40:32-Sieg: Dormagen drückt aufs Gaspedal
Rhein-Neckar-Löwen - TSV Allach 36:25 (14:13)
Mit der extrem offensiv Abwehr hielten sich die Gäste vor allem in der ersten Halbzeit gut im Spiel. Allerdings wurden die Junglöwen nach dem Seitenwechsel immer dominanter. Wie schon zuletzt in Schwetzingen hatten die Junglöwen zunächst etwas Mühe. Sie fanden in der ersten Hälfte lange Zeit nicht richtig in die Partie, sodass Allach immer wieder aufschloss und zur Halbzeitpause noch guten Mutes war. Die knappe 14:13-Pausenführung verdeutlichte, dass bei den Junglöwen noch Luft nach oben vorhanden war. Insbesondere in Sachen Physis hatten die Gastgeber noch reichlich Reserven und zusätzlich auch noch einige Akteure in der Hinterhand. Junglöwen-Coach Daniel Haase hatte ohnehin in personeller Sicht die Qual der Wahl, alle Akteure standen einsatzbereit zur Verfügung. Mit Beginn der zweiten Halbzeit taten sich die aus Löwen-Sicht erwartenden Unterschiede auf. Immer besser lief der Motor bei den Gelbhemden an, während bei den Münchenern mehr und mehr die Puste ausging. „Natürlich wussten wir, dass Allach offensiv deckt. Ich bin insgesamt sehr zufrieden und sehe über die Fehler aus der ersten Halbzeit hinweg. Trotzdem haben wir Ruhe bewahrt und auf unsere Chancen gewartet. Wir haben immer darauf vertraut, dass wir physisch überlegen sind, insofern war es nur eine Frage der Zeit, bis wir einen Vorsprung herausspielen konnten. Zudem haben wir in der Abwehr umgestellt, damit wir mit Robert Timmermeister einen starken Mittelblock haben. Dadurch konnten wir die Kreisanspiele verhindern", fasste Löwen-Trainer Daniel Haase zusammen.
JSG Balingen-Weilstetten – JSG Melsungen/Körle/Guxhagen 33:33 (15:17)
Abwechslungsreich, spannend, gutklassig: Das Viertelfinal-Hinspiel zwischen Balingen und der Melsungen war beste Werbung für den Jugendhandball. „Diese Partie besaß ein wirklich hohes Niveau", war Balingens Trainer Julian Thomann hellauf begeistert. Die Heimserie seiner Mannschaft hat durch das Remis weiterhin Bestand. „Wir können sehr zufrieden sein mit unserer Leistung. Wenn wir vor allem in der zweiten Halbzeit noch etwas mehr auf taktische Details geachtet hätten, wäre sogar ein Sieg möglich gewesen." Andererseits war auch für die Nordhessen alles drin, die den letzten Angriff nicht erfolgreich zu Ende brachten. Der Reihe nach: Melsungen begann mit hohem Tempo und guter Durchschlagskraft, verlor im Laufe der ersten Halbzeit allerdings etwas den Faden. Balingen blieb dran und hielt den Anschluss, lag zur Pause aber dennoch mit zwei Toren hinten (15:17). In den Vordergrund spielte sich seitens der Einheimischen Till Wente, der zwischen den Minuten 26 und 33 fünf seiner sechs Tore erzielte. „Wir haben ihn nicht in den Griff bekommen", merkte Gästetrainer Florian Maienschein an, der folglich auf eine 5:1-Deckung umstellte. Wentes starke Vorstellung endete vorzeitig in der 40. Minute mit der Roten Karte. „Seinen Ausfall haben wir als Mannschaft gemeinsam kompensiert", rückte Thomann das Kollektiv in den Vordergrund. Ohne Wente aber mit viel Entschlossenheit und einem starken Nico Huber im Tor ging die Heimmannschaft beim Stand von 26:25 erstmals seit dem 2:1 wieder in Führung. Florian Maienschein machte zu viele verlorene Zweikämpfe in der Abwehr als Ursache dafür aus, sodass Balingen in der 52. Minute sogar mit 30:27 in Front lag. „Dann haben wir noch einmal den Schalter umgelegt, wieder besser verteidigt und mit mehr Druck nach vorne gespielt", erklärte der Gästetrainer die Schlussoffensive, die Melsungen das Remis bescherte.
Füchse Berlin - SC DHfK Leipzig 36:24 (17:9)
Der Beginn der Partie war der von Füchse-Trainer Bob Hanning prognostizierte schwere Gang. Nach einer offenen Anfangsviertelstunde leitete das 7:6 von Nils Lichtlein einen 6:0-Lauf der Berliner ein, die sich diesen Vorsprung bis zur Pause auch nicht mehr nehmen ließen. Nach der 13. Minute kassierte Lasse Ludwig im Berliner Tor nur noch drei Gegentore. Mit der komfortablen Führung gingen die Jungfüchse selbstbewusst in die zweiten 30 Minuten. Robin Heinis eröffnete mit dem 18:9 den Durchgang, Nils Lichtlein stellte wenig später auf 22:11 (39.). Erst in der 45. Minute konnte Leipzig den Rückstand auf unter zehn Tore bringen, dabei sollte es aber auch bleiben. Konzentriert in der Abwehr und fokussiert im Angriff ging die Hanning-Sieben zu Werke und erkämpfte sich so die gute Ausgangslage für das Rückspiel. „Es war das erwartet harte Stück Arbeit. Wir haben am Anfang zu viele Abschlüsse vergeben, aber ab Mitte der Halbzeit dann unfassbar gut gedeckt. Das war eine Abwehr-Demonstration. Nach der Pause haben wir die Konstellation in der Abwehr nicht mehr so hingekriegt und zu viele Bälle liegen lassen. Nichtsdestotrotz habe ich großen Respekt vor der Leistung von Leipzig", fasste Bob Hanning die Begegnung zusammen.
SG Flensburg-Handewitt - TSV Bayer Dormagen 32:40 (16:19)
72 Tore in 60 Minuten - das zeigt das hohe Tempo. Den Fuß aufs Gaspedal drückten die Gäste aus Dormagen, bei denen mit Aron Sessing, Christian Wilhelm und Sören Steinhaus drei Spieler auf dem Bogen standen, die noch am Mittwochabend für die Zweitliga-Männer des TSV gegen Hamm aufliefen. „Dieser Vorteil, sich länger als wir im Spielbetrieb zu befinden und bereits seit Januar zu trainieren, hat sich bemerkbar gemacht", sagte Flensburgs Trainer Michael Jacobsen. Aber nicht nur deshalb setzten sich die Gäste im hohen Norden durch. Mit cleverem Angriffsspiel und hoher Intensität lag die aushilfsweise von Peer Pütz betreute Mannschaft zu keinem Zeitpunkt hinten. Flensburg reduzierte den Rückstand immer wieder, richtig auf Tuchfühlung kam die SG im zweiten Abschnitt jedoch nicht mehr. „Am Ende ist es für uns ärgerlich, dass wir so deutlich verloren haben. Das ist eine große Aufgabe für das Rückspiel", hätte sich Jacobsen eine freundlichere Ausgangslage gewünscht, wenngleich er die Flinte noch lange nicht ins Korn wirft. (RW)