Pforzheimer Derby um die Tabellenspitze
Der vierte Spieltag im Ligapokal um den Einzug in den DHB-Pokal 2021/2022 steht an - und mit ihm die eine oder andere erste Entscheidung, die fallen kann. Spannung garantiert!
Gruppe Nord
Oranienburger HC – TSV Altenholz – Gänzlich ohne Sieg und Niederlage turnt der OHC bislang durch den Pokal – zwei Unentschieden schaffte die Sieben von Coach Silvio Krause bislang. Am Samstag um 17 Uhr soll der erste Sieg gegen den TSV folgen, der furios gegen Cloppenburg startete, dann aber Niederlagen gegen Berlin II und Aurich kassierte. „Schwer zu sagen, wie das zustandekam“, so Krause. Altenholz sei körperlich sehr präsent und agiere mit einem „hohen Abwehrsystem“. Da müsse sein Team sehr beweglich sein, um die Defensive zu knacken. Für beide Teams – Altenholz hat bislang ein Spiel mehr –geht es also darum, den Anschluss an die begehrten Ränge zu halten.
OHV Aurich – TV Cloppenburg – Duell der Gegensätze am Samstag um 19 Uhr: Niederlagenfreie Auricher begrüßen sieglose Cloppenburger zum ungleichen Kräftemessen. Eine weitere Pleite könnte den Cloppenburger Traum von den ersten beiden Rängen und das Erreichen der DHB-Pokal-Runde bereits beenden. Die Hausherren haben – während Tabellenführer Füchse Berlin II spielfrei ist und ohnehin außer Konkurrenz antritt – indes die Möglichkeit, das Punktekonto mit einem Erfolg auf 7:1 Punkte bei noch zwei Spielen zu schrauben und somit einen großen Schritt zu machen. „Das ist vielleicht noch kein Matchball, aber mindestens ein Satzball. Wir sind uns bewusst, dass wir mit einem Sieg einen sehr großen Schritt Richtung DHB-Pokal machen“, sagt Teammanager Ewald Meyer. „Danach bräuchten wir vermutlich nur noch einen Punkt aus zwei Spielen.“
ATSV Habenhausen – SC Magdeburg II – Die Habenhausener haben bislang, ebenso wie Oranienburg, lediglich zwei Unentschieden auf dem Konto. Ein Sieg über die Magdeburger Youngsters am Sonntag um 17 Uhr ist also gewissermaßen Pflicht, um Aurich weiter unter Druck zu setzen. Doch mit Remis-Experten kennen sich die Gäste aus: Erst vergangene Woche knöpften sie dem OHC eines der beiden Unentschieden beim 25:25 ab – es war der erste Punktgewinn des SCM, der diesen Erfolg liebend gerne gegen den ATSV wiederholen möchte. Gerne auch doppelt.
Gruppe Mitte
HSG Bieberau-Modau – TV Kirchzell – Am Samstag um 18 Uhr treten auch die bislang sieglosen Teams aus Bieberau und Kirchzell gegeneinander an. Während die HSG bislang nur ein Spiel absolvierte, überraschte der TVK immerhin durch zwei beachtliche Remis gegen Gelnhausen und Gensungen. Vor dem bayrischen Derby steigt auch bei Falken-Coach Thorsten Schmid die Vorfreude: „Kirchzell ist eine unbequeme Mannschaft, sie geben nie auf, fighten bis zur letzten Minute und nutzen jeden Fehler gnadenlos aus. Das heißt für uns im Angriff diszipliniert und erfolgsorientiert zu spielen, die eigene Fehlerquote minimal zu halten und keine Gegenstöße zuzulassen.“
ESG Gensungen/Felsberg – SV Zweibrücken – Die Gäste sind vor der Partie am Samstag um 19.30 Uhr noch ohne Verlustpunkt, haben aufgrund der Corona-Verschiebung gegen Gelnhausen vergangenes Wochenende aber auch erst eine Partie absolviert. Die ESG hat auch noch nicht verloren, aber auch nicht gewonnen: zwei Unentschieden, jeweils gegen Kirchzell und Rodgau stehen zu Buche. Beide Teams können mit einem Erfolg am Wochenende den Druck auf die vorderen Teams erhöhen, Zweibrücken als einziges verlustpunktfreies Team der Gruppe Mitte hätte dabei sogar alle Trümpfe in der Hand.
HSG Rodgau Nieder-Roden – HG Saarlouis – Ungewöhnliche Uhrzeit im Duell zwischen der HSG und der HGS. Der Grund, weshalb die Partie nicht am Samstag, sondern erst am Sonntag um 15 Uhr ausgetragen wird: Corona. Nach der Teamquarantäne baten die Gäste um Verlegung, „damit sie wenigstens eine Trainingseinheit mehr absolvieren können. Dem Wunsch haben wir natürlich entsprochen“, sagte Marco Rhein, Sportlicher Leiter der Rodgauer Baggerseepiraten. Dabei stehen die Gäste nach nur einer gespielten Partie und der Niederlage gegen Gelnhausen schon ein wenig unter Druck, endlich einen Erfolg einzufahren. Ein wenig komfortabler sieht es da für die Rodgauer mit 3:1 Punkten aus. „Für mich waren die Saarländer vor der Saison ein heißer Anwärter auf die Meisterschaft, individuell unheimlich stark besetzt. Das wird ein reizvolles Duell, in dem wir wieder ein Stück näher an unsere optimale Leistung kommen müssen“, sagt HSG-Coach Jan Redmann.
