Guter Re-Start in Kienbaum
Der Neustart ist geglückt: In den vergangenen zwei Wochen fanden im Olympischen und Paralympischen Trainingszentrum Kienbaum die ersten Hallen-Lehrgänge des Deutschen Handballbundes seit Beginn der Corona-Pandemie statt. 72 Spieler*innen, jeweils 36 weibliche und 36 männliche Talente der Jahrgänge 2004 und jünger, absolvierten dabei ihre ersten regulären DHB-Lehrgänge nach den Sichtungen in diesem Frühjahr.
Nach insgesamt acht intensiven Handball-Tagen fällt das Fazit der DHB-Verantwortlichen, die vor Ort die Talente betreut haben, durchweg positiv aus. „Das war ein guter Re-Start auf allen Ebenen“, sagt Jochen Beppler, Chef-Bundestrainer Nachwuchs. „Ein großes Kompliment geht zunächst an das Olympische und Paralympische Trainingszentrum Kienbaum für die optimalen Rahmenbedingungen. Dadurch konnten wir, den Hygienevorschriften entsprechend, intensiv mit den Talenten arbeiten.“
Carsten Klavehn, DHB-Talentcoach und bei den Lehrgängen sehr in die organisatorische Arbeit integriert, ergänzt: „An dieser Stelle müssen wir auch unsere Talente loben, die sich abseits der Trainingshalle vorbildlich an die Vorschriften gehalten haben. Das zeugt von einem guten Charakter, was neben den handballerischen Fähigkeiten auch ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung ist.“
Auch sportlich waren die Verantwortlichen mit den gezeigten Leistungen auf der Platte zufrieden. Beppler: „Wir konnten die Sichtungen vom Frühjahr abschließen und neue Impulse setzen, die mehr das freie Spiel mit unbekannten Situationen umfasst haben. Im Vergleich zu den Sichtungen hat sich ein Großteil der Talente weiterentwickelt und damit die aufgrund der Corona-Pandemie sehr schwierige Zeit gut genutzt. Das stimmt uns sehr positiv.“
Bei den Halleneinheiten konnten Beppler und Klavehn mit Männer-Bundestrainer Alfred Gislason, den männlichen Nachwuchs-Bundestrainern Martin Heuberger und Erik Wudtke, Bundestrainer Athletik David Gröger sowie dem neuen U18-Bundestrainer des weiblichen Nachwuchses Gino Smits auch weitere Trainerkollegen begrüßen. Gislason zog nach einer gemeinsamen Einheit mit dem männlichen Nachwuchs ein positives Fazit: „Die Jungs sind alle erst 15, 16 Jahre jung - aber ich habe in Kienbaum viele gute Spieler gesehen, die für ihr Alter schon recht weit waren. Diese Sichtung ist nur der Anfang. Jetzt müssen sie weiter hart an sich arbeiten, um die nächsten Schritte zu schaffen. Ich bin gespannt, wen wir in den nächsten Jahren wiedersehen."
Ein weiterer wichtiger Punkt bei den jeweiligen Lehrgängen war die Präventionsdiagnostik, die gemeinsam mit dem Leipziger Institut für Angewandte Trainingswissenschaft (IAT) um Prof. Dr. Dirk Büsch, Koordinator Netzwerk Wissenschaft, durchgeführt wurde. „Unser Blick geht bei den Nachwuchs-Nationalmannschaften nicht nur auf den aktuellen Zustand der Talente, sondern auch die perspektivische Arbeit, die Talentbewahrung, ist ein ebenso elementarer Punkt, den wir mit der Präventionsdiagnostik angehen“, sagt Beppler. „Wir haben wir den Spieler*innen deshalb auch mit auf den Weg gegeben, dass die gezeigten Leistungen der Lehrgänge eine Momentaufnahme sind und wir bei den kommenden Nationalmannschafts-, aber auch Vereinsaufgaben wie Einsätzen in der JBLH oder den Deutschland-Cups ihren weiteren Entwicklungsprozess genau verfolgen werden.“
Für die männlichen Talente der Jahrgänge 2004 und jünger steht bereits Anfang Oktober, sofern das die Entwicklung der Corona-Pandemie zulässt, die nächste Maßnahme an. Dort sollen sie in Polen erste Länderspielerfahrungen sammeln. Bis dahin soll mit Online-Lehrgängen der Kontakt gehalten werden. Im November soll das im Frühjahr ausgefallene DJFW in Frankreich nachgeholt werden.
Für die weiblichen Talente des Jahrgangs 2005, von denen einige Spielerinnen perspektivisch auch den Jahrgang 2004 ergänzen sollen, ist eine Maßnahme in der Schweiz geplant.