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20201001_Gegnerporträt_Spanien

10.01.2020

Zum dritten Mal in Folge spielen Deutschland und Spanien bei einer Männer-EM gegeneinander – und die Partie am Samstag (18.15, Live in der ARD) ist sogar das vierte EM-Spiel der beiden Handball-Großmächte in vier Jahren. 2016 kassierte die DHB-Auswahl zunächst eine Vorrunden-Niederlage, revanchierte sich dann aber mit dem 24:17 im Finale von Krakau, 2018 in Kroatien bedeutete das 27:31 in Varazdin das Ende der deutschen Halbfinal-Hoffnungen gegen den späteren Europameister. Für diese Niederlage gab es bei der Heim-WM 2019 aber erneut eine Revanche, als Deutschland in Köln sich durch den 31:30-Erfolg den Gruppensieg in der Hauptrunde sicherte. Spanien hatte das Halbfinale verpasst, beendete die WM schließlich als Siebter und hat sich wie die DHB-Auswahl ebenfalls für eines der drei Olympia-Qualifikationsturniere im April qualifiziert – und wäre Stand heute einer der deutschen Gegner in Berlin.

Spanien hat wie Deutschland sein EM-Auftaktspiel in Gruppe C in Trondheim am Donnerstag mit elf Toren Unterschied gewonnen – während die DHB-Auswahl sich mit 34:23 gegen die Niederlande durchsetzte, gewannen die Iberer mit 33:22 gegen Lettland. Im Samstagspiel geht es für beide Mannschaften um wichtige Punkte für die Hauptrunde, für die sich im neuen Modus nur noch die ersten beiden Teams jeder Gruppe qualifizieren.

Spanien ist die Mannschaft mit den meisten Medaillen in der EM-Geschichte – insgesamt sieben Mal gewann man Edelmetall. Nach vier Finalniederlagen – unter anderem jener in Krakau vor vier Jahren – gelang 2018 der erste EM-Titel durch einen Finalsieg über Schweden in Zagreb, nachdem die Spanier bereits 2005 und 2013 Weltmeister geworden waren.  Spanien gehört seit fast zwei Jahrzehnten zur absoluten Weltspitze. Zuerst waren es spanische Klubs, die den europäischen Handball beherrschten, dann zog die Nationalmannschaft nach.

Nachdem sie die Olympischen Spiele in Rio verpasst hatten, befindet sich das Team im Umbruch. Junge Spieler wie Alex und Dani Dujshebaev, Aleix Gomez oder Ferran Sole übernehmen nun die Verantwortung im Kader von Trainer Jordi Ribera. Der hatte das Team nach Rio übernommen, war zuvor zehn Jahre Trainer von den Brasilianern, die er ins Viertelfinale der Olympischen Heimspiele geführt hatte.

Vor allem Andreas Wolff wird sich auf viele bekannte Gesichter beim Gegner freuen, denn in Kielce spielt er zusammen mit den Dujshebaev-Brüdern, Kreisläufer Julen Aguinagalde und Linksaußen Angel Fernandez. Jannik Kohlbacher und Uwe Gensheimer spielen mit dem spanischen Kreisläufer Gedeon Guardiola bei den Rhein-Neckar Löwen – und zudem kennt Gensheimer Torwart Rodrigo Corrales und Abwehrchef Viran Morros aus seiner Zeit bei Paris Saint-Germain. Erfahrenster Spieler im Kader ist Spielmacher Raul Entrerrios mit 260 Länderspielen, Morros bestreitet gegen Deutschland seinen 220. internationalen Einsatz.

In der Historie stehen auch vor dem 2016er EM-Finale viele historische Duelle zwischen Deutschland und Spanien: Zum Beispiel das 32:30 nach Siebenmeterwerfen in Athen im Olympia-Viertelfinale 2004, der 27:25-Sieg in Köln im WM-Viertelfinale 2007 oder die 24:28-Niederlage in Saragossa im WM-Viertelfinale 2013. Die Partie am Samstag ist der insgesamt 67. Vergleich beider Teams, und das zehnte Spiel bei einer Europameisterschaft. Dort gab es für Deutschland bislang sechs Niederlagen, ein Remis und nur zwei Siege – und auch insgesamt ist die Bilanz gegen die Iberer negativ.

Deutsche Bilanz gegen Spanien:

66 Spiele – 27 Siege – 5 Remis – 34 Niederlagen – Tordifferenz: 15812:1475

(BP)