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Happy-End trotz Niederlage

11.08.2021

Hinter der weiblichen U17-Nationalmannschaft liegt ein Abend mit einem Wechselbad der Gefühle. Als die 24:31 (11:16)-Niederlage gegen Ungarn zum Abschluss der EM-Hauptrunde in Montenegro beschlossene Sache war, standen die Zeichen auf Platzierungsrunde. Aber da war noch ein Joker, und der stach für die DHB-Auswahl. Sodass die vorübergehende Enttäuschung ungefähr zwei Stunden später grenzenlosem Jubel wich. Norwegen bezwang in einem wahren Krimi Rumänien mit 29:28. Genau dieses Ergebnis brauchte Deutschland für den Einzug ins Halbfinale. „Jetzt werden wir bestimmt gut schlafen", freute sich U17-Bundestrainer Gino Smits, dass seine Mannschaft ab Freitag in den Kampf um die Medaillen eingreift.

Gegen Ungarn musste die deutsche Auswahl neidlos anerkennen, dass der Gegner die stärkere Mannschaft war. „Sie waren abgezockter und spielten über 60 Minuten hinweg kontanter auf einem guten Niveau. Wir hatten gute Phasen, konnten diese allerdings nicht durchziehen. Unsere Dynamik hätte besser sein können, und wie schon gegen Rumänien zeigten wir im Angriff zu viel Respekt", fasste Smits zusammen.

Vor allem in der ersten Halbzeit machten sich diese Schwachstellen bemerkbar. Nach Wiederbeginn legte die zu jeder Zeit an sich glaubende Smits-Sieben zu. Sie hobelte den 13:20-Rückstand (37.) mit einem starken Zwischenspurt ab. In der Abwehr holte sich Deutschland Sicherheit für seine Angriffsaktionen, sodass Nieke Kühne die Lücke in der 42. Minute auf 17:20 reduzierte. Das DHB-Team war wieder im Spiel, konnte dann aber nicht sein Level halten. „Die Ungarn haben unsere Fehlwürfe konsequent und gnadenlos bestraft", beobachtete der Trainer, wie der Turnier-Mitfavorit das Ergebnis in der Schlussviertelstunde noch deutlich gestaltete. Smits: „Der 31:24-Endstand für Ungarn passt, aber mit der Einstellung des Teams bin ich zufrieden. Alle haben ihr Allerbestes gegeben." Durch den Norwegen-Sieg über Rumänien darf Deutschland am Freitag dies ab 18 Uhr im Halbfinale gegen Russland erneut tun.  (RW)

Deutschland: Hübner, Weiss – Schönefeld, Terfloth (1), Trawczynski, Probst, Wohlfeil, Kühne (6), Ehlert (1), Bianco (1), Röpcke (6), Huth, Baßiner (1), Albers, Leuchter (8/3), Pfundstein.