011020_mwol_0164.jpg

Stimmen zum Sieg über die Niederlande

01.10.2020

Mit dem 27:25-Sieg gegen Weltmeister Niederlande am Donnerstagabend in Lingen waren Bundestrainer Henk Groener und die Nationalspielerinnen sehr zufrieden. Groener lobte vor allem die Mannschaftsleistung, Comebackerin Xenia Smits wünscht sich für den zweiten Test am Samstag „noch mehr Konstanz“ – die Stimmen zum Spiel: 

Bundestrainer Henk Groener: Das war über weite Strecken eine gute Partie, mit einer guten Abwehr und viel Tempospiel gerade in der ersten Hälfte. Dafür, dass wir neun Monate Pause hatten, sind wir gut ins Spiel gekommen. Ich bin mit der ganzen Lehrgangswoche und der Partie sehr zufrieden. Die Stimmung ist gut, alle geben 100 Prozent. Wir haben vieles aus dem Training umgesetzt. Unser Ziel war, aus der guten Abwehr mit Tempo nach vorne zu spielen, das ist uns oft gelungen. Aber natürlich hat oft die Abstimmung nicht gestimmt, speziell, wenn wir in gemischter Formation auf dem Feld standen. Am Anfang hat der Bietigheimer Block gezeigt, dass sie schon eingespielt sind. Am Zusammenspiel müssen wir natürlich insgesamt noch arbeiten.  

Es ist gut gelaufen, wir haben verdient gewonnen. Es ist toll, dem Weltmeister zu schlagen, aber das Ergebnis war heute nicht das Wichtigste. Insgesamt haben wir als Mannschaft überzeugt. Am Samstag steht ein anderer Kader auf dem Feld, alle Spielerinnen, die heute nicht gespielt haben, kommen zum Zug. Und auf das, was wir heute gezeigt haben, können wir aufbauen.  

Kim Naidzinavicius: Wir gehen mit einem guten Gefühl vom Feld. Obwohl keine Fans auf den Tribünen waren, haben wir mit sehr viel Emotionen gespielt. Wir hatten einen guten Start, gerade in der Deckung. Mitte der ersten Halbzeit haben wir uns einige Fehler erlaubt und die Niederländerinnen sind wieder rangekommen. In die zweite Hälfte sind wir gut gestartet, am Ende wurde es doch nochmal eng, weil wir wieder zu viele Fehler hatten. Wir haben das als Team gut gemacht und haben uns auch von der Bank sehr gut unterstützt. Entscheidend waren Abwehr, Torwart und Tempospiel - wenn wir das auf die Platte bringen, machen wir auch die einfachen Tore, mit denen wir uns absetzen können. Den zweiten Test wollen wir genauso angehen, denn die Testmöglichkeiten sind begrenzt. Eine ähnliche Leistung wie heute wäre super.  

Xenia Smits: Wir haben gewonnen, alles andere hinterfragt man dann erstmal nicht. Aber wir haben noch zu wenig Konstanz gezeigt. Es gab zu viele Aufs und Abs. Am Ende wurde es noch einmal richtig knapp, aber wir haben es nach Hause geschaukelt. Mein erstes Länderspiel nach so langer Pause war natürlich super. Ich bin richtig happy. Die Umstände waren natürlich speziell, aber daran mussten wir uns gewöhnen. Wir haben phasenweise eine richtig gute Leistung abgerufen, uns auch immer wieder gefangen, wenn es nicht so lief. Am Samstag wollen wir natürlich wieder gewinnen. 

Shenia Minevskaja: Für mich ist es keine Überraschung, wir müssen uns ja nicht verstecken. Wir haben uns gefreut, nach so langer Zeit wieder zusammen zu spielen. Wir haben aber noch zu viele technische Fehler gemacht. Über die EM haben wir uns noch nicht unterhalten, wir müssen uns erst finden. Im zweiten Spiel wollen wir die einfachen Fehler abstellen. 

Amelie Berger: Wir haben gesehen, dass einiges gut läuft. Wir haben aber noch ein paar technische Fehler zu viel gemacht. Im Großen und Ganzen war es aber eine super Sache. Die Niederlande sind schon geschwächt in das Spiel gegangen. Wir waren vor allem in der Deckung zu Beginn stark, da sind sie an uns verzweifelt. Im zweiten Spiel wollen wir uns weiter auf uns konzentrieren. Über die EM sprechen wir noch nicht, wir müssen erst einmal reinfinden und es muss sich ein Team finden. 

Dinah Eckerle: Es war schön, nach zehn Monaten endlich wieder spielen zu können, auch, wenn es unter ungewohnten Bedingungen stattgefunden hat. Trotzdem bin ich zufrieden mit dem Spiel, obwohl noch Luft nach oben ist. Es war eine ungewohnte Situation, in einer leeren Halle zu spielen. Normalerweise pushen uns die Zuschauer, aber jetzt mussten wir das selbst machen. Aber ich denke, das hat ganz gut geklappt. Insgesamt können wir ganz zufrieden sein. Es gibt noch ein paar Baustellen, an denen wir arbeiten müssen, aber nach zehn Monaten hat das Ganze ganz gut geklappt. 

Wir müssen unsere technischen Fehler abstellen. Gerade in der ersten Halbzeit haben wir den Holländerinnen den Ball sehr in die Hände gespielt. Daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten.  Wir wissen, dass wir sie auch bei der WM geschlagen haben. Wir wissen, dass wir mithalten können und das haben wir heute auch gezeigt. Man sollte sich aber auch nicht zu viel darauf einbilden, denn es ist immer noch ein Freundschaftsspiel, aber der Eindruck ist dennoch positiv.