Gruppe Süd
TV Plochingen – HC Erlangen II – Als ärgster Verfolger des verlustpunktfreien Spitzenduos aus Pforzheim darf sich der TV Plochingen nach drei Spieltagen die größten Hoffnungen auf einen der begehrten ersten beiden Plätze machen. Ein Sieg und ein Remis stehen zu Buche, ehe am Samstag um 19 Uhr die Erlanger Zweitvertretung zum Duell bittet. Die Gäste ihrerseits verloren gegen beide Pforzheimer Klubs knapp, nun folgt der dritte Prüfstein. Immerhin: In Blaustein gewannen die Gäste zum Auftakt und können somit 2:4 Punkte vorweisen. Die Hausherren teilten sich zuletzt mit der SG Leutershausen die Punkte, nachdem es zum Auftakt einen knappen 30:29-Auswärtserfolg beim Bundesliga-Unterbau des HBW Balingen-Weilstetten gab.
HG Oftersheim/Schwetzingen – TSV Blaustein – Das Duell der wohl allerletzten Chance: Wenn die HG am Samstag um 19.30 Uhr den TSV empfängt wird wohl mindestens eine Mannschaft knappe zwei Stunden später die Pokal-Träume endgültig begraben können. Denn beide Klubs sind noch ohne Sieg: die Oftersheimer nach drei Spielen, bei denen Niederlagen gegen die SG Pforzheim/Eutingen und die SG Leutershausen sowie ein 26:26 gegen Balingen II heraussprang und Blaustein nach zwei Niederlagen gegen Erlangen II und TGS Pforzheim. Bei der klaren Pforzheimer Dominanz in der Süd-Gruppe erscheint es selbst bei einem Sieg für beide Teams unwahrscheinlich, dass das Feld von den hintersten Plätzen noch gänzlich aufgerollt werden kann.
SG Pforzheim/Eutingen – TSG Pforzheim – Am Samstag um 20 Uhr steht unbestritten eines der absoluten Highlights der Pokalrunde auf dem Programm. Nicht nur, dass es das stadtinterne Pforzheimer Derby ist – es ist zugleich das Duell der beiden einzigen verlustpunktfreien Teams der Gruppe Süd. Das wird sich nun definitiv ändern. Beide Teams weisen drei Siege aus drei Spielen vor, selbst das Torverhältnis ist beinahe identisch. Lediglich einen Treffer Vorsprung hat die SG (88:71) vor TGS (87:71). Seit vier Jahren warten beide Seiten auf dieses Duell, wie SG-Coach Alexander Lipps bestätigt. „Wenn Zuschauer zugelassen wären, wäre wahrscheinlich das Dach weggeflogen.“ Zum Spielausgang prophezeit der Tabellenführer-Trainer: „Wir gewinnen. Klassisch wäre ein defensiv geprägtes Ergebnis.“ Sein Gegenüber, TSG-Coach Tobias Müller, erwartet ein Spiel auf Augenhöhe: „Ich denke, die Tagesform wird neben der Defensivarbeit entscheidend sein. Es wird kein sehr torreiches Spiel, am Ende werden wir aber knapp die Nase vorn haben.“
HBW Balingen-Weilstetten II – SG Leutershausen – Die Balinger Zweitvertretung erwartet am Sonntag um 16 Uhr eine schwere Aufgabe: Der letztjährige Vizemeister der Staffel Ost ist zu Gast bei den Jung-Galliern. Beide Teams trafen in der kurzen Saisonphase in Leutershausen bereits aufeinander, damals bog der HBW einen deutlichen Pausenrückstand noch zu einem 25:25-Unentschieden um. „Das war ein gefühlter Sieg“, sagt Balingens Trainer Andre Doster. Bislang sprang für die Hausherren erst ein Punkt heraus. „Diesmal erwarte ich mehr. Das geht nur, wenn wir konsequenter spielen, im Angriff die einfachen Fehler vermeiden“, so Doster. Für die Gäste bleibt die HBW-Zweitvertretung auch ein Stück weit unberechenbar: „Es kann immer sein, dass da einer aus der A-Jugend mitfährt oder eben einer nicht dabei ist, der in die Bundesliga hochrutscht“, sagt Kreisläufer Lukas Wichmann. Dennoch: dir SGL will den jüngsten Erfolg über Oftersheim mit einem neuerlichen Sieg bestätigen.
(ENI)