Gislason fordert mehr Geduld und Disziplin
Per Charter ist die deutsche Männer-Nationalmannschaft am (heutigen) Samstag nach Tallinn geflogen - und bestens angekommen, wie DHB-Sportvorstand Axel Kromer im digitalen DHB-Medientermin aus Estland berichtete.
Aus dem Mannschaftshotel, wo Spieler und Offizielle in Einzelzimmern auf ihre Corona-Testergebnisse warten, meldeten sich Kromer und Bundestrainer Alfred Gislason. Am Sonntag (15.15 Uhr deutscher Zeit, live im ZDF) steht das zweite Qualifikationsspiel zur EHF EURO 2022 an - nach dem 25:21 zu Gislasons Debüt am Donnerstag gegen Bosnien-Herzegowina. Estland hatte seine erste Partie knapp mit 28:31 gegen Österreich verloren. Wie schon am Donnerstag sind auch in Tallinn keine Zuschauer in der Halle erlaubt.
Bundestrainer Alfred Gislason
zur Spielvorbereitung:
Ich habe das Spiel gegen Bosnien schon am Freitagmorgen vor dem Training ausgewertet, gleiches galt für das Spiel Österreich gegen Estland. Obwohl wir erst am Sonntag spielen, hatten wir Freitagmittag unser Abschlusstraining und danach die Abschlussvideositzung zu Estland. Für den heutigen Samstag, wenn alle Spieler in Isolation in ihren Zimmern sind, haben sie viel Videomaterial bekommen als Vorbereitung auf das Spiel. Auch ich bereite mich auf dem Zimmer weiter auf Spiel und Gegner vor. Im Training am Freitag haben wir uns hauptsächlich dem Angriff gewidmet, damit wir dort mehr Geduld und Disziplin reinbekommen als gegen die Bosnier. Und ich hoffe, dass wir besser ins Spiel kommen als am Donnerstag.
Über Estland:
Ich habe mir fünf Partien von Estland angeschaut, und die Partie am Mittwoch in Österreich war das beste Spiel von ihnen, was ich gesehen habe. Ihre Stars Mait Patrail und Dener Jaanimaa haben zwar gefehlt, aber es war eine sehr starke Mannschaftsleistung in Österreich, obwohl sie verloren haben. Estland hat viel Druck nach vorne gemacht und hat sehr flüssigen und schnellen Handball gespielt. Allen voran der elffache Torschütze Karl Toom.
Zur Nominierung von Paul Drux:
Paul ist ein erfahrener Spieler, der bei Bedarf auch in der Mitte einspringen kann. Dort setze ich aber weiterhin auf Juri Knorr und Marian Michalczik. Julius Kühn fängt wieder im linken Rückraum an, aber dort haben wir neben Drux auch noch Sebastian Heymann, dem ich einige Spielanteile geben will, weil er immer besser in Form kommt. Heymann, Knorr, Semper und andere können in Zukunft wichtige Spieler für uns werden.
Zum Comeback von Finn Lemke:
Er hat eine erfreuliche Leistung gezeigt, er ist ein wichtiger Spieler und Stimmungsmacher in der Mannschaft. Sonntag wird Finn von Anfang an auflaufen. Normalerweise waren Wiencek und Golla gesetzt, aber ein Lemke in guter Form wird immer eine Chance haben, extrem wichtig, wenn er auf mehreren Positionen decken kann.
Zum Debüt von Juri Knorr gegen Bosnien-Herzegowina:
Juri hat das gut gemacht, er hatte das Pech, dass es schwer war, da vor der Pause Ordnung reinzubekommen. Ein bisschen hat er seine eigenen Chancen Richtung Tor vernachlässigt, aber er hat das Spiel geleitet und seine Sache gut gemacht. Trotz seiner erst 20 Jahr eist er ein klassischer Mittelmann, Juri wird eine sehr gute Zukunft haben, wenn er von Verletzungen verschont bleibt. Er hat einen tollen Charakter und eine viel versprechende Zukunft.
DHB-Sportvorstand Axel Kromer:
Über die Reise nach Estland und die Rahmenbedingungen vor Ort in Tallinn:
Wir haben nach unserer Landung keine Menschen am Flughafen Tallinn gesehen, wir hatten nach der Ankunft einen separaten Eingang am Hotel und ein eigenes Testzentrum im Kongressraum. Nach den Tests sind wir aufs Zimmer gegangen, bekamen unser Essen vors Zimmer gestellt. Die Spieler sind auf dem Zimmer, möglicherweise wird zum Frühstück schon die Isolation beendet, Da Sky-Go nicht geblockt ist, werden sie neben Alfreds Gegnervideos sicher viele Fußballspiele schauen. Ein großes Lob an unsere estnischen Gastgeber: Wir sind hier top aufgenommen worden, sind in einem Top-Hotel, erfahren hier einen Super-Service. Die estnischen Verantwortlichen haben das überragend
(BP)