Lea Schuhknecht rettet Spitzenreiter Bretzenheim einen Punkt in Ober-Eschbach
Fast wäre es passiert, und den souveränen Spitzenreiter der 3. Liga West hätte es in der elften Saisonpartie zum ersten Mal so richtig erwischt. Vor 400 begeisterten Fans in der Albin-Göhrung-Halle hatte Inga Feuchtmann die TSG Ober-Eschbach im Spiel eins nach Trainer Renato Ribic mit 31:30 in Führung gebracht. Doch mit einem Gewaltwurf gelang Lea Schuhknecht das 31:31 (14:13)-Endstand für die SG TSG/DJK TuS Bretzenheim, die somit nur einen Punkt lassen musste und weiter fünf Minuszähler vor dem Rest der Liga liegt – vor dem TuS Lintfort (nur 29:29 gegen den HSV Gräfrath), der SG Kleenheim und dem 1. FC Köln (alle 18:6). „Wir haben den Kopf gerade noch mal aus der Schlinge gezogen“, sagte Thomas Zeitz, der Trainer der Tabellenführerinnen.
Nachdem die TSG Ober-Eschbach beschlossen hatte, bei der Suche nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger für Renato Ribic nichts zu überstürzen, wurde in der Partie gegen den Spitzenreiter aus dem Manager Gerhard Döll auch der Trainer Gerhard Döll. Unterstützt wurde er auf der Bank von der früheren Schweizer Nationalspielerin Petra Diener und von Stefan Schenkelberg. Dieses Trio sah eine packende, eine spannende Partie, die bis zum 15:15, für das Ober-Eschbachs Lucia Weibelova gesorgt hatte, völlig offen war – und es sah auch eine TSG-Mannschaft, die befreiter wirkte als in den vergangenen Wochen. „Wir sind stressfrei in die Partie gegangen“, erklärte später Gerhard Döll.
Obwohl die Pulsfrequenz dann doch stieg. Die Favoritinnen rissen das Spiel nämlich mehr und mehr an sich und warfen sich bis zur 39. Minute ein Sechs-Tore-Polster heraus. Dank eines 4:0-Laufes, an dem Diana Hollerbach und mit drei Treffern Michelle Chwalek beteiligt gewesen waren, zog die SG TSG/DJK Bretzenheim von 19:17 auf 23:17 davon. Aber siehe da: Die Pirates brachen nicht ein, sie kamen zurück. Zumal sie dank Yvonne Petek, die inzwischen im TSG-Kasten stand, eine ausgezeichnete Torhüterin hatten.
Mit einem 5:0-Lauf stellten die Frauen aus Bad Homburg schließlich den Ausgleich her – Juliane Grauer war für das 26:26 verantwortlich –, ehe in der dramatischen Schlussphase alles und nichts möglich war. Das Ergebnis, das Unentschieden, war dann wohl dazwischen, also etwas oder ein bisschen. Zum Sieg hatte der TSG Ober-Eschbach am Ende nach Inga Feuchtmanns Tor zwar nicht viel gefehlt, „aber auch der Punkt steht uns gut zu Gesicht“, erklärte Manager und Interimstrainer Gerhard Döll, der sich zudem über den diesmal doch sehr disziplinierten Auftritt seines Teams freuen durfte, das diese Partie mit gerade einmal zwei Zeitstrafen – beide gegen Lucia Weibelova – überstand. Und von der Konkurrenz gab es auch noch ein Kompliment. „Ober-Eschbach hätte mit dieser tollen Einstellung beide Punkte verdient gehabt“, sagte Thomas Zeitz, der Trainer der SG TSG/DJK Bretzenheim, der sich nach der 26:21-Führung von seinem Team etwas mehr Cleverness und Konzentration gewünscht hätte.
TSG Ober-Eschbach: Harnisch, Petek – Drews, Pauler, Luberecka, Ivetic (3), Feuchtmann (5), Vlahovic (3), Gehrke (3), Toprak, Kemmler, Grauer (3), Weibelova (7/2), Jezierska (7).
SG TSG/DJK Bretzenheim: von Gilgenheimb, Machetzki – Koepcke (6), Hollerbach (1), Bils (3), Gärtner (2), Schuhknecht (4), Veeck (4), Güter, Hermenau (3/3), Chwalek (6), Leuckefeld (2), Kleinjung.