen Hand. Die Schlussminuten entwickelten sich zu einem Hin und Her, an dessen Ende Jaris Uwe Tobeler per Siebenmeter für Rostock schon zweieinhalb Minuten vor Abpfiff den Endstand herstellte. Dem VfL hätte ein einziges Tor für die Verlängerung gefehlt – doch in dramatischen Schlusssekunden wackelte das Rostocker Tornetz nicht mehr.
1. VfL Potsdam – HSG Hanau 31:21 (15:9) – Eine Acht-Tore-Niederlage aus dem Hinspiel hätten die Hanauer in Potsdam umbiegen müssen – eine Hypothek, die sich als viel zu hoch erweisen sollte. Auch im Rückspiel dominierte der VfL, der somit ins Finalspiel gegen Rostock einzieht. Doch auch die Gäste können auf ihre Leistung in der Aufstiegsrunde stolz sein, nicht zuletzt in den beiden Partien gegen hoch eingeschätzte Potsdamer. Im Rückspiel gaben sich die Gäste nicht auf, aus einem frühen 9:4-Rückstand machte die HSG ein 8:9. Dann allerdings setzten die Hausherren noch vor der Pause mit einer 6:1-Serie den endgültigen Schlusspunkt unter dieses Duell. Denn 14 Treffer auszugleichen, schien für Hanau nach dem Seitenwechsel arg unrealistisch. Die Hausherren um Trainer Daniel Deutsch spielten ihren Streifen souverän herunter, überhöhten über 18:11 und auf 27:15 und siegten am Ende mit zehn Treffern Differenz – und damit noch deutlicher, als im Hinspiel.
Die Finalspiele (5./6. und 12./13. Juni)
VfL Eintracht Hagen – HC Oppenweiler/Backnang
HC Empor Rostock – 1. VfL Potsdam
Alle Spiele der Aufstiegsrunde gibt es live und exklusiv bei Sportdeutschland.tv und über dhb.de/livestreams.
(ENI)