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20200401_GERISL_Stimmen

04.01.2020

Mit Rückenwind in Richtung EM: Die deutsche Männer-Nationalmannschaft hat im ersten Test vor der am Donnerstag beginnenden EHF EURO mit 33:25 (16:13) gegen Island gewonnen. Die 12.037 Zuschauern in der ausverkauften SAP Arena in Mannheim sahen einen starken Auftritt der DHB, daher waren Bundestrainer Christian Prokop und die deutschen Spieler, darunter die Länderspiel-Debütanten Patrick Zieker und David Schmidt, auch sehr zufrieden – die Stimmen zum Spiel:

Bundestrainer Christian Prokop: Island ist eine kampfstarke taktisch clever spielende Mannschaft. Daher war der Test sehr gut. Zuhause ist ein solcher Sieg umso schöner, daher ist es schade, dass wir wegfahren müssen. Das begeisternde Heimpublikum hat uns getragen, dafür ein großes Kompliment.

Ich war über weite Strecken sehr zufrieden nach zwei Trainingstagen, denn das war eine mannschaftlich geschlossene Leistung, über 60 Minuten. Wir hatten das Ziel, das Spiel druckvoll zu kontrollieren.

Andreas Woff und Johannes Bitter haben hinter der beweglichen Abwehr sehr gute Torwartleistungen geboten, das waren die Grundelemente fürs Tempospiel und somit der Schlüssel zum Erfolg. Nach der Pause haben wir uns sehr schnell abgesetzt und konnten befreiter aufspielen. Daher haben viele Sachen des Matchplans geklappt, diesen Schwung wollen wir mitnehmen zum letzten Test in Wien.

Wenn wir diese Torwartleistung ansatzweise halten können, haben wir ein gutes Fundament für die EM, beide haben eine gute Form gezeigt. Für mich ist wichtig zu sehen, dass wir ein gutes Gespann haben. Jogi hat Erfahrung, aber auch Angespanntheit, er weiß, dass viele Augen auf ihn gerichtet sind, das hat er bravourös gemacht.

Heute bin ich sehr froh über Teamgeist und Spielfreude, beides hat mir imponiert. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, so sind wir sehr unausrechenbar für den Gegner. Es gab zudem positive Erkenntnisse, was die Spielmacherposition betrifft, mit Drux und Michalczik, Paul hatte eine gute Startphase, mit Zug zum Tor und mit Mut hat er Zeichen für die Mitspieler gesetzt, Marian hat seine Aufgabe gut gelöst und sich in der Abwehr enorm gesteigert. Auch die Debütanten waren sehr positiv, speziell, wie sich alle reingehangen haben.

Torwart Johannes Bitter: Das hat richtig Spaß gemacht, ich bin gut reingekommen. Insgesamt war das eine sehr ordentliche Leistung von uns, wir haben eine gute Basis für die EM gelegt. Wir waren dann stark, wenn wir defensiv gedeckt haben. Natürlich gibt es noch einiges zu verbessern, aber das heute war ein guter Schritt.

Torwart Andreas Wolff: Auf der Torwartposition haben wir schon richtig gut gestanden, insgesamt haben wir noch zu viele technische Fehler gemacht. Aber wir haben deutlich gewonnen und vieles lief schon ganz gut.

Debütant David Schmidt: Das war ein richtig tolles Debüt für mich, in dieser Halle, wo ich schon mein erstes Bundesligaspiel und mein erstes Champions-League-Spiel hatte. Ich bin froh, dass ich meine Spielzeit bekommen habe.

Debütant Patrick Zieker: Das war ein unglaubliches Gefühl, vor einer vollen Halle in Deutschland das erste Länderspiel zu bestreiten. Es hat großen Spaß gemacht, ich konnte mich einbringen und wir haben gewonnen. Definitiv war das ein toller Tag für meine Karriere.

Rechtsaußen Tobias Reichmann: Wir haben vieles gut umgesetzt, aber wir haben auch noch Luft nach oben. Jeder hat seine Spielzeit bekommen, das ist wichtig, da wir uns als Mannschaft ja erst einmal einspielen müssen. Positiv war auf jeden Fall die Zahl der einfachen Gegenstoßtore, die müssen wir auch bei der EM zeigen. In Wien am Montag müssen wir nun die Fehlerzahl noch minimieren.

Rückraumspieler Marian Michalczik: Wir haben einige gute Akzente im Angriff setzen können und haben uns über weite Strecken gut verkauft. Johannes Bitter ist definitiv eine Bereicherung für unser Team. Ich kenne ihn jetzt seit zwei Tagen, und er ist ein Typ, der die Mannschaft mitreißen kann.

Gudmundur Gudmundsson, Nationaltrainer Island:  Deutschland hat verdient gewonnen, sie waren einfach besser. Dennoch bin ich mit der ersten Halbzeit zufrieden, aber wir sind dann schwach nach der Pause gestartet. Wir hatten Riesenprobleme, Tore aus dem Rückraum zu machen, dort haben wir Aron Palmarsson schmerzlich vermisst, den wir wegen einer Oberschenkelverhärtung geschont haben. Entscheidend waren dann die deutschen Gegenstoßtreffer. Trotz der Niederlage war das ein sehr guter Test für uns, wir haben gesehen, dass wir noch einiges zu tun haben bis zur EM.

DHB-Sportvorstand Axel Kromer: Wir haben einige Ausfälle zu verkraften, aber ich bin stolz auf den aktuellen Kader und habe große Hoffnungen für die EM. Mit Spanien sind wir sicherlich der Favorit in unserer Vorrundengruppe, aber auch Debütanten wie die Niederlande oder Lettland müssen erst einmal besiegt werden. Ich hoffe, dass wir gut vorbereitet ins Turnier gehen und dort eine Topform abrufen können.

(BP)