Eckerle: „Noch einmal alles raushauen“
Im Nationalteam sind sie trotz ihres jungen Alters schon allesamt Leistungsträgerinnen, mit Ihren Vereinen duellieren sich Dinah Eckerle (23, SG BBM Bietigheim), Alicia Stolle (23) und Emily Bölk (21, beide Thüringer HC) um die nationalen Titel. Eckerle wurde am Ende der Vorsaison Meisterin, Bölk und Stolle schlugen mit dem THC zurück und sicherte sich den Pokalsieg. Beim Supercup in Ludwigsburg, dem offiziellen Saisonauftakt der HBL, traf das Trio wieder aufeinander, erneut mit dem besseren Ende für Eckerle und Bietigheim.
Nach diesem Spiel äußerten sich die drei Hoffnungsträgerinnen des deutschen Frauenhandballs zu den Herausforderungen mit der Nationalmannschaft - vor einer Saison mit EM-Qualifikation, Weltmeisterschaft in Japan im Dezember und dem Traum, im Juli und August 2020 bei den Olympischen Spielen in Tokio dabei zu sein.
In der neuen Saison warten eine WM und im Optimalfall die Olympischen Spiele. Wie groß ist die Vorfreude auf die Saison? Hat man eine andere Vorbereitung?
Emily Bölk: "Zu wissen, dass am Ende einer Saison die Olympischen Spiele stehen können, ist eine Extra-Motivation für Tage, an denen es vielleicht nicht so gut läuft. Neben all‘ den persönlichen Zielen und den Zielen mit dem Verein ist Olympia natürlich etwas ganz besonderes, was viele Sportler in ihrer Karriere niemals erleben dürfen. Das ist ein Extra-Ansporn, und da spreche ich für alle Nationalspielerinnen, dass wir alle richtig Gas geben werden, um dieses Ziel zu erreichen."
Dinah Eckerle: "Man weiß eben, was auf einen zukommt. Wir fliegen zunächst einmal zur Weltmeisterschaft nach Japan, dafür haben wir uns qualifiziert, da freue ich mich riesig drauf. Jede Spielerin muss sich intensiv für die Nationalmannschaft schon im Verein arbeiten. Da ist jedes Training wichtig. Wir wollen in der internationalen Spitze ankommen, und natürlich ist Tokio das Ziel von jeder von uns."
Zunächst aber stehen nun die beiden EM-Qualifikationsspiele gegen Weißrussland und im Kosovo an, dann folgen die beiden Tests gegen Kroatien. Sind diese Partien auch schon wegweisend für die WM?
Dinah Eckerle: "Es ist super, dass wir diese Spiele noch haben, da können wir mit Blick auf die WM nochmal einmal alles raushauen. Natürlich geht es erst einmal um die EM-Quali, aber das müssen wir einfach schaffen. Es muss unser Ziel sein, die Gegner zu schlagen, um uns so Selbstvertrauen zu holen für die WM."
Alicia Stolle: "Es ist wichtig, dass wir uns noch zweimal vor der direkten WM-Vorbereitung sehen und noch zwei Wochen die Chancen haben, uns einzuspielen. Wir werden diese Zeit brauchen – und ich hoffe wie Dinah, dass wir mit zwei erfolgreichen Spielen in die EM-Qualifikation starten. Wir wollen vier Punkte, nicht mehr, nicht weniger."
Ist die Vorbereitung auf eine WM außerhalb Europas eine andere, vielleicht intensivere?
Dinah Eckerle: "Wir haben tatsächlich eine längere Vorbereitungszeit in Japan vor Ort, wir werden nur ein paar Tage in Deutschland sein, dann werden wir nach Japan fliegen, um uns dort auf die Gegebenheiten vorzubereiten."
Alicia Stolle: "Kurz bevor es nach Japan geht, wird es bestimmt nochmal besprochen, wie wir es mit dem Essen und dem Schlafen halten, ansonsten ist die rein sportliche Vorbereitung ähnlich."
Wie ist Ihr japanischer Wortschatz?
Dinah Eckerle: "Sehr begrenzt, da muss ich mich sicherlich noch einlesen."
Alicia Stolle: "Nicht vorhanden!"
(BP)