Beachhandball: DHB setzt in Übergangsphasen auf die Wissenschaft
„Da wir die meisten Beachathleten aus Hallenhandballern rekrutieren haben wir uns die Frage gestellt, wie wir die Spieler im Übergang von der Halle in den Sand bestmöglich unterstützen können“, erklärt Dr. Patrick Luig, Bundestrainer Bildung und Wissenschaft, den Ansatz, aus dem das Projekt geboren wurde. Auch die Beschaffenheit des Sands und mögliche Konflikte zwischen den Untergründen wurden dabei untersucht.
In der Folge hat sich die WWU zwei Jahre intensiv mit der Thematik des Übergangstrainings befasst. Im ersten Jahr lag der Fokus darauf, wie der Übergang aus der Halle in den Sand verbessert werden kann. Im zweiten Jahr wurden verschiedene Sandarten untersucht. „Wir wollten ermitteln, wie man die Wechsel optimieren kann“, erklärt Alexander Novakovic, Cheftrainer der Beachhandball-Nationalmannschaft der Frauen. Und Luig ergänzt: „Das Projekt ist wegweisend, da wir die Ergebnisse gut in der Praxis umsetzen können.“
Professor Dr. Eric Eils hatte hierbei die Projektleitung inne. „Die Wechsel von Halle auf Sand und zurück sind für den Körper sehr abrupt, daher ging es auch um Verletzungsprävention und den Leistungserhalt.“ Mittels speziell gefertigter Kisten konnte der Sand in die Halle transportiert und Messungen in Sprints und Sprüngen mit Sensoren erfasst werden. „Für uns ist es ein Meilenstein als erstes wissenschaftliches Projekt mit Bezug zum Beachhandball“, erklärt DHB-Beachhandballkoordinator Jens Pfänder. „Es dient uns als Leitfaden für künftige Übergangsphasen und hat die Sensibilität für wissenschaftliche Begleitung in der Szene gefördert.“
Und die Ergebnisse fallen positiv aus: Mit den Übergangstrainingseinheiten konnten die Wissenschaftler einen Leistungserhalt oder gar eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit feststellen. Die Athleten, die sich nicht an diesem Training beteiligt haben, wiesen eher gegenteilige Ergebnisse vor. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass die Beschaffenheit des Untergrunds klare Auswirkungen auf die sportmotorische Leistungsfähigkeit hat. So sinken die Athleten in weicherem Sand typischerweise stärker ein, was sich deutlich auf die Sprunghöhe und Sprungtechnik sowie die Laufgeschwindigkeit hat. Darauf müssen die Athleten durch ein gezieltes Übergangstraining vorbereitet werden.
Autor: ENI