Perfekter Start in die Hauptrunde
Der Traum vom Halbfinale bei der EHF EURO 2020 lebt weiter für die deutsche Frauen-Nationalmannschaft: Mit einem am Ende deutlichen 32:25 (13:11) ist das Team von Bundestrainer Henk Groener am Samstag in die EM-Hauptrunde gestartet und hat somit auch Revanche für die 25:26-Hauptrunden-Niederlage vor zwei Jahren bei der EHF EURO in Frankreich genommen. Am Ende gab es nur strahlende Gesichter und einen Tanz übers Feld in der Sydbank-Arena –mit einer La Ola wurde Emily Bölk gefeiert, die von der EHF als beste Spielerin der Partie geehrt wurde.
Nach diesem Erfolg hat die deutsche Mannschaft 4:2 Punkte auf dem Konto, und liegt damit hinter den verlustpunktfreien Teams aus Norwegen und Kroatien, die am Abend in Kolding aufeinandertreffen, auf Rang drei vor den Niederlanden (2:4) sowie Ungarn und Rumänien (je 0:6). Es war erst der zweite Sieg gegen Ungarn bei einer Europameisterschaft und der erste seit dem 34:27 im Jahr 2006 in Schweden.
Eine der Matchwinnerinnen neben der fünffachen Torschützin Bölk, die für den ungarischen Klub FTC Budapest spielt, war Torfrau Dinah Eckerle, die zehn Bälle abwehrte, speziell in den Phasen, als es eng wurde.
Nach dem spielfreien Sonntag geht es am Montag um 18.15 Uhr im Nachbarschaftsduell gegen Weltmeister Niederlande und abschließend am Dienstag (ebenfalls 18.15 Uhr) ins finale Hauptrunden-Duell gegen Kroatien. sportdeutschland.tv zeigt alle Spiele als Livestream.
Die deutsche Mannschaft war mit einem Doppelschlag gestartet und setzte sich dann nach einem 4:0-Lauf beim 9:4 erstmals auf fünf Tore ab. In der Anfangsphase setzte vor allem Linksaußen Antje Lauenroth die Akzente. Nach einer Auszeit und einem Torwartwechsel wurde Ungarn etwas besser, aber auf der anderen Seite glänzte Dinah Eckerle, die bis November beim ungarischen Klub Siofok gespielt hatte, mit zahlreichen spektakulären Paraden. Bis zur Pause standen bereits acht abgewehrte Bälle für Eckerle in der Statistik.
Nach dem 11:6 vergaben die Deutschen einige Chancen, Ungarn verkürzte auf 10:11- zur Pause stand ein 13:11-Vorsprung für die deutsche Mannschaft zu Buche, den Ungarn-Legionärin Bölk mit einem Doppelschlag gleich nach dem Seitenwechsel auf 15:11 ausbaute. Nach nur 35 Minuten hieß es dann sogar 17:12 – Ungarn war völlig von der Rolle, Deutschland im Flow.
Doch dann setzte sich phasenweise die schlechte Chancenverwertung aus der ersten Hälfte fort, die DHB-Auswahl blieb sechs Minuten ohne Treffer, Ungarn traf vierfach, ehe erneut Bölk ihre Mannschaft mit dem 18:15 erlöste. Aber die Ungarinnen ließen sich nicht abschütteln, vor allem FTC-Shooterin Katrin Klujber (8 Tpre) stellte die deutsche Abwehr immer wieder vor Probleme.
Aber auf der anderen Seite waren deren Mannschaftskameradin Julia Behnke auch kaum aufzuhalten, viel lief nun über die Kreisläuferin, die zahlreiche Siebenmeter herausholte und insgesamt drei Treffer erzielte, wie das 24:21 zehn Minuten vor dem Ende, dem Amelie Berger einen weiteren DHB-Treffer folgen ließ – Ungarn nahm seine nächste Auszeit. Aber es änderte sich nichts mehr: Eckerle hielt weiter stark – und spätestens nach einer 3:0-Serie mit Treeffern von Luisa Schulze (2) und Marlene Zapf zum 28:22 war die Partie fünf Minuten vor dem Ende entscheiden.
in Kolding: Ungarn - Deutschland 25:32 (11:13)
Deutschland: Eckerle, Roch; Zapf (2), Berger (2), Grijseels (3), Smits (4), Behnke (3), Naidzinavicius, Bölk (5), Großmann (1), Weigel, Lott, Maidhof (2), Lauenroth (4), Minevskaja (3/2), Schulze (3)
Ungarn: Szikora, Biro; Szollosi-Zacsik (6), Tovizi, Schatzl (1), Kovacsics, Marton, Csiszar-Szekeres, Klujber (8/2), Kacsor (), Hafra (2), Faluvegi (), Toth (1/1), Lukasz (4), Helembai (3), Tomori
Schiedsrichter: Kristiansen/Hesseldal Hansen (Dänemark) - Zeitstrafen: Deutschland 6 Minuten (Smits, Bölk, Lauenroth)/Ungarn 2 Minuten (Helembai), Siebenmeter: Deutschland: 2/4 (Minevskaja verwirft zweimal) – Ungarn 3/5 (Toth und Klujber verwerfen)
(BP)