20200301_PK_Frankfurt_Gensheimer/Prokop

03.01.2020

Einen Tag nach dem Start der EM-Vorbereitung und einen Tag vor dem vorletzten Test gegen Island in Mannheim (Samstag, 17.20 Uhr, Live im ZDF) hatte der Deutsche Handballbund zum Medientag mit der Männer-Nationalmannschaft in der Frankfurter DOSPB-Zentrale eingeladen. Dabei äußerten sich Bundestrainer Christian Prokop und Kapitän Uwe Gensheimer zum bevorstehenden EM-Turnier. Hier die wichtigsten Aussagen aus dieser Pressekonferenz:

Uwe Gensheimer über…

 … einige neue Gesichter im deutschen Kader:
Wir haben keine Vorstellungsrunde benötigt, wir kennen uns ja zumindest aus der Liga, auch wenn manche zum ersten Mal beim Nationalteam sind. In Sachen Taktik stellen wir uns sehr schnell aufeinander ein. Alle Neuen sind wissbegierig und motiviert, und was die Absprachen betrifft, war das ein guter Anfang.

 … den letzten Test auf deutschem Boden in der ausverkauften SAP Arena in Mannheim:
Natürlich schauen wir erstmal auf unser Spiel und dass wir das richtige Timing finden, aber es macht bei einer tollen Atmosphäre noch mehr Spaß. Es ist doch motivierend, von einer vollen Halle zu einem Turnier verabschiedet zu werden.

 … seine Erwartungen an die EM:
Es wird wie immer sehr enge Spiele geben, aber wir haben sicherlich eine gute Chance, ein gutes Turnier zu spielen. Wir müssen den vollen Fokus halten, und der geht erst einmal auf die Niederlande. Es war in der Vergangenheit vielleicht unser Fehler, zu weit nach vorne zu denken, daher gilt die Aufmerksamkeit erst einmal den Niederlanden.

 … seinen Fitnesszustand:
Es ist ja für mich seit langem die erste Saison ohne Champions League, deswegen fühle ich mich sehr fit, voller Vorfreude und Tatendrang.

Bundestrainer Christian Prokop über …

 ... den Start des Lehrgangs in Frankfurt:
Ich freue mich auf das Team und das EM-Turnier. Der Plan mit der kurzen Vorbereitungszeit war ja bekannt, wir hatten ja auch schon viele Maßnahmen im Vorfeld. Nach den ersten drei Trainingseinheiten habe ich ein gutes Gefühl. Alle sind engagiert und konzentriert. In den ersten Einheiten standen taktische Dinge für das Angriffsspiel auf dem Programm, zudem die beiden Abwehrsysteme. Wir müssen schnell wieder das erreichen, was uns 2019 stark machte: der Teamgeist und die Einsatzbereitschaft.

 ... die beiden finalen Testspiele gegen Island und am Montag in Wien gegen Österreich:
Beide Partien wollen wir zu hundert Prozent mit Blick auf die EM nutzen. Island ist eine kampfstarke Mannschaft mit einer unangenehmen Abwehr, die zudem einen tollen Mix aus Erfahrungen und Talenten hat. Wir wollen in beiden Spiele unsere Inhalte umsetzen.

 ... den aktuellen Stand vor der EM:
Zwei, drei wichtige Spieler sind uns weggebrochen, daher geht es darum, die Zeit optimal zu nutzen, um uns einzuspielen. Es ist nun besonders wichtig, dass alle Spieler mit Engagement und Eigeninitiative zu Werke gehen. Unsere Kerntugenden wie Teamgeist werden gefragt sein. Der gesamte Fokus muss auf die Niederlande, unseren ersten EM-Gegner, gerichtet sein. Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu weit zu schauen, sondern nur auf das erste Spiel.

 ... die Kaderzusammenstellung für die EM:
Der Prozess zog sich über ein halbes Jahr hin. Neben der Leistung waren soziale und emotionale Faktoren wichtig für die Nominierungen. Aber wir haben jetzt 17 coole Jungs zusammen mit vielen guten Eigenschaften. Jetzt gilt es, das Beste aus der EM zu machen.

 ... die Erwartungshaltung:
Wir waren bei der WM 2019 Vierter, und das heißt, dass eine Medaille als nächstes Ziel eine Erwartungshaltung wäre. Ich will nicht zurückhaltend sein, aber ich schaue erst einmal auf unsere Teilziele. Unser Fokus ist immer das nächste Spiel.

 ... das Torwartduo Andreas Wolff/Johannes Bitter:
Beide machen einen sehr guten Eindruck in den ersten Einheiten. Sie verstehen sich gut und unterstützen sich. Beide bringen genau die Eigeninitiative mit und nehmen ihre Nebenleute mit, sie leben genau diese Eigenschaften vor.

 ... die Emotionen auf dem Feld:
Emotionalität muss sich entwickeln, da war Uwe Gensheimer bei der WM 2019 das perfekte Beispiel. Er hat als Kapitän das Team und das Publikum angetrieben, gleichzeitig aber auch Ruhe reingebracht, wenn das nötig war. Ohne Heimfans im Rücken hat diese Emotionalität noch mehr Bedeutung und ist auch eine größere Herausforderung. Jeder Spieler hat so seine Rolle im Team, entweder mit Emotionen oder der Ruhe – der Wechsel ist wichtig.

(BP)