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Altlandsberg verliert nach großem Kampf 23:24 gegen Wismar

08.09.2014
08.09.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Nord · Von: Pm Verein

Altlandsberg verliert nach großem Kampf 23:24 gegen Wismar

Das war ein hartes Wochenende für die Handball-Frauen des MTV Altlandsberg. Drei 60-Minuten-Spiele an zwei Tagen. Das ist eine echte Herausforderung. Vor allem, wenn dabei eine Partie war, die so intensiv, so leidenschaftlich geführt wurde, wie der Punktspielauftakt in Liga 3 gegen die TSG Wismar. Unglücklich mit 23:24 (13:13) verloren die Altlandsbergerinnen ihre Premiere in der superstarken Staffel Nord.Aber für diesen Auftritt gab es viel Beifall.

„Nur 24 Gegentore in eigener Halle, das war gut“, sagte Trainer Fabian Lüdke seinem Team einen Tag später in einer kleinen Ansprache in Schwedt, wo sein Team am Sonntag zwei Spiele im Landespokal zu bestreiten hatte. Aber der 24-jährige Coach monierte auch: „23 selbst geworfene Tore sind zu wenig. Deshalb müssen wir heute den Ball laufen lassen und konsequent unsere Chancen suchen.“

Beim 32:20 Sieg über den Gastgeber PSK Schwedt (6. Liga) rollte es noch etwas holprig, ehe der MTV-Zug auf Touren kam. Aber er kam. Beim 39:10 über den Brandenburg-Ligisten HSV Falkensee zog der Favorit eine Handball-Show der feinsten Kategorie ab. Da spielten sich die MTV-Frauen den Wismar-Frust von der Seele. Nicht mit Verbissenheit. Sondern mit Freude an ihrer Sportart. Und mit dem Wissen im Hinterkopf, dass man körperlich top in Schuss ist und dass sich die Mannschaft handballerisch sichtbar weiterentwickelt hat.

Am Ende ließen es in Schwedt auch diejenigen krachen, die zuvor noch etwas mit ihren Auftritten gehadert hatten. Christiane Wiechert zum Beispiel. „Klar, ich habe ja dann getroffen. Aber vorrangig nach Kontern. Aus dem Spiel heraus kam von mir noch zu wenig“, nörgelte „Chrissi“, die athletisch starke und mit einem Wurfhammer ausgerüstete Rückraumspielerin, mit sich selbst. Aber Co.-Trainerin Eveline Sellert tröstete sie. Sagte: „Die Konter muss man auch erst mal erfolgreich abschließen. Das andere kommt dann schon noch.“

Als sich der Handball-Tag in Schwedt neigte, traf sogar Lisa Schönfelder wieder, bei der zuvor nichts, aber auch gar nichts geklappt hatte. Auch sie bekam von Evi Sellert und den Team-Kolleginnen eine psychologische „Extra-Behandlung.“ Niemand in der Mannschaft hatte der Rechtsaußen übel genommen, dass sie im Punktspiel am Sonnabend in der Anfangsphase drei Bälle verloren hatte, die alle zur Wismarer Kontertoren führten.

Die Moral blieb exzellent. Und auch spielerisch bot man dem Favoriten von der Ostsee, dem man in der vergangenen Saison noch zweimal klar unterlag (25:33 und 21:28), sehenswert Paroli. Und das, obwohl sich die TSG top verstärkt hat. Mit der technisch-taktisch exzellenten Ivana Vujica (5 Tore) aus Oschatz zum Beispiel. Die Kroatin: „Wir mussten alles geben, sind ja auch erst neu formiert…“ Sehenswert!

Aber auch die MTV-Damen sind echte Hingucker – im doppelten und dreifachen Sinne. Kathrin Wiehle, die wieder mal eine famose Torwart-Leistung abrief, scheint immer jünger zu werden. Und die 20-jährige Julia Rettschlag (kam aus Brandenburg-West) zeigte, dass sie auf Dauer eine prima Ergänzung zu ihrer routinierten Kollegin werden kann. Von den Qualitäten der anderen Neuen – Viktória Várkonyi (5 Tore) und Linda Mandelkow (2/beide von den Berliner Füchsen) – konnte man sich ebenfalls überzeugen.

Der absolute Leitwolf ist aber nach wie vor Sophie Lütke (10 Tore gegen Wismar) mit ihren unglaublichen Fähigkeiten. „Neben ihren bekannten Torjägerqualitäten hat sie auf der mittleren Rückraumposition eine völlig neue strategische Qualität entwickelt“, sagt Eveline Sellert und lobt ihren jungen Kollegen: „Das ist eindeutig auch ein Verdienst von Fabian Lüdke, der mit der Mannschaft sehr akribisch arbeitet, Abläufe immer wieder übt, sich aber auch ständig neue Dinge einfallen lässt.“

Das passt schon. „Schade nur, dass wir nach der Halbzeitpause, als wir mit drei Toren führten und Wismar eine ausgesprochen schwache Zehn-Minuten-Phase zeigte, nicht den Sack zugemacht haben“, meinte Team-Manager Wolfram Eschenbach. Was soll`s? Beim MTV weiß man, wo die Reserven stecken. Mal sehen, wie es am kommenden Sonnabend bei Werder Bremen abgeht…

Altlandsberg mit: Kathrin Wiehle, Julia Rettschlag; Manja Berger 3, Sophie Lütke 10/4, Viktória Várkonyi 5, Lisa Schönfelder, Sylvia Kalina 1, Annika Fleck 2; Christiane Wiechert, Linda Mandelkow 2, Marion Priemer.

Wismar mit: Justine Steiner, Antje Borkowski; Slavka Durdic 2, Johanna Brinkies 3, Jennifer Kriegsmann, Mareen Tegeler 5, Laura Blum, Sarah Dürl, Svea Pinkohs 3/1, Ivana Vujica 5, Sally Topp 3, Vivien Erdmann 3/1.