Hagen legt personell noch einmal nach - Schneider gegen Schalksmühle-Halver spielberechtigt
Hagen legt personell noch einmal nach - Schneider gegen Schalksmühle-Halver spielberechtigt
Der bloße Blick auf die Tabelle verrät, dass es das Verfolgerduell ist. Der Tabellenvierte SG Schalksmühle-Halver (16:8 Punkte) empfängt am Samstagabend in der Sporthalle an der Mühlenstraße in Halver den Tabellendritten VfL Eintracht Hagen (17:5). Doch es ist an diesem 29. November – Anwurf wird um 19.30 Uhr sein – nicht nur das Südwestfalen-Derby. Diese Partie hat am Freitag nämlich weitere Reize erhalten: Erst haben die Hagener die Verpflichtung des ehemaligen Junioren-Nationalspielers Sebastian Schneider bekanntgegeben, der vom Zweitligisten ASV Hamm-Westfalen in seine Geburtsstadt zurückkehrt und schon am Samstagabend spielen kann, und dann hat Spitzenreiter HSG Krefeld am Abend beim Leichlinger TV mit 27:28 (12:14) gepatzt und nur noch 19:7 Punkte – worüber sie sich gewiss auch beim TuS Ferndorf (18:4 Zähler) vor ihrem Heimspiel gegen die SG OSC Löwen Duisburg freuen werden.
Die Verpflichtung Sebastian Schneiders muss auch als Signal für die Konkurrenz gewertet werden, als ein solches, dass der VfL Eintracht Hagen den Aufstieg in die 2. Bundesliga in dieser Saison bewerkstelligen will. Obwohl es Andres Griesel so nicht verstanden wissen will. „Wir haben die Gunst der Stunde genutzt und sehen die Verpflichtung von Sebastian unter langfristigen Gesichtspunkten“, sagt der Sportliche Leiter. „Er wird uns sicherlich sportlich helfen, aber an unserer Zielsetzung, oben mitspielen zu wollen, werden wir nichts ändern. Es gibt keinen Druck, unbedingt aufsteigen zu müssen.“ Ausgestattet hat der VfL Eintracht den ehemaligen Bundesliga-Spieler und Rückkehrer mit einem Vertrag bis zum 30. Juni 2018, also für dreieinhalb Jahre.
Für Sebastian Schneider bietet sich nicht nur sportlich eine neue Herausforderung, der zweifache Familienvater sieht auch beruflich und familiär seine Zukunft in Hagen. „Wir haben kürzlich dort ein Haus gekauft und wollen nach vielen Jahren an verschiedenen Orten nun unseren Lebensmittelpunkt in Hagen haben“, erklärt der 28-Jährige, der aber auch auf eine gute Zeit beim ASV zurückblickt. „Sowohl von 2005 bis 2008 als auch bei meiner Rückkehr seit 2012 habe ich hier in Hamm – bei allen harten Begleitumständen – eine gute Zeit gehabt“, sagt er. Im Februar war bei Sebastian Schneider Hodenkrebs diagnostiziert worden – dank frühzeitiger Erkennung und Behandlung galt er aber schnell als geheilt und kehrte bereits in der zurückliegenden Saison wieder auf die Platte zurück.
Sebastian Schneiders erste Drittliga-Platte in der Saison 2014/15 befindet sich in Halver. An der Mühlenstraße. Und dort erwartet Mathias Grasediek, der Trainer der SG Schalksmühle-Halver, „den großen Nachbarn“, wie er den Lüdenscheider Nachrichten erzählt hat. „In diesem Jahr darf man von der Hagener Mannschaft eine Menge erwarten. Schon in den vergangenen Jahren haben wir uns immer sehr schwer getan gegen diesen Gegner. Auch für Hagen ist es immer etwas Besonderes gegen uns – da wollen sie immer auch noch ein Schippchen drauflegen.“
Deshalb wissen im SGSH-Lager alle, dass sie eine besondere Leistung abrufen müssen, um gegen den großen Nachbarn zu bestehen oder sogar zu gewinnen. „Klar hätte man gegen so eine Top-Mannschaft auch gerne seine Top-Aufstellung“, erklärt Schalksmühles Trainer Mathias Grasediek. Er muss jedoch weiterhin auf seinen an der Ferse verletzten Rückraum-Mitte-Mann Christian Feldmann verzichten. Angeschlagen sind nach wie vor die ehemaligen Hagener Marc Oberste und Maciej Dmytruszynski sowie Florian Diehl und seit dem 30:33 bei der HSG Krefeld auch Torwart Mareks Skabeikis, und zwar am Sprunggelenk. Aber sie werden wohl – bis auf Christian Feldmann – alle mitwirken können.
Und wie sieht’s beim Personal des VfL Eintracht Hagen aus? Unverändert im Vergleich zum 36:26-Sieg über den VfL Gummersbach II – bis auf Sebastian Schneider, den „tollsten 14. Mann, den man sich vorstellen kann“, wie Trainer Lars Hepp sagt, um damit auch gleich überhöhte Erwartungen zu dämpfen. Matthias Aschenbroich und Julian Renninger sind weiterhin angeschlagen, so dass sie zwar dabei, aber voraussichtlich nicht erste Hagener Wahl für Lars Hepp sein werden.