„Wir dürfen uns nicht ablenken lassen"
Eigentlich wollte die deutsche Männer-Nationalmannschaft erst am Sonntag nach Estland fliegen, dann vom Flughafen zur Halle - und dann gleich wieder zurück. Aber der Reiseplan zum zweiten EM-Qualifikationsspiel ist nun anders, wie Sportvorstand Axel Kromer bei einem digitalen Medientermin am Freitag bekanntgab. „Aufgrund der estnischen Vorgaben müssen alle Einreisenden auf estnischem Boden getestet werden, dann folgt eine 24-stündige Quarantäne. Daher startet unser Charter bereits am Samstag, wir werden dann gleich im Hotel getestet, alle Spieler gehen zur Isolation in Einzelzimmer - und wir treffen uns alle gemeinsam wieder zum Mittagessen am Sonntag, um uns auf das Spiel vorzubereiten.“
Wegen dieser Regelung fand das Anschlusstraining für die Partie am Sonntag (Anwurf 15.15 Uhr, live im ZDF) bereits am heutigen Freitag statt. „Das ist schon ungewohnt, aber im Moment ist wegen der Pandemie eben alles etwas anders. Wir müssen dennoch den Fokus auf unseren Jobs halten“, sagte Rückraumspieler Marian Michalczik beim Medientermin.
Vor dem Blick nach vorne bilanzierten Kromer und Michalczik nochmals das Bundestrainer-Debüt von Alfred Gislason mit dem 25:21 gegen Bosnien-Herzegowina am Donnerstag. „Die Bosnier wollten das Tempo verschleppen, was ihnen gut gelungen ist, wir haben uns zu viele Würfe genommen und kamen auch nicht ins Positionsspiel“, sagte Füchse-Neuzugang Michalczik zur ersten Halbzeit - und mit Blick auf die zweiten 30 Minuten: „Da stand die Abwehr besser, wir haben mit mehr Sicherheit gespielt, es war keine Glanzleistung, aber wir haben das Ding gedreht und die zwei Punkte geholt.“
Ins gleiche Horn blies auch Kromer, der die zu defensive Abwehr monierte, und: „Wir hatten den Anschluss verloren, auch dank der Emotionalität und des Engagements von Finn Lemke wurde das viel besser. Gegen Estland müssen wir allerdings eine Schippe drauflegen, denn die Esten haben beim 28:31 in Österreich eine sehr ansprechende Leistung abgeliefert.“
Im Kader für das Spiel wird es zwei Änderungen geben: Im Tor kommt Till Klimpke (HSG Wetzlar) für Silvio Heinevetter (MT Melsungen), im Feld ersetzt Paul Drux (Füchse Berlin) Fabian Böhm (TSV Hannover-Burgdorf. „Das hat überhaupt mit Leistung zu tun, wir wollen einfach nur die Belastung auf möglichst viele Schultern verteilen“, sagte Kromer.
Michalczik hofft für Sonntag darauf, dass „wir auf die zweite Hälfte des Bosnien-Spiels aufbauen und uznser Spiel dieses Mal von Anfang auf die Platte bringen. Alfred Gislason hat an der Feinabstimmung gearbeitet, um noch mehrt seine taktischen Ideen und seine Philosophie auf die Platte zu bringen. Wir dürfen uns zudem von allen Corona-Gegebenheiten nicht ablenken lassen.“
(BP)