Spenge und Vinnhorst mischen mit - Torfestival in Gruppe B
Was für ein Spieltag! Die dritte Runde im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga hatte es in beiden Gruppen in sich. Vinnhorst und Spenge melden sich im Kampf um die begehrten Plätze, in Gruppe B bricht ein wahres Torfestival aus.
Gruppe A
TuS Spenge – MTV Braunschweig 25:24 (12:9) – Der TuS ist im Kampf um den Aufstieg angekommen und feiert nach der Niederlage in Rostock nun den ersten Sieg, der am Ende knapp, aber letztlich verdient ausfällt. Zum Spenger Helden der Schlusssekunden avancierte Torhüter Bastian Räber, der den letzten Wurf von MTV-Kreisläufer Niklas Wolters parierte und den Ausgleich vereitelte. Dabei hätte die Endphase deutlich entspannter ausfallen können, führten die Hausherren doch nach dem Seitenwechsel mit 14:10. Aber TuS-Coach Heiko Holtmann konstatierte: „Es sind zu große Schwankungen in unserem Spiel.“ Und so kam Braunschweig zum 16:16-Ausgleich, hielt das Duell offen und führte kurz vor dem Ende gar mit 24:23.
HC Empor Rostock – 1. VfL Potsdam 32:34 (18:17) – Was für ein bitterer Verlauf aus Sicht der Rostocker, die damit die zweite Niederlage im dritten Spiel kassierten. Lange sah es auf der Anzeigetafel danach aus, als würden die Hausherren das wichtige Duell mit den Potsdamern für sich entscheiden. Die komplette erste Hälfte über – das 16:17 kurz vor dem Ende ausgeblendet – führte Empor, und auch nach dem Seitenwechsel sah es bis zum 27:24 gut aus für den HC. Doch dann brach die Schlussviertelstunde an – und mit ihr die Zeit des VfL. Angetrieben vom starken Karl Roosna, der allein fünf Treffer in der entscheidenden Phase erzielte, glichen die Potsdamer erst zum 27:27 aus, gingen dann bei 33:31 in den Schlussminuten vorentscheidend in Führung und entführten die Punkte von der Ostsee. Gleichzeitig sprangen die Gäste auf Platz zwei hinter Hagen und verdrängten Empor von den Rängen, die zur weiteren Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigen. Doch: Noch haben beide Mannschaften drei Spiele zu absolvieren.
Eintracht Hildesheim – TuS Vinnhorst 26:30 (12:15) – Verspätet guter Start für die Vinnhorster in die Aufstiegsrunde. Nach der Auftaktniederlage gegen Spitzenreiter Hagen folgte eine Woche später der erste Sieg für die Hannoveraner. Im Niedersachsen-Duell sammelten sie die Zähler in Hildesheim ein – und schubsten die Gastgeber durch die zweite Niederlage im dritten Spiel auf den letzten Rang. Überragender Mann bei den Gästen: Milan Mazic, der nicht nur auf insgesamt elf Treffer kam, sondern dabei auch alle fünf Siebenmeter eiskalt verwertete. Und bereits in der ersten Hälfte gaben die Vinnhorster dem Spiel eine klare Tendenz: Aus dem 4:5-Rückstand machten sie binnen weniger Minuten eine 12:6-Führung, die zur Pause aber ein wenig schmolz. Mehr noch: Die Eintracht kämpfte sich zurück, führte nach der Pause gar mit 18:17 und 21:20, ehe der TuS wieder die Kontrolle übernahm. Mit drei Treffern in Serie legte Vinnhorst auf 26:23 vor und ließ sich diesen Vorsprung in den letzten fünf Minuten auch nicht mehr nehmen. 2:2 Punkte haben die Gäste nun und mischen damit voll im Aufstiegsrennen mit. Und auch Hildesheim kann sich mit einem Sieg bei 2:4 Punkten direkt wieder zurückmelden.
Gruppe B
HSG Krefeld Niederrhein – VfL Pfullingen 34:30 (16:13) – Fehltritt ausgemerzt: Nach dem überraschenden Remis in Willstätt haben die Krefelder in die Erfolgsspur zurückgefunden. Pfullingen verpasste indes die zweite Überraschung nach dem 34:24-Sieg über hoch eingeschätzte Dansenberger. Dabei standen die ersten 20 Minuten ganz im Zeichen der Gäste, die auf 10:7 vorlegten. Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit fanden die Hausherren, angetrieben von den treffsicheren Carlos Marquis und Maik Schneider, in die Partie und legten eine 9:3-Serie hin. Am engsten wurde es im zweiten Durchgang noch beim 27:25 für die Niederrheiner, die den Sieg aber letztlich souverän einfuhren. „Am Anfang hatten wir richtig Probleme gegen aggressive Gäste“, gestand Eagles-Coach Maik Pallach. „Schlüssel war, dass wir Alexander Schmid sehr gut kontrolliert haben.“ Gäste-Trainer Daniel Brack sprach hinterher von einem „verdienten Sieg“ für Krefeld. „Wir sind gut gestartet, haben uns dann aber immer schwerer getan, Tore zu erzielen.“
HC Oppenweiler/Backnang – TV Willstätt 39:31 (20:19) – Was für ein Torspektakel, an dessen Ende der HCOB weiterhin ungeschlagen von der Tabellenspitze grüßt. Dabei erwiesen sich die Willstätter, die noch vor einem halben Jahr dieses Duell für sich entschieden, über 40 Minuten als durchaus ebenbürtiger Gegner. Während die Gäste häufige Unaufmerksamkeiten des HC gnadenlos ausnutzten, schlugen die Oppenweiler im Angriff variabel zu. Heraus kam eine torreiche erste Hälfte, in der sich keines der Teams absetzen konnte. Das gelang dem HCOB erst nach der Pause beim 26:26 mit eine Fünf-Tore-Serie zum wohl vorentscheidenden 31:26. Maßgeblich daran beteiligt war Keeper Stefan Koppmeier, der mehrere Bälle und einen Siebenmeter von Alexander Velz parierte. „Das war ein ganz hart erkämpfter und wichtiger Sieg. Wir haben vor dem Spiel gewusst, dass es nicht das entscheidende Spiel sein wird, doch aber richtungsweisenden Charakter haben wird“, erklärte HC-Coach Matthias Heineke. „Was wir im Angriff an Wurfqualität hatten und ab der 40. Minute an Torwart- und Abwehrleistung, das war top.“
TSB Heilbronn-Horkheim – HSG Hanau 29:37 (11:17) – Mit dem Auswärtserfolg haben die Hanauer bei nun 3:3 Punkten die eigene Ausgangslage im Kampf um die ersten vier Plätze verbessert. Die Hausherren warten nach zwei Niederlagen indes auf den ersten Erfolg. Gegen die HSG gerieten die Heilbronner vom Start weg ins Hintertreffen, über 4:1 und 13:8 setzten sich die Gäste zur Pause bereits deutlich ab. Auch nach dem Seitenwechsel behaupteten die Hanauer durchweg einen Vorsprung von mindestens fünf Treffern, sodass der Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr geriet. „Uns fällt ein Stein vom Herzen, weil wir uns endlich belohnt haben“, sagte HSG-Trainer Hannes Geist hinterher. „Wir sind als Mannschaft gereift. Wir haben klasse gedeckt und Horkheim nicht mehr die Chance gegeben, noch einmal heranzukommen“, fasste er die Schlussphase zusammen. Einziger Wermutstropfen: Michael Hemmer und Jannik Ruppert verletzten sich.
Alle Spiele der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga gibt es live und exklusiv bei Sportdeutschland.tv und unter dhb.de/livestreams!
(ENI)