Schwerins Abwehrumstellung ist der Schlüssel
TV Hannover-Badenstedt - Buxtehuder SV 25:32 (11:18)
„Ich hatte auf einen etwas geringeren Abstand – etwa fünf Tore – gehofft. Dafür haben wir aber einige technische Fehler zu viel gemacht, und auch bei der Chancenverwertung teilweise unglücklich agiert. Gut hat mir gefallen, dass meine Mannschaft sich nicht aufgegeben und um jedes Tor gekämpft hat“, ordnete Nadine Grosse, Trainerin des Badenstedter Teams, die Leistung ihrer jungen Truppe ein. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft, die nach langer Wettkampfpause hier mit sieben Toren gewonnen hat. Ich muss aber sagen, dass wir uns mehr vorgenommen hatten. Aber wir wussten, dass Badenstedt immer weiterkämpft“, kommentierte eine strahlende Heike Axmann für den Buxtehuder SV. In überragender Spiellaune präsentierte sich die Ex-Badenstedterin Mia Lakenmacher, die gegen ihren früheren Verein neunmal traf. Ein 4:0-Lauf brachte die Favoritinnen innerhalb von fünf mit 6:2 in Führung, Badenstedt musste in der Folge hinterherlaufen. So konnte Heike Axmann schon beim 18:11-Halbzeitstand für ihr Team triumphierend die Arme recken. Buxtehude gab auch nach dem Wiederanpfiff den Ton an und distanzierte die Einheimischen bis auf 24:14 (39.). „Wir haben versucht unser Team dennoch zu pushen“, sagte Nadine Große, die in den letzten 20 Minuten eine deutliche Leistungssteigerung ihrer Mannschaft sah.
Borussia Dortmund - SV Grün-Weiß Schwerin 27:31 (14:15)
Schwerin hat wie schon zu B-Jugend-Zeiten einen weiteren Sieg über den BVB gelandet. Danach sah es zunächst allerdings überhaupt nicht aus. Dortmund war eingangs kaum zu bremsen, überzeugte mit Tempo, einer breiten Spielanlage sowie guter Variabilität und lag nach 13 Minuten verdientermaßen schon mit 9:3 vorne. Schwerin legte nun seine Anlaufschwierigkeiten ab, setzte mit einer offensiveren Deckung Akzente und ging mit einem kleinen Vorteil (15:14) in der Kabine. „Es kam viel Hektik in unser Spiel und durch zu viele Fehler haben wir das Heft aus der Hand gegeben", haderte BVB-Coach Tobias Fenske. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch und ein Wechselbad der Gefühle. Die Gastgeber egalisierten zunächst noch einen 16:20-Rückstand und legten nach einer Dreiviertelstunde wieder das 23:22 vor. Die fünf Minuten danach verliehen der Begegnung die Vorentscheidung. Schwerin traf fünfmal am Stück und verschaffte sich den entscheidenden Vorsprung. „Am Ende brachten wir uns mit einem individuellen Fehlerfestival selbst um den Lohn, wenngleich Schwerin verdient gewonnen hat", so Fenske, der insgesamt aber überrascht war, dass beide Teams die spielfreie Zeit so gut überstanden haben: „Die Zuschauer am Livestream haben ein abwechslungsreiches, gutklassiges Spiel gesehen. Wir hatten viele gute Phasen, leider fehlte es noch an der Konstanz über die komplette Spielzeit." Schwerins Trainer Menc Exner meinte: „Wir haben zwar nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber die Mädels haben nach dem 4:10-Rückstand eine mega Moral beweisen. Das macht uns unheimlich stolz. Auf die Siegerstraße brachte uns auch die Umstellung in der Abwehr."
HSG Würm-Mitte - Thüringer HC 22:26 (7:14)
Durch die Ausfälle von Dana Krömer, Chiara Thorn, Arwen Rühl und Tyra Bessert standen dem THC lediglich sechs Feldspielerinnen zur Verfügung, sodass Trainer Goncalo Miranda nur eine Auswechseloption neben sich auf der Bank vorfand. Das Thüringer Mini-Aufgebot, das hinten wie vorne konzentriert begann, lag zwar permanent in Front, sah sich jedoch einem wacker kämpfenden Widersacher aus München gegenüber. Die HSG warf auch beim ernüchternden 7:14-Rückstand, der zustande kam, weil sich die Heimmannschaft von der Körperlichkeit in der gegnerischen Abwehr beeindrucken ließ, noch lange nicht die Flinte ins Korn, sondern zeigte ein großes Kämpferherz. Das machte sich bezahlt. Das Team von Miriam Hirsch arbeitete sich kontinuierlich heran, als es Lucy Gündel in Manndeckung nahm und befand sich spätestens beim 20:21 wieder auf Tuchfühlung. Die Gäste zeigten dann jedoch den besseren Schlussspurt, warfen noch einmal die letzten Kraftreserven in den Ring und gehen mit einem Vier-Tore-Polster ins Rückspiel. „Grundsätzlich ist das gegen den THC ein zufriedenstellendes Ergebnis. Aber heute wäre mehr möglich gewesen. Auch wenn die Leistung insgesamt gut war, merkte man der Mannschaft die lange Pause an", so Miriam Hirsch.
TV Aldekerk - TSV Bayer Leverkusen 22:39 (9:18)
Bayer erwies sich im NRW-Duell als die reifere Mannschaft und stieß das Tor zum Viertelfinal-Einzug weit auf. Die Gäste waren von Anfang an Herr der Lage, profitierten aber auch von einigen Fehlern Aldekerks. „Solche Sachen bestraft Leverkusen gnadenlos", merkte Trainer René Baude an. Auch aus einigen Überzahlsituationen schlug sein Team kein Kapital. Auf der Gegenseite fand Bayer sowohl gegen die 5:1- als auch die 6:0-Deckung der Einheimischen meistens die richtigen Lösungswege. Baude fasste zusammen: „Wir befanden uns nicht auf dem Niveau, das wir gebraucht hätten, um Leverkusen in die Bredouille zu bringen. Vielleicht hätten wir mit mehr Spielpraxis bessere Entscheidungen getroffen. Der Sieg geht natürlich verdient an Leverkusen." (RW)