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Ein gelungener Start in das Drei-Nationen-Turnier gegen Brasilien. Bundestrainer und Spieler sind zufrieden, trotzdem gibt es noch Schrauben, an denen bis zu Olympia gedreht werden muss.
Bundestrainer Alfred Gislason: Ich denke, wir haben es ganz gut gelöst. Ich war mit einigen Sachen sehr zufrieden. Die Abwehr war in den ersten zwanzig Minuten sehr gut, vorne hatten wir ein bisschen Probleme mit der sehr offensiven Abwehr, aber genau darin bestand auch die Aufgabe. Wir mit dieser Abwehr gerechnet, denn die Brasilianer haben so gegen Portugal gespielt und haben sie deutlich geschlagen. Insgesamt haben wir gut gedeckt und hatten eine gute Torhüterleistung. Wir konnten einige Sachen testen, zum Beispiel das Spiel sieben gegen sechs. Ich weiß, dass Brasilien sehr viel trainiert hat, was wir nicht konnten. Dadurch hat man gemerkt, dass sie in der zweiten Halbzeit abgebaut haben. Wir haben gut trainiert, aber ich hatte nicht die Möglichkeit, viel Druck und Intensität reinzubringen. Dadurch waren die Spieler frisch und ich habe versucht die Spieler zu schonen. Wir waren besser auf den Beinen, als erwartet. Juri Knorr hatte Anlaufschwierigkeiten, hat sich aber gut gemacht. Ich wollte auf keinen Fall Philipp Weber bringen, denn er hat sich eine kleine Zerrung geholt. Er wollte heute spielen und hat grünes Licht gegeben, aber das Risiko war mir zu hoch. Mit sehr viel Respekt vor Brasilien, aber Ägypten ist eine sehr gute Mannschaft, auch in der Breite. Ein sehr starker Gegner kommt auf uns zu. Wir werden weiter an unserer 6:0-Abwehr und unserem Umschaltspiel arbeiten. Wir können auch eine offensive Abwehr testen, das konnten wir heute nicht. Ich bin gespannt auf das Spiel am Sonntag. Andreas Wolff hat gut gehalten, so lange die Abwehr gut stand und an vier oder fünf Bällen, die reingegangen sind, war er noch dran. Insgesamt hat er eine ordentliche Leistung gebracht. Jogi Bitter hat eine starke Leistung gebracht und war in der zweiten Halbzeit mit einer sehr guten Quote.Wo meine Mannschaft aktuell steht, ist aber schwer zu sagen. Unsere Chancen in Tokio gehen klar über eine gute Abwehr mit starken Torhütern und schnellem Umschaltspiel.
Paul Drux: Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier in Nürnberg wieder mal vor Zuschauern zu spielen. Über weite Strecken hatten wir das Spiel im Griff, und ich denke, mit 36 Toren gegen eine solch offensive Mannschaft können wir sehr zufrieden sein. Am Sonntag gilt es das auch gegen eine defensivere ägyptische Abwehr zu zeigen.
Mit Blick auf Tokio sollten wir uns auf das erste Spiel gegen Spanien konzentrieren. Da haben wir uns im Januar schon gut präsentiert und erst am Ende der Partie verloren. Und nach Spanien gucken wir von Spiel zu Spiel.
Juri Knorr: Es war nicht so einfach gegen die offensive Deckung, ständig stand uns jemand auf den Füßen, dafür haben wir es aber ganz gut gemacht.
Dass ich zu den Olympischen Spielen reise, kann ich gefühlsmäßig nicht beschreiben. Ich versuche, mich deshalb nicht allzu verrückt zu machen und habe versucht die vergangenen Tage abzuschalten. So wirklich kann ich das noch nicht realisieren, dass ich all das schon jetzt erleben darf.
Uwe Gensheimer: Es hat Spaß gemacht vor Zuschauern zu spielen, das haben wir uns ersehnt. In Tokio wird es ja nicht so sein, da kommt es mehr auf uns an, uns zu motivieren. Mit dem Spiel können wir im Großen und Ganzen zufrieden sein. In der ersten Halbzeit hatten wir mehr Probleme mit der offensiven Deckung der Brasilianer, da haben wir trotzdem Lösungen gefunden. In den ersten Trainingstagen hatten wir das noch nicht auf dem Zettel. In der zweiten Halbzeit haben wir es mit sieben Spielern besser zurückdrängen können, wir hatten ein besseres Ballaufen im Angriff, konnten uns bessere Chancen rausspielen können. Die Abwehr stand über weite Strecken gut, hier und da gab es kleine Fehler. Jetzt geht es weiter, wir haben kleine Stellen, an denen wir noch feilen können und genau das werden wir tun. Man hat gesehen, dass wir noch Abstimmungsfehler hatten. Da waren die Absprachen noch nicht ganz optimal. Auch, was wir gegen so eine offensive Deckung machen, wo wir dann nicht den Anlauf bekommen haben, um in die 1 gegen 1 Situationen zu gehen. Das werden wir uns anschauen und im Training weiter verfolgen.
Steffen Weinhold: Es war insgesamt ganz schön, wieder ein Länderspiel mit Zuschauern machen zu dürfen. Für mich ist es schön, wenn ich weiß, dass da mein Papa, meine Schwester und mein Neffe auf der Tribüne sitzen. Im Spiel haben wir von Anfang an eine sehr gute Abwehr gestellt. Bei ein paar Kleinigkeiten haben wir zu viel kassiert. Wir mussten Lösungen im Angriff gegen die Offensive finden, und das haben wir dann auch ganz gut geschafft. Ich habe mich noch nicht so viel mit Ägypten beschäftigt, bei der Weltmeisterschaft haben sie erst nach Verlängerung gegen den Weltmeister verloren. Wir müssen uns gut auf deren Spiel vorbereiten, unseren Mann stehen, die Kompaktheit haben und im Angriff Lösungen für ihren defensiven Verbund finden.
Thiagus Petrus, Spieler Brasilien: Das Spiel heute war ein typisches Freundschaftsspiel. Wir waren nicht in der besten Form, aber wir sehen das Ergebnis nicht als schlecht. Wir nutzen die Chance und versuchen unser Spiel für Tokio zu verbessern.