Vier packende Duelle auf den letzten Metern Richtung Aufstieg
Zwei aus Acht: So lautet die magische Formel im Kampf um den Aufstieg in die 2. Bundesliga. In Hin- und Rückspielen ermittelt Oktett vier Teams für zwei Finalspiele. Schon der Auftakt in die Zwischenrunde hat es nun in sich.
HC Empor Rostock – VfL Pfullingen – Eine weite Fahrt in den hohen Norden steht den Pfullingern ab Freitagmorgen bevor, bis schließlich am Samstag um 16.30 Uhr der Anpfiff in der Hansestadt erfolgt. Und vor der Aufgabe hat der VfL bei aller Vorfreude auch gehörigen Respekt: „Der HC Empor ist in jeder Saison einer der Topfavoriten um die Rückkehr in die Zweite Bundesliga“, sagt Pfullingens Coach Daniel Brack. „Sie sind immer unter den führenden Teams ihrer Staffel zu finden und 2019 nur knapp am Aufstieg vorbeigeschrammt.“ Als besondere Merkmale stellt er die aggressive 6:0-Deckung der Rostocker sowie das Angriffsspiel mit siebtem Feldspieler heraus. Doch auch die gastgebenden Rostocker nehmen den Gegner keineswegs auf die leichte Schulter. Trainer Till Wiechers lobt den Tabellenzweiten der Gruppe B, der wie Empor mit 8:4 Punkten in die Runde der letzten acht eingezogen ist, in höchsten Tönen. „Das wird extrem schwer, der Gegner ist brutal stark und hat keine Schwächen“, meint der Coach und fordert: „Wir müssen sechzig Minuten superkonzentriert spielen.“
TuS Vinnhorst – HC Oppenweiler/Backnang – Einen Favoriten vor diesem Duell auszumachen, fällt sicher nicht ganz so leicht. Denn am Samstag um 18 Uhr empfangen ambitionierte Vinnhorster aus der starken Nord-Gruppe ausgeruhte Oppenweiler, die als Spitzenreiter aus der Süd-Gruppe hervorgehen. Dabei reisen die Gäste mit dem Vorteil an, vergangenes Wochenende spielfrei und somit eine längere Regenerationszeit gehabt zu haben. „Es war umso schöner und für die Köpfe natürlich super, ein paar Tage mit diesem Erfolgserlebnis und doch ohne Handball zu verbringen“, sagte HCOB-Coach Matthias Heineke. Mit dem Erfolgserlebnis ist der vorzeitige Gruppensieg gemeint – und damit die Aufgabe, gegen den Vierten der anderen Gruppe anzutreten. Dabei schätzt Heineke den TuS als hohe Hürde ein. „Die Vinnhorster stehen kompakt und führen die Zweikämpfe ziemlich robust“, ergänzt der Trainer und führt das auf die Arbeit seines Gegenüber, den früheren Defensivspezialisten Davor Dominikovic, zurück. Auch Ex-Bundesligaspieler Florian Freitag als Spielmacher und Kreisläufer Milan Mazic finden spezielle Erwähnung in der Gegneranalyse des Oppenweiler Coaches. Dennoch: „Wir haben am Samstag 60 Minuten zu spielen, und da traue ich meiner Mannschaft auch einen Sieg in Vinnhorst zu.“
HSG Krefeld Niederrhein – VfL Eintracht Hagen – Die letzten Duelle zwischen der HSG und dem VfL liegen gar nicht so weit in der Vergangenheit: In der Vorbereitung auf die Aufstiegsrunde trafen Krefeld und Hagen in zwei Testspielen aufeinander, von denen jede Seite das Auswärtsspiel gewann. Für das Duell am Samstag um 19 Uhr spielt das aus Sicht von HSG-Coach Maik Pallach keine Rolle: „Ich habe mir nur noch die drei Gruppenspiele der Hagener angesehen und schon eine Idee, wo unsere Chancen sein könnten.“ Dabei sieht er sein Team im Vergleich zur Vorrunde – auch wegen einiger schmerzhafter Ausfälle – klar in der Außenseiterrolle: „Hagen war auch schon vor der ersten Runde der absolute Topfavorit auf den Aufstieg. Die Mannschaft ist seit Sommer zusammen und hat voll durchtrainiert. Im Verein herrschen bereits Zweitligastrukturen. Dem Trainer steht sein Team jederzeit zur Verfügung, weil er nicht auf Arbeitszeiten seiner Spieler achten muss. Für die neue Saison wurde mit Philipp Vorlicek schon ein Spieler aus der ersten Liga verpflichtet. Der kommt bestimmt nicht, um in der dritten Liga zu spielen“, erklärte Pallach. Aber auch Stefan Neff, Coach der gastierenden Hagener, sieht viele Ambitionen im Zwischenrundengegner vom Niederrhein: „Krefeld ist für uns ein alter Bekannter. Fahrtechnisch ist es sicherlich die angenehmste Variante, sportlich aber eine große Herausforderung. Die HSG hat als letztjähriger Zweitliga-Absteiger große Ambitionen, wieder aufzusteigen. Jetzt geht es um alles oder nichts.“
HSG Hanau – 1. VfL Potsdam – Gegen den Nord-Gruppensieger aus Potsdam sehen sich die Hanauer am Samstag um 19.30 Uhr durchaus in der Rolle des Herausforderers. Dass das nicht unbedingt schlecht sein muss, bewies die HSG erst vergangenes Wochenende, als sie im Gruppenfinale den hoch eingeschätzten TuS Dansenberg aus dem Wettbewerb kegelte und in die Zwischenrunde sprang. „Die Jungs sind sehr glücklich und erleichtert, dass sie dieses Ziel erreicht haben. Jetzt sind wir voller Vorfreude auf die nächste Aufgabe“, sagt Hanaus Trainer Hannes Geist. Und die hat es in sich, kooperieren die Gäste doch mit dem Bundesligisten Füchse Berlin und verfügt daher über bestens ausgebildete Akteure. „Es wird ein ganz anderes Spiel als gegen Dansenberg. Kleine, quirlige Spieler im Rückraum und am Kreis drei Brocken“, erklärt Geist. „Wir haben uns akribisch drauf vorbereitet, um das in den Griff zu bekommen.“ Spannend wird auch sein, wie die Potsdamer das Hanauer Spiel unterbinden und damit den Grundstein zum Einzug ins Aufstiegsfinale legen wollen.
Alle Spiele der Aufstiegsrunde gibt es live und exklusiv bei Sportdeutschland.tv und über dhb.de/livestreams.
(ENI)