Man kennt sich bestens – Gegnerportrait Niederlande
Sechsmal innerhalb von gerade einmal zwei Jahren seit dem 12. Dezember 2018 trafen die deutschen Handballerinnen auf die Niederlande – gegen keine Mannschaft als seine frühere spielte Henk Groener als Bundestrainer häufiger, und die Bilanz vor dem siebten Duell am Montag (18.15 Uhr, Livestream bei www.sportdeutschland.tv) ist ausgeglichen, mit jeweils drei Siegen.
Für beide Mannschaften ist die Partie im dänischen Kolding die zweite in der Hauptrunde. Während der DHB-Auswahl am Samstag ein souveräner 32:25-Erfolg gegen Ungarn gelang, verloren die Niederländerinnen mit dem gleichen Resultat gegen die Norwegerinnen, die am Samstag den frühzeitigen Halbfinaleinzug feierten.
Mit 4:2 Punkten liegt Deutschland aktuell zwei Zähler vor den Niederlanden, die seit 2015 bei jedem großen Turnier (WM, EN, Olympia) im Halbfinale standen – und unter Henk Groener bei der WM 2015 in Dänemark mit Silber ihre erste Medaille gewonnen hatten.
Als amtierender Weltmeister hatte die Mannschaft um die Dortmunder Borussin Kelly Dulfer, die beste Spielerin der Bundesligasaison 2019/20, erheblich Probleme in der Vorrunde. Auch weil in Estavana Polman (MVP der vergangenen WM) die Denkerin und Lenkerin verletzungsbedingt fehlt, verlor das Oranje-Team die beiden ersten Spiele gegen Serbien (25:29) und Kroatien (25:27), stand dann gegen Ungarn unter erheblich Druck, wendete aber mit einem Schlussspurt das vorzeitige EM-Aus ab und gewann 28:24.
„Die Niederlande kämpfen auch mit ihrem Spiel und den Resultaten“, sagte Groener nach dem Sieg gegen Ungarn: „Ich erwarte ein hartes, schnelles und gutes Spiel, und ich bin sicher, dass wir mithalten können.“ Vor einem Jahr bei der WM in Japan feierte die DHB-Auswahl einen 25:23-Erfolg, vor zwei Jahren gewannen die „Oranjes“ das EM-Hauptrundenspiel in Frankreich 27:21. Zudem gab es seit dem Amtsanritt von Groener vier Testspiele – die letzten (und einzigen im Jahr 2020) Anfang Oktober im niedersächsischen Lingen, jedes Team gewann je ein Duell.
Besonders motiviert dürfte neben dem Bundestrainer Xenia Smits sein, nicht nur, weil sie gegen ihre nicht verwandte oder verschwägerte Namensvetterin Inger Smits trifft, deren Vater Gino seit dem Spätsommer U18-Nationaltrainer beim Deutschen Handballbund ist und vorher Borussia Dortmund trainierte. Nein, Smits trifft auf ihren früheren Vereinstrainer Emmanuel Mayonnade, der neben den Niederlanden auch den französischen Meister Metz Handball trainiert, für den Smits vier Jahre spielte – und Metz ist seit Mitte November auch neuer Klub von Torfrau Dinah Eckerle.
13 der 16 Niederländerinnen spielen oder spielten nach ihrer „Grundausbildung“ in der Akademie von Papendal bei Arnheim für deutsche Vereine, man kenn sich also bestens. Bei Europameisterschaften gab es bislang fünf Duell, dreimal gewann Deutschland, zuletzt 2016 in Schweden, zweimal die Niederlande.
Deutsche Bilanz gegen die Niederlande:
72 Spiele – 55 Siege – 4 Remis -13 Niederlagen – Tordifferenz: 1517:1267
Letzte 6 Spiele:
3. Oktober 2020: Testspiel in Lingen Deutschland – Niederlande 26:32 (10:18)
1. Oktober 2020: Testspiel in Lingen Deutschland – Niederlande 27:25 (16:15)
8. Dezember 2019: WM-Hauptrunde in Kumamoto/Japan Deutschland – Niederlande 25:23 (11:12)
23. März 2019: Testspiel in Oldenburg Deutschland – Niederlande 29:26 (19:12)
22. März 2019: Testspiel in Groningen/NED Deutschland – Niederlande 26:29 (10:14)
12. Dezember 2018: EM-Hauptrunde in Brest/FRA Deutschland – Niederlande 21:27 (10:13)
Beste Resultate:
Weltmeisterschaften:
2019 in Japan: GOLD
2015 in Dänemark: SILBER
2017 in Deutschland: BRONZE
Olympische Spiele:
2016 in Rio: 4
Europameisterschaften:
2016 in Schweden: SILBER
2018 in Frankreich: BRONZE
2010 in Norwegen/Dänemark: 8
2014 in Ungarn/Kroatien: 8
EM-Statistiken:
8 Teilnahmen inklusive 2020: 44 Spiele - 18 Siege - 1 Unentschieden- 25 Niederlagen- Tordifferenz: 1003:1029
Erfolgreiche EM-Torschützin: Estevana Polman - 108 Tore
Meiste EM-Einsätze: Debbie Bont, Laura van der Heijden – beide 32 Spiele
(BP)