Neuer Nachwuchskoordinator, neuer Trainer, neuer Mediziner
Neuer Nachwuchskoordinator, neuer Trainer, neuer Mediziner
Schlanker und mit mehr Kraft: Der Deutsche Handballbund optimiert sein leistungssportliches Fundament. Wolfgang Sommerfeld wird für alle männliche Mannschaften verantwortlicher Nachwuchskoordinator, Jochen Beppler verstärkt das DHB-Trainerteam nicht nur in der Jugend, und Prof. Dr. Kurt Steuer übernimmt federführend die medizinische Betreuung der A-Nationalmannschaft. „Wir straffen und professionalisieren unsere Strukturen und richten diese zum Teil neu aus, um unsere ehrgeizigen Ziele zu erreichen”, sagt Bob Hanning, DHB-Vizepräsident Leistungssport.
Jochen Beppler wird Co-Trainer in den Jugend-Nationalmannschaften Jahrgang 1996 und jünger sowie 1998 und jünger. Der 34-Jährige unterstützt als fester Bestandteil des DHB-Trainerteams nicht nur Christian Schwarzer (A-Jugend) und Klaus-Dieter Petersen (B-Jugend), er wird auch in großem Umfang Spiele und Spieler besuchen und an strukturellen Projekten mitarbeiten.
„Ich freue mich riesig. Das ist eine große Ehre - und ich bin sehr dankbar für die Chance, die mir der DHB gibt und die wahrzunehmen mir mein Arbeitgeber ermöglicht”, sagt Beppler. Der Lehrer arbeitet als Honorarkraft für den DHB. Möglich geworden ist das Engagement auch, weil die Liebigschule Gießen entsprechende Freiräume geschaffen hat. „Als Partnerschule des Leistungssports sind wir dem DHB sehr gern entgegengekommen. In den Gesprächen mit Bob Hanning und Jochen Beppler haben wir eine sehr gute Lösung gefunden und gemeinsam ein starkes Zeichen für den Spitzensport gesetzt”, sagt Schulleiter Dr. Carsten Scherließ.
Beppler war bis 2011 Co-Trainer des Bundesligisten HSG Wetzlar und leitet seitdem den DHB-Stützpunkt in der mittelhessischen Stadt. Die B-Jugend der HSG hatte er im Juni ins Finale der Deutschen Meisterschaft geführt - dort verloren die Wetzlarer Talente erst im Siebenmeterwerfen gegen die Füchse Berlin.
In der A-Jugend folgt Beppler auf den bisherigen Co Heiko Karrer. Dieser musste der Kombination mit seinem Hauptberuf als Trainer des Zweitligisten TV Hüttenberg und dem Wunsch einer uneingeschränkten Präsenz bei DHB-Lehrgängen Tribut zollen. „Das ist leider nicht zu gewährleisten und damit nicht befriedigend lösbar”, sagt Karrer. „Ich bin dankbar für die Zeit, in der ich mit Christian Schwarzer unter anderem die Jahrgänge 1994 und jünger begleiten durfte.” Hanning sagt: „Die momentane Situation ist nicht so, dass Heiko das nötige Mehr an Energie in die DHB-Arbeit investieren könnte. Aber als Fachmann für die Ausbildung junger Spieler wird er für uns weiter eine Stütze sein.” In der B-Jugend nimmt Beppler den Platz von Dr. Christof Armbruster ein, der ins Lehrwesen des Deutschen Handballbundes wechseln soll.
Die Junioren-Nationalmannschaft bleibt weiter in den Händen der DHB-Trainer Markus Baur und Axel Kromer.
Bei Wolfgang Sommerfeld fließen alle Ströme zusammen. Als verantwortlicher Nachwuchskoordinator widmet sich der an diesem Donnerstag 64 Jahre alt werdende Münchener mit voller Kraft dem optimalen Zusammenspiel aller Aktivitäten rund um die DHB-Talente. Hanning: „Planung und Entwicklung werden Wolfgangs Hauptaufgaben sein. Er soll maßgeblich dazu beitragen, den roten Leitfaden für den deutschen Nachwuchshandball zu entwickeln.” Sommerfeld war lange Jahre Assistent von Junioren-Bundestrainer Martin Heuberger und begleitet inzwischen als Mentor die DHB-Eliteförderung.
„Ich freue mich auf die neue Aufgabe und die Möglichkeit, 22 Jahre Erfahrung in der Nachwuchsarbeit weitergeben zu können”, sagt Sommerfeld. „Mit der Entwicklung des roten Leitfadens geht es darum, entsprechende Leitlinien zu erarbeiten und die Arbeit der Nachwuchstrainer zu koordinieren. Ich möchte gemeinsam mit Trainern, Spielern und Vereinen weitere Aufbauarbeit leisten, eine ebenso stabile wie erfolgreiche Struktur schaffen und diese Konzepte auch mit Leben füllen. Unsere deutschen Talente haben ein riesiges Potenzial, das wir einfach besser nutzen müssen.”
Für die medizinische Betreuung der A-Nationalmannschaft zeichnet Prof. Dr. Kurt Steuer verantwortlich. Der Bonner Mediziner, der die Aufgabe des langjährigen leitenden Arztes Dr. Berthold Hallmaier übernimmt, war bereits Anfang des Monats beim Handball-Supercup zum Einsatz gekommen und zuvor auch lange Jahre für die DHB-Junioren aktiv gewesen. „Das ist nicht nur ein Wechsel in der Führung, sondern auch in der Ausführung, denn Kurt Steuer wird das Team kontinuierlich begleiten”, sagt Hanning. Steuers Vertreter wird Dr. Marco Kettrukat sein. Auch das Team der Physios wird verschlankt und besteht künftig aus dem Quartett Sven Raab (Kronau/Östringen), Dennis Finke (Minden), Reinhold Roth (Wetzlar) und Peter Gräschus (Mössingen).
„All das sind zum Teil deutliche Eingriffe in bisherige Strukturen und Abläufe, aber ich bin überzeugt, dass wir nur so auf den von allen gewünschten Weg zurück zum Erfolg kommen. Die jetzt beschlossenen Maßnahmen können erst der Anfang eines Umbaus sein, an dessen Ende professionellere Strukturen stehen sollen”, sagt Hanning. „Wir müssen dabei auf allen Ebenen konsequent sein und uns entsprechend unserer großen sportlichen Wünsche verhalten. Spätestens in einem Jahr werden wir den neuen Stand bewerten und feststellen, ob die jetzt beschlossenen Schritte ausreichend sind. Weiteres wird sich zudem aus den neu zu erarbeitenden Kriterien für den Leistungssport ergeben.” Ganz bewusst richtet Hanning noch einmal den Blick zurück, denn „ich möchte stellvertretend für die medizinische Abteilung Berthold Hallmaier sowie Heiko Karrer und Chris Armbruster für die in den vergangenen Jahren geleistete Arbeit im Dienste des deutschen Handballs danken”.