Nach hartem Kampf: 20:22 in der WM-Qualifikation gegen Russland
Nach hartem Kampf: 20:22 in der WM-Qualifikation gegen Russland
Die deutschen Handballerinnen haben das erste Play-off für die WM in Dänemark gegen Russland verloren. In einem äußerst intensiven Spiel in Dessau-Roßlau unterlag die Mannschaft von Bundestrainer Jakob Vestergaard trotz einer herausragenden Torwartleistung des Duos Clara Woltering/Katja Schülke mit 20:22 (8:10). Beste Werferin der DHB-Auswahl war Kerstin Wohlbold mit vier Treffern.
Das Rückspiel findet am kommenden Samstag um 16 Uhr deutscher Zeit in Astrachan statt, Sport 1 überträgt wieder live. Bereits am Mittwoch macht sich der deutsche Tross auf nach Russland, wo dann die Entscheidung über das Ticket zur Weltmeisterschaft, die vom 5. bis 20. Dezember in Dänemark ausgespielt wird, fällt.
Die DHB-Auswahl musste in Dessau-Roßlau ohne Shenia Minevskaya (Kapselverletzung am Fuß) antreten. In die Startformation hatte Bundestrainer Jakob Vestergaard Clara Woltering, Angie Geschke, Nadja Nadgornaja, Nina Wörz, Susann Müller, Marlene Zapf und Anja Althaus beordert. Und trotz der frenetischen Unterstützung der 3007 Zuschauer in der Anhalt-Arena hatten die deutschen Frauen von Beginn an erhebliche Probleme mit der aggressiven und offensiv ausgerichteten russischen Abwehr. Nach der 2:1-Führung gelang der DHB-Auswahl zwölf Minuten kein Treffer mehr. Der viermalige Weltmeister setzte sich trotz einer zwischenzeitlichen Auszeit von Vestergard auf 8:2 ab, ehe Marlene Zapf die deutsche Mannschaft erlöste.
Mit der Einwechselung von Kerstin Wohlbold stabilisierte sich das deutsche Angriffsspiel dann aber erheblich, auch wenn es immer noch von einigen individuellen Fehlern geprägt war. Mit vier Treffern in Folge und dank einiger spektakulärer Paraden von Clara Woltering verkürzte Deutschland auf 6:8 - ein Abstand, der auch noch zur Pause Bestand hatte.
Und die Torfrau stand auch zu Beginn der zweiten Hälfte im Fokus - Champions-League-Siegerin Woltering stahl den russischen Angreiferinnen in Serie die Schau und gab ihrem Team das nötige Selbstvertrauen, um wieder die Kontrolle zu übernehmen. Mit ihrem ersten Treffer sorgte Nadja Nadgornaja in der 39. Minute für Jubelstürme auf den Rängen und den Ausgleich zum 13:13.
Aber die Führung wollte zunächst nicht gelingen, der standen erneut zu viele Fehler und die wieder erstarkte russische Defensive im Weg. Beim 14:16 nahm Jakob Vestergaard sein zweites Time-Out - und seine Spielerinnen hatten die Worte erhört. Mit drei Toren in Serie war der erneute Ausgleich beim 17:17 geschafft, ein Verdienst von Katja Schülke, die nun für Woltering zwischen den Pfosten stand, sowie der nun viel beweglicheren deutschen Defensive.
Die Anhalt-Arena stand Kopf, die Fans klatschen die DHB-Auswahl nach vorn. In doppelter Überzahl glückte Luisa Schulze das 19:19, die Partie war auf des Messers Schneide und wurde immer intensiver. Mit ihrem zehnten Treffer brachte Anna Kochetova beim 21:19 (57.) die Russinnen wieder mit zwei Treffern in Front - es folgte die finale Auszeit Vestergaards. Doch zu mehr als Schulzes finalem Treffer zum 20:22 reichte es nicht mehr.
Deutschland – Russland 20:22 (8:10)
Deutschland: Schülke, Woltering; Zapf (1), Klein, Smits (1), Naidzinavicius (2/2), Hubinger, Althaus (2), Nadgornaja (3), S. Müller (2), Huber, Fischer, Geschke (1), Wörz (1), Wohlbold (5), Schulze (2)
Russland: Sedoykina, Erokhina; Kuznetcova (2), Gorshkova, Kochetova (11/6), Dmitrieva (3), Akopian (1), Goncharova, Vyakhireva, Garanina, Koroleva, Makeeva (1), Marennikova, Shymkute, Bliznova (4), Chernoivanenko
Schiedsrichter: Nastase/Stancu (Rumänien). - Zuschauer in Dessau: 3007 (ausverkauft). - Siebenmeter: Deutschland: 2/3 (Naidzinavicius an die Latte/57.) – Russland 6/6. - Zeitstrafen: 14:10 Minuten (Althaus/6, Schulze/4, Zapf, Klein: Bliznova/4, Vyakhireva, Garanina, Koroleva). - Spielfilm: 2:1 (4.), 2:4 (10.), 2:8 (16.), 5:8 (19.), 6:8 (22.), 7:9 (26.), 8:10 - 10:12 (34.), 13:13 (39.), 14:17 (45.), 17:17 (47.), 19:19 (54.), 19:21 (57.), 20:22.