U19 weiblich: Gruppensieg trotz Niederlage
Rechenspiele: Gegen Dänemark kassierte die weibliche U19-Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Slowenien die erste Niederlage – und eröffnete damit den Zahlensalat. Denn am Ende stritten sich drei punktgleiche Nationen um zwei Hauptrundenplätze. Und am Ende thronte Deutschland über Dänemark und der Schweiz.
„Wir sind froh über den Einzug in die Hauptrunde“, erklärte DHB-Trainer Andre Fuhr, noch inmitten der rechnerischen Unsicherheit, die den gesamten Sonntagabend über der Mannschaft schwelte. Denn die 21:26-Niederlage gegen Dänemark machte die gesamte Konstellation so richtig spannend, weil die Schweiz nach dem Sieg über Dänemark als drittes Team vier Punkte einsackte (Sieg über Slowenien): Laut EHF-Statuten gilt im Dreiervergleich die Tordifferenz in den direkten Vergleichen. Allerdings kommen sowohl Deutschland als auch Dänemark dabei auf +2 Tore, die Schweiz hingegen auf -4. Für diesen Fall zählt die Zahl geworfener Tore abzüglich der Partien gegen Slowenien. Und hier schlug der Faktor zugunsten der Fuhr-Sieben aus, denn Deutschland schaffte 51 Treffer in den Duellen gegen Dänemark und die Schweiz, die Dänen kamen indes „nur“ auf 49 Tore gegen Deutschland und die Schweiz.
Abgesehen von den Rechenspielen ärgerte sich die DHB-Auswahl über die erste Niederlage im Turnierverlauf. Dabei startete die Partie – im Vergleich zu den beiden erfolgreichen Spielen – deutlich positiver: „Wir sind eigentlich gut reingekommen, waren direkt besser in der Partie als in den Spielen zuvor“, sagte Fuhr. Doch eine hohe Zahl an individuellen und technischen Fehlern sorgte für dänischen Aufwind, die deutsche Mannschaft lief fast fortwährend einem Rückstand hinterher. „Dänemark war individuell besser, wir hatten zu wenig Zugriff in den Zweikämpfen“, konstatierte Fuhr. Immerhin: „Positiv war, dass wir nicht aufgegeben haben, aber wir mussten anerkennen, dass Dänemark besser war.“
Allzu lange sollten sich die Spielerinnen mit der Niederlage also nicht rumtragen. Schon am Dienstag geht es weiter in der Hauptrundengruppe I, Gegner dort sind Schweden und Russland. Die Skandinavier sind erster Gegner um 21 Uhr, am Mittwoch folgt der Vergleich mit Russland um 19 Uhr. Die ersten Beiden ziehen ins Halbfinale ein, das am Freitag ausgetragen wird. Das Top-Quartett spielt am Sonntag dann die Platzierungen und Medaillen aus.
(ENI)