27:21-Sieg: Abwehrtraining trägt Früchte
Als die deutschen Spielerinnen am Mittelkreis ihrer Freude freien Lauf ließen, machte die Körpersprache von U17-Bundestrainer Gino Smits deutlich, wie er das erste Hauptrundenspiel seiner Mannschaft bei der Europameisterschaft in Montenegro fand: Applaudierend blickte in Richtung seiner jubelnden Schützlinge, die gerade die starke norwegische Mannschaft mit 27:21 (11:9) bezwungen hatte. Somit fällt am Mittwoch ab 18 Uhr in der Partie gegen Ungarn (Livestream unter www.ehftv.com) die Entscheidung, ob die DHB-Auswahl den Einzug ins Halbfinale schafft und weiterhin vom Titel träumen kann, oder ob sie das Turnier in der Platzierungsrunde um die Ränge 5 bis 8 abschließt. „Vor uns liegen noch drei schwierige Spiele. Jetzt müssen wir schnell Energie tanken, gut schlafen und regenerieren, um gegen Ungarn topfit zu sein. Das wird eine große Herausforderung gegen einen der Turnierfavoriten", sagte Smits.
Seine Mannschaft legte den Grundstein für den Erfolg über Norwegen in der Abwehr. Diesem Mannschaftsteil hatte das Trainerteam mit Smits, Sybille Gruner und Wieland Schmidt die Einheit am Montag gewidmet - es zahlte sich aus. Hatte Deutschland in der Vorrunde noch einige Zeitstrafen kassiert, so kam die Abwehr diesmal fast immer den entscheidenden Schritt früher, sie stand kompakter und bereitete den Skandinavierinnen somit große Schwierigkeiten. Hinter der Deckung stand mit Sarah Hübner eine glänzend aufgelegte Torhüterin, die über 40 Prozent der Würfe auf ihr Gehäuse abwehrte. Die Vorbereitung gemeinsam mit Torwarttrainer Wieland Schmidt auf die norwegischen Wurfbilder trug Früchte.
Das DHB-Team lag mit Ausnahme des 0:1 permanent in Führung, konnte sich in der ersten Halbzeit jedoch nicht deutlicher absetzen als mit 8:4. „Mit dem Angriff war in ich anfangs nicht zufrieden. Wir haben nicht unser eigentliches Tempo ins Spiel gebracht. Nach der Pause gelang uns das mit mehr Dynamik viel besser", fasste Gino Smits zusammen.
Von 11:9 und 13:11 setzte sich Deutschland auf 17:11 ab. Der Coach musste nur noch einmal in der Auszeit nachjustieren, als der Gegner zum 15:19 verkürzte. Die Mannschaft stellte postwendend kleine Problemchen im Timing ab, ließ sich von ihrem Weg nicht mehr abbringen und zog davon. (RW)
Deutschland: Hübner, Weiss - Schönefeld, Terfloth, Trawczynski (3), Probst, Wohlfeil, Kühne (4), Ehlert (6), Bianco, Röpcke (2), Huth, Baßiner (2), Albers (1), Leuchter (8/3), Pfundstein (1).