Schnelles Rot verdirbt Altlandsberger Pläne
Schnelles Rot verdirbt Altlandsberger Pläne
Ja, da wäre sicherlich etwas drin gewesen. Doch da hätte bei den MTV-Damen wieder mal alles passen müssen. Tat es aber leider nicht. Und deshalb verlor der Altlandsberger Drittligist beim TSV Owschlag mit 21:26 (8:12).
In der 54. Minute erzielte Manja Berger das 19:21. Das sah noch echt hoffnungsvoll aus. Und das, obwohl zu diesem Zeitpunkt Sophie Lütke wegen einer Disqualifikation schon auf einem Tribünenplatz saß.
Die „Rike“ und Rot in Owschlag? Genauso wie im vergangenen Jahr dort, als der MTV stark ersatzgeschwächt 19:36 verlor? „Genauso wie in der vorigen Saison war es nicht. Da sah sie ihr Rot nach rund acht Minuten. Diesmal schaffte sie es schon nach gut vier Minuten“, sagte Trainer Fabian Lüdke mit Galgenhumor.
Wie kams`s? „Bei einem Owschlag-Konter, hat sie den Arm einer Gegenspielerin erwischt. Die Disqualifikation war leider berechtigt“, so Fabian Lüdke, dessen Konzept damit natürlich auf einen Schlag zerstört war. Wer weiß, was Sophie Lüdke bisher für den MTV geleistet hat, wie wichtig sie mit ihrer Dynamik und Torgefahr (bisher 34 Saison-Treffer) ist, der kann nachvollziehen, wie groß das Loch war, das sich im Handball-Konstrukt der Altlandsberger Damen auftat.
„Trotzdem wäre es an diesem Tage möglich gewesen, etwas aus Owschlag mitzunehmen“, so Co-Trainerin Eveline Sellert. „Die Gastgeberinnen gingen zwar immer sehr forsch in unsere Lücken. Aber wie bei uns, gab es auch bei ihnen zahlreiche technische Fehler. Nach ihrer 5:2-Führung, als bei uns einige offensichtlich wegen der roten Karte noch etwas unter Schock standen, verpassten sie es, mit zahlreichen vergebenen Großchancen den Sack zu zumachen.“
Etwas Glück für den MTV, ohne dass es in der Endkonsequenz etwas Zählbares brachte. „Wir haben ja Konzept gespielt“, so Trainer Fabian Lüdke. „Aber wir haben das Konzept nicht konsequent zu Ende gespielt. Wir haben drei, vier Auslösehandlungen erfolgreich gestaltet – und plötzlich begannen einige mit Experimenten. Ich weiß nicht warum.“ Am besten arrangierte sich diesmal wohl noch Manja Berger mit der verkorksten Situation, die mit sieben Toren bei 13 Würfen eine für Rückraumspielerinnen ordentliche Quote anbot. Das differiert etwas zum offiziellen Protokoll, wo die Linkshänderin mit sechs Toren geführt wird. Einer von Manjas Treffern wurde vom Kampfgericht aber irrtümlich Viktória Várkonyi angerechnet, die in Echt auf fünf Tore kam.
Nach dem frühen Aus von Sophie Lütke musste die Ungarin auf die mittlere Aufbauposition rücken. Sie mühte sich, aber man merkte der Vicky an, dass sie beim MTV auf dieser Position bisher zu selten gespielt hat. Da liefen die Mechanismen nicht so geschmiert, wie es sein müsste, um diese robuste und erfahrene Mannschaft aus Norddeutschland auszuhebeln.
Es wurde allerdings noch mal gegengehalten. Und Abwehr-Spezialistin Sylvia Kalina (4 Tore) steigerte sich in der zweiten Halbzeit, spielte vor allem dann erfolgreich, wenn die Doppelpässe funktionierten. Beim 23:20 durch einen verwandelten Siebenmeter von Linda Mandelkow gab der MTV in der 58. Minute (20:23) noch mal ein Lebenszeichen. Aber 60 Sekunden später (20:25) war die Messe gelesen.
Und nun? Für diese 21:26-Niederlage muss man sich unter den gegebenen Umständen gewiss nicht schämen. Aber allzu viele Blackouts dieser Art kann man sich nicht mehr leisten. Trainer Fabian Lüdke: „Wir haben in der Mannschaft mehr Qualität als im vergangenen Jahr. Das sehe ich ja beim alltäglichen Training. Wir müssen uns aber im Wettkampf stabilisieren. Sonst wird es schwer…“
Owschlag mit: Mareike Witt, Sophie Fasold; Anita Ewert 1, Jill Sievert 6, Alke Trceziok 3, Katrin Rohwer 2, Helen Rohwer, Janina Herklotz, Nina Hofstetter 3, Nina Lyke 1, Franziska Peters 7/3, Jaqueline Küppers, Svenja Zadow 3.
MTV mit: Kathrin Wiehle, Julia Rettschlag; Manja Berger 7, Sophie Lütke, Viktória Varkónyi 5, Marion Priemer, Sylvia Kalina 4, Annika Fleck 2; Linda Mandelkow 2/2, Christiane Wiechert 1, Lisa Schönfelder.