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Große Vorfreude auf Sichtungslehrgänge in Kienbaum

28.08.2020

Premiere für die jüngsten DHB-Talente: Jeweils 36 Spielerinnen und 36 Spieler, die sich bei der DHB-Sichtung im Frühjahr 2020 in das Blickfeld der DHB-Trainer gespielt haben, stehen vor ihren ersten regulären Lehrgängen  beim Deutschen Handballbund.

Den Start machen die männlichen Talente der Jahrgänge 2004 und jünger ab dem kommenden Montag, 31. August, bis zum 3. September, es folgen die weiblichen Talente des Jahrgangs 2005 vom 7. bis zum 10. September. Die zwei Lehrgänge finden jeweils in der Sportschule Kienbaum statt. Betreut werden die Talente vor Ort von Jochen Beppler, Chef-Bundestrainer Nachwuchs, Carsten Klavehn, Talentcoach beim DHB, David Gröger, Bundestrainer Athletik, sowie einem medizinischen und psychologischen Team.

„Nach knapp sechs Monaten Pause ist die Vorfreude auf die gemeinsamen Halleneinheiten mit den Spieler*innen sehr groß. Ein Lob geht aber an dieser Stelle auch an die Sportschule Kienbaum, die uns optimale Rahmenbedingungen für die Durchführung dieser Lehrgänge bietet“, sagt Beppler. Aufgrund der Corona-bedingten Hygienevorschriften werden in diesem Jahr die Jungs und Mädchen unter sich bleiben und nicht gemeinsam trainieren können. „Das ist mit Blick auf das Gemeinschaftsgefühl untereinander zwar schade, gibt uns Trainern allerdings die Möglichkeit, spezifischer mit den Talenten zu arbeiten und sie damit besser miteinander vergleichen zu können“, so Beppler.  

Nachdem bei den Sichtungen Anfang des Jahres vor allem standardisierte Grundübungen und -spiele auf dem Programm standen, fokussieren sich die Lehrgänge in Kienbaum inhaltlich stärker auf die Arbeit in Kleingruppen. Beppler: „Auf die Talente warten für sie neue Spielsituationen mit Mitspieler*innen, die sich nicht aus ihren Vereinen kennen. Da wollen wir sehen, wie sie diese umsetzen und ihr eigenes Spiel schnell anpassen können.“

Ein weiterer zentraler Programmpunkt der Tage in Kienbaum sind die präventionsdiagnostischen Tests. „Die Präventionsdiagnostik, die wir seit nunmehr vier Jahren in unsere Lehrgänge integriert haben, hat sich mehr als nur bewährt und ist ein wesentlicher Aspekt in der Talentbewahrung“, sagt Beppler. „Wir legen damit den Fokus auf die langfristige Entwicklung der Talente, indem wir ihnen mit Hilfe ihrer Ergebnisse aufzeigen können, woran sie arbeiten müssen.“ 

Ziel ist es, die Spieler*innen früher an die handballspezifischen Belastungen zu gewöhnen. „Gerade im weiblichen Bereich ist die frühe Präventionsdiagnostik wichtig, damit wir die Talente noch früher auf die Schiene Leistungssport vorbereiten und so den Rückstand zur Weltspitze verringern können“, sagt Carsten Klavehn. „Daher versuchen wir künftig auch, bereits frühzeitig mit den weiblichen Talenten Länderspiele zu absolvieren. So wie im vergangenen Dezember, wo der Jahrgang 2004 bei einem Turnier in Polen erste wertvolle Erfahrungen sammeln konnte.“

Bereits im Vorfeld der am Montag startenden Sichtungslehrgänge sorgte der Deutsche Handballbund für ein Novum und bot erstmals eine Online-Informationsveranstaltung für die Eltern der Talente an. Beppler: „Das Interesse an dem digitalen Elternabend war überragend. Wir wollen von Anfang an sehr transparent sein und haben den Eltern Einblicke in das System DHB gegeben und wichtige Informationen über den Weg zur Spitze liefern damit sie wissen, mit welchen Trainer*innen sie und auch ihre Kinder es zu tun haben bzw. Auf welche Dinge es in naher und mittelfristiger Zukunft ankommen wird“

Im Nachgang der Präsenzlehrgänge in Kienbaum soll der intensive Kontakt mit den Talenten mit Online-Lehrgängen aufrechterhalten werden, um die „sechs Monate, in denen wir mit den Talenten nicht in den Hallen arbeiten konnten, aufzufangen“, so Klavehn. „Durch die Corona-bedingte Pause und die dadurch fehlenden Lehrgangstage brauchen die Talente sicherlich etwas länger, um auf den Stand zu kommen, den sie bei einem normalen Ablauf jetzt bereits hätten. Die Erfahrung zeigt aber, dass dieser Rückstand mit der Zeit aufzuholen ist.“  

Später im Jahr – sofern es die Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt – sollen dann weitere Präsenz-Maßnahmen folgen. Die männlichen Talente sollen im Oktober erste Länderspielerfahrungen bei einem Turnier in Polen sammeln, das im Frühjahr ausgefallene DFJW mit Spielen gegen Frankreich soll im November nachgeholt werden. Für die weiblichen Talente der Jahrgänge 2005 ist eine Maßnahme in der Schweiz geplant.