Bundesverdienstorden für Ehrenpräsident Eberhard Gläser
Eine ganz besondere Auszeichnung ist dem Ehrenpräsidenten des Handball-Verbandes Sachsen-Anhalt (HVSA), Eberhard Gläser an diesem Mittwoch zu Teil geworden. In der Magdeburger Staatskanzlei erhielt der langjährige Vorsitzende des HVSA aus den Händen von Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff die Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland. In Anwesenheit seiner engsten Verwandten sowie ehemaligen Wegbegleitern wurde Gläser damit für seine außerordentlichen Verdienste um den Handballsport in Sachsen-Anhalt gewürdigt.
Es gibt Dinge im Leben, an die man in der Regel nie einen Gedanken verschwenden würde. Einer davon ist sicher die Auszeichnung mit dem Bundesverdienstorden der Bunderepublik Deutschland. In etwa so ähnlich muss auch der ehemalige Handball-Spitzenschiedsrichter und langjährige Präsidenten des Handball-Verbandes Sachsen-Anhalt, Eberhard Gläser gedacht haben – bis zu seinem 70. Geburtstag.
Der charismatische Ur-Magdeburger hatte bis dato bereits über ein halbes Jahrhundert dem Handballsport in Sachsen-Anhalt gewidmet. Unter seiner Führung erfolgte 1990 nicht nur der Zusammenschluss der ehemaligen Bezirksfachausschüsse Halle und Magdeburg zum Handball-Verband Sachsen-Anhalt, sondern ebenso die Integration des neuen Verbandes in den DHB. Bis 2010 lenkte Gläser zudem die Geschicke des HVSA als Präsident und war damit maßgeblich an der hervorragenden Entwicklung „seines“ Verbandes beteiligt, den er mittlerweile als Ehrenpräsident noch immer beratend zur Seite steht.
Dabei zeigte die sportliche Entwicklung des jungen Eberhard Gläser während seiner frühen Kindheit zunächst in eine völlig andere Richtung. Mit 14 Jahren dem Fußball verfallen, entwickelte Gläser zudem eine große Leidenschaft fürs Radfahren und konnte sogar Erfolge bei der kleinen Friedensfahrt erfahren. Einer glücklichen Fügung war es schließlich zu verdanken, dass er mit 15 beim Handball landete und bis heute auch geblieben ist. Bereits in seinen Anfangsjahren wies Gläser die gleiche Leidenschaft für den Sport auf, die ihn all die Jahre in seinen Tätigkeiten begleitet und seinen Wegbereitern stets imponierte. Neben seiner aktiven Spielerrolle betätigte er sich ferner als Schiedsrichter sowie Übungsleiter im vereinseigenen Nachwuchs und kümmerte sich so bereits frühzeitig der Talentförderung.
Dieser Aufgabe widmete sich der studierte Lehrer als Leiter des Trainingszentrums Magdeburg ab 1968 für über 15 Jahre noch intensiver und konnte während dieser Zeit u.a. die später erfolgreichen Talente Helmut Kurrat, Holger Winselmann, Bernd Ullrich, Frank Lemme, Franziska Heinz oder Hennig Fritz zum Leistungshandball delegieren. Fast parallel dazu wuchs auch Gläsers Engagement als Schiedsrichter, so dass er 1970 schließlich in die DDR-Oberliga aufsteigen konnte und sich nebenbei als Schiedsrichterlehrer des Bezirksfachausschusses Handball sogar noch um die Nachwuchsgewinnung sorgte. 1978 folgte mit der erfolgreichen Prüfung zum IHF-Schiedsrichter schließlich der vorläufige Höhepunkt als Unparteiischer, wobei Gläser in der Folgezeit ca. 100 internationale Spiele, u.a. bei Frauen-Weltmeisterschaften sowie im Europacup pfeifen durfte.
Doch auch nach seiner aktiven Laufbahn als ehemaliger Spitzenschiedsrichter blieb der überaus sympathische Lehrer seiner „großen Liebe“ Handball treu und lenkte als Vorsitzender des ehemaligen Bezirksfachausschusses Magdeburg die Geschicke des Handballsports bis hin zur Gründung des Handball-Verbandes Sachsen-Anhalt. Neben seinen Verdiensten im Bundesland engagierte sich Gläser als Funktionär zudem auf DHB