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Verletzung überschattet BSV-Sieg

13.05.2021

SG BBM Bietigheim - SG Kappelwindeck/Steinbach 31:27 (16:12)
Der Bietigheimer Bundesliga-Nachwuchs nutzte seinen Erfahrungsvorteil für den Einzug ins Final-Four. „Sie haben zwischendrin einmal kurz gewackelt, waren insgesamt aber die bessere Mannschaft", gratulierte Gästetrainer Arnold Manz den Enztalerinnen zum Sieg. Auch wenn Kappelwindeck einen Nachteil von fünf Toren mit in die Viadukthalle brachte, glaubte die Spielgemeinschaft an ihre Chance. Man zeigte zwar eine Reaktion auf die durchwachsene Leistung im Hinspiel, trotzdem gab Bietigheim, größtenteils mit der siebten Feldspielerin agierend, schon in der Anfangsphase die Richtung vor und setzte sich ab (10:4, 15.). So einfach geschlagen geben wollte sich die Manz-Sieben allerdings nicht. „Wir hatten uns vorgenommen noch einmal ein geiles Spiel abzuliefern und uns gut aus der Saison zu verabschieden", erklärte der Trainer. Gesagt, getan. Seine Schützlinge bewiesen Moral und glichen in der 48. Minute zum 22:22 aus. Bietigheim schwächelte kurzzeitig, Kappelwindeck bot sich die Chance sogar die Führung zu übernehmen. Genau in dieser Phase unterliefen den Südbadenerinnen ein paar Fehler zu viel. Knapp zehn Minuten lang gelang kein Treffer. Als Janina Jülg die Durststrecke beendete, war Bietigheim bereits bis auf 29:23 enteilt. „Wir können stolz auf unsere Leistung in dieser Saison sein. Wir haben es als kleiner Verein ins Viertelfinale geschafft und können auch heute erhobenen Hauptes die Halle verlassen", zog Arnold Manz Bilanz.

Buxtehuder SV - Thüringer HC 25:20 (13:6)
Von Beginn an deutete sich ein intensives Spiel mit zwei aggressiven Abwehrreihen an. Der BSV fand offensiv die besseren Lösungen. Luisa Hinrichs traf nach einer Viertelstunde per Siebenmeter bereits zum 7:1. Zu diesem Zeitpunkt hatte sich der Schreckmoment der Partie bereits ereignet: In Minute sechs ging Mia Lakenmacher auf die Abwehr zu, rutschte weg und hielt sich das rechte Knie. Der Rückraumspielerin, die schon mehrfach schwerwiegende Knieverletzungen hatte, standen die Tränen in den Augen. Gestützt humpelte Lakenmacher vom Feld. Für ihre Mitspielerin investierten die BSV-Akteurinnen noch mehr. Der THC fand kaum Lücken in der Abwehr. Bis zum Pausenpfiff musste Torhüterin Solveig Dmoch nur sechs Bälle aus dem Netz holen. Nach dem Seitenwechsel schien es kurzeitig, als ob der THC noch einmal verkürzen könne. Mit einer 5:1-Deckung und zwei schnellen Toren stand es nur noch 13:8. Drei Treffer in Serie von Antonia Pieszkalla sorgen dann aber wieder für Ruhe beim BSV. Der Sieg im Rückspiel geriet zwar noch einmal in Gefahr, als Nele Weyh gut zehn Minuten vor dem Ende zum 14:17 verkürzte, aber Buxtehude ließ sich den Heimsieg nicht mehr entreißen. „Wir haben wie im Hinspiel den Grundstein in der Abwehr gelegt. Diese war bärenstark, die Mannschaft mega diszipliniert und es hat alles funktioniert. In der zweiten Halbzeit haben uns nach der Verletzung von Mia die Alternativen gefehlt, und ich dachte, die Kraft reicht nicht, aber das Adrenalin war da. Ich weiß aber nicht, ob ich mich freuen soll, denn die Verletzung von Mia ist mega traurig und unfassbar", sagte BSV-Trainerin Heike Axmann.

TSV Bayer Leverkusen - HSG Blomberg-Lippe 21:19 (8:10)
Möglicherweise wäre der Vergleich zwischen Leverkusen und Blomberg viel spannender verlaufen, wenn die HSG schon im Achtelfinale in den Wettbewerb wieder hätte einsteigen können. „Uns ist es etwas vor die Füße gefallen, dass wir diese beiden Partien nicht hatten", sagte Trainer Björn Piontek. Aufgrund Oldenburgs Verzicht zog sein Team kampflos in die Runde der letzten acht ein. So war das deutlich verlorene Hinspiel ein Kaltstart. Dass Blomberg mehr kann, ließ die Mannschaft auswärts erkennen. Man lag zur Pause einer diesmal deutlich torärmeren Begegnung mit 10:8 in Front. In der zweiten Halbzeit behaupteten die Ostwestfalen fast durchgängig die Führung. „Die Mannschaft hat eine kämpferische, überzeugende Leistung gezeigt und hätte sich für mein Verständnis zumindest ein Unentschieden verdient gehabt", fand Piontek. Dazu kam es nicht, weil die „Elfen" im Endspurt eine Schippe drauflegten. Lea Flohr traf dreimal innerhalb kurzer Zeit und sicherte ihrem Team den Sieg.

Borussia Dortmund - HC Leipzig 27:39 (11:22)
Was Gästetrainer Steffen Obst kurz vor der Heimfahrt aus Dortmund in Richtung Sachsen ankündigte, hatte sich die Mannschaft absolut verdient. „Wir werden bestimmt noch eine kleine Party veranstalten." Dazu hatte der HCL allen Grund, denn in beiden Partien gegen Dortmund zeigte das Team seine Klasse. „Wenn sie im Final-Four diese Leistungen wieder auf die Platte bringen, hat Leipzig gute Chancen, um den Titel mitzuspielen", erkannte BVB-Trainer Tobias Fenske die Klasse des Gegners an. Die Gäste übernahmen wie schon im Hinspiel schnell das Heft des Handelns. „Sie waren über die gesamte Spieldauer hinweg überlegen", so Fenske. Nach dem Elf-Tore-Unterschied zur Pause wechselte Steffen Obst sein Personal durch. Dortmund verschaffte sich mit erfolgreichen Aktionen wieder mehr Selbstvertrauen und verkürzte den Rückstand bis zum 25:29. Dann versuchten es die Einheimischen zu sehr mit der Brechstange und agierten hektisch. Angestachelt vom näher rückenden Gegner, zeigte die Obst-Sieben postwendend eine Reaktion und machte in den letzten sieben Minuten, die sie mit 10:3 für sich entschied, wieder ernst. „Trainer- und Betreuerteam sind stolz auf unseren Erfolg. Mit starker Abwehr, großartiger Torhüterleistung und viel Tempo haben wir nichts anbrennen lassen. Auch in der schwierigen Zeit hat der Verein immer auf den Nachwuchs gesetzt. Das zahlt sich jetzt aus", sagte Steffen Obst. (RW)