ATSV_Jubelbild.JPG

Zweibrücken und Habenhausen zeigen keine Nerven

23.05.2021

Dem Druck gewachsen: Zwei Tickets zur kommenden DHB-Pokal-Runde waren am letzten Spieltag des Ligapokals noch zu vergeben. Und die Teams mit den besten Karten zeigten keine Nerven und überzeugten.

Gruppe Nord

TV Cloppenburg – SC Magdeburg II 31:34 (15:17) – Im Duell der bislang sieg- und somit chancenlosen Schlusslichter der Nord-Gruppe konnte zumindest die Magdeburger Zweitvertretung zum Abschluss noch ein Erfolgserlebnis feiern. Beim TV Cloppenburg übernahmen die Gäste vom Start weg das Kommando und legten in der Anfangsphase gleich mit 10:5 vor. Zwar ließen sich die Hausherren auch über den Pausenpfiff hinaus lange nicht abschütteln, beim 28:21 wähnten sich die Magdeburger aber spätestens relativ sicher auf der Erfolgsspur. Erst in den Schlussminuten konnte der TVC das Ergebnis zumindest ein wenig korrigieren.

OHV Aurich – Oranienburger HC 42:35 (20:19) – Serie gewahrt und zum Abschluss noch einmal ein wahres Torspektakel zelebriert: Als einziges Team ist der OHV ohne Niederlage durch die Nord-Staffel gegangen und verdient Gruppensieger geworden, der nächstes Jahr im DHB-Pokal antreten darf. Auch dank der treffsicheren Akteure Kevin Wendlandt (11 Treffer/OHV) und Dennis Leroy Schmöker (14 Treffer/OHC) schaukelte sich das sehenswerte Duell auf Augenhöhe bis zum 34:32 hoch. In den letzten zehn Minuten ging den Gästen, sonst für Remis-Ergebnisse zuständig, die Luft aus. Über 39:33 fuhren die Auricher den fünften Sieg im sechsten Spiel ein und beendeten eine überaus erfolgreiche Ligapokal-Runde.

ATSV Habenhausen – Füchse Berlin II 29:24 (15:10) – Der TSV Altenholz hoffte vergeblich auf der Couch, Habenhausen bejubelte den Sieg und die Qualifikation zum DHB-Pokal: Während der spielfreie Klub darauf hoffte, dass der ATSV dieses Duell nicht gewinnt, um nach Verlustpunkten abzurutschen, machte Habenhausen den Gedankenspielen einen Strich durch die Rechnung und besiegte die außer Konkurrenz antretende Zweitvertretung der Berliner Füchse. Dadurch sprangen die Hausherren selbst auf Rang zwei und zogen das letzte der sechs zu vergebenen DHB-Pokal-Tickets für die Spielzeit 2021/2022. Von Beginn an bewies der ATSV die nötige Motivation, machte aus einem 5:5 ein 10:5 und führte verdient zur Pause. Anschließend wurde es über 23:15 sogar noch deutlicher, ehe die Hauptstädter nochmals auf 22:26 verkürzten. Der Habenhauser Sieg geriet aber nicht mehr in Gefahr - und somit auch nicht die Qualifikation, die Altenholz wohl oder übel mitansehen musste.

 

Gruppe Mitte

SV Zweibrücken – HG Saarlouis 26:24 (11:14) – Riesiger Jubel in Zweibrücken! Die Hausherren lösen durch den Sieg über die HGS das fünfte von sechs Tickets für die DHB-Pokal-Runde in der kommenden Spielzeit und schlagen Saarlouis und auch der ESG Gensungen/Felsberg damit ein Schnippchen. Nach dem verlorenen Topspiel bei Gruppensieger HSG Rodgau Nieder-Roden hätte der SVZ mit einer neuerlichen Niederlage nämlich die Gäste im Rennen um Platz zwei weit nach vorne katapultiert und auch der drittplatzierten ESG plötzlich wieder (geringe) Chancen eingeräumt. Doch dazu kam es nicht – obwohl die Gäste von Beginn an scheinbar konzentrierter und williger auftraten. Mit der 9:6-Führung setzten sie eine erste Duftmarke, ehe Zweibrücken zum 10:10 ausglich. Kurz nach der Pause zog die HG gar auf 16:12 weg, ehe die Zweibrücker Aufholjagd begann: Bei 17:17 fiel der erneute Ausgleich, bei 18:17 dann die erste Führung der Hausherren seit dem frühen 3:2. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende warf HG-Akteur Tom Paetow das 23:24 – doch der Ausgleich wollte nicht mehr gelingen. Mit dem 26:24 durch Philipp Kockler machten die Gastgeber den Erfolg perfekt.

TV Gelnhausen – HSG Rodgau Nieder-Roden 29:23 (12:13) – Zwar beschmutzt die Niederlage die pleitenfreie weiße Weste der Gäste, doch werden die Rodgauer das angesichts des Gruppensiegs inklusive Teilnahme am nächstjährigen DHB-Pokal gut verschmerzen können. Und für Gelnhausen ist es trotz Platz fünf ein halbwegs versöhnlicher Saisonabschluss mit einem Heimsieg über den Spitzenreiter. Entscheidend waren die Phasen kurz vor und nach dem Seitenwechsel: Erst verkürzte der TVG einen 8:12-Rückstand bis zum Pausenpfiff, anschließend traten sie entschlossen und wach auf und drehten das Ergebnis in eine zwischenzeitliche 22:17-Führung. Fortan liefen die Gäste der Musik hinterher und konnten die erste Niederlage nicht mehr abwenden.

ESG Gensungen/Felsberg – HSG Bieberau-Modau 26:30 (14:18) – In der richtigen Konstellation hätte die ESG bei einer Zweibrücker Niederlage sogar noch Chancen auf Rang zwei gehabt – spätestens mit dem eigenen Spiel gegen die Falken aus Bieberau hätte sich das aber ohnehin erledigt. Die HSG feiert den zweiten Sieg in Serie und schubst die HG Saarlouis vor dem abschließenden direkten Duell am Pfingstmontag ans Tabellenende. Dabei überrannten die Gäste konfuse Gensunger vom Start weg förmlich und spielten bereits in der Anfangsviertelstunde eine 12:4-Führung heraus. Das bekamen die Hausherren in 45 Minuten nicht mehr korrigiert, der Vier-Tore-Abstand am Ende war noch der geringste Abstand.

 

Gruppe Süd

TV Plochingen – HG Oftersheim/Schwetzingen 26:29 (12:17) – Kein Team geht sieglos durch diese Ligapokal-Gruppe: Zum Abschluss konnte auch die HG ihren ersten doppelten Punktgewinn feiern. Das ändert nichts daran, dass die Gäste den Wettbewerb als Schlusslicht beenden, gibt aber zumindest ein besseres Gefühl für den Start in die Sommerpause. Nach dem ersten Abtasten übernahmen die Oftersheimer die Spielkontrolle und führten durchweg, teils deutlich mit 21:14. Zwar wurde es beim 22:23-Anschlusstreffer der Plochinger nochmals spannend, am Ende brachte die HG den ersten Sieg aber über die Zeit. Für den TVP ist die Pokalrunde indes noch nicht vorbei, am Dienstag reist die Mannschaft von Coach Michael Schwöbel zur Nachholpartie beim TSV Blaustein.

TGS Pforzheim – HBW Balingen-Weilstetten II 24:27 (13:11) – Die DHB-Pokal-Qualifikation ist den Pforzheimern bereits am vergangenen Wochenende geglückt, weshalb sich die Trauer über die Abschlussniederlage gegen den Balinger Unterbau in Grenzen halten dürfte. Das Duell kippte erst nach der Pause zugunsten der Gäste – bei 19:19 war noch alles offen, dann zog HBW auf 24:20 davon und machte den Sack zu. Während TGS auf Platz zwei einläuft, schafften es die Balinger im letzten Spiel durch den Erfolg noch auf Rang vier mit ausgeglichenem Punktverhältnis: 7:7.

TSV Blaustein – SG Pforzheim/Eutingen 31:36 (15:18) – Für die Pforzheimer ist es die perfekte Runde gewesen: Sieben Spiele, sieben Siege und souverän das DHB-Pokal-Ticket gelöst. Gekrönt wurde die Serie durch den Abschlusserfolg in Blaustein. Der TSV erwies sich als hartnäckiger Gegner, den die Gäste über 60 Minuten nie so wirklich abschütteln konnten. Bei 8:9, 21:23 und 24:27 hielten die Hausherren noch Kontakt. Am Ende mussten sich die Mannen von SG-Coach Alexander Lipps aber nicht um den Sieg sorgen. Selbigen könnten die Blausteiner aber dennoch zum Abschluss einfahren, denn am Dienstag steht noch das Nachholspiel gegen den TV Plochingen auf dem Programm.

(ENI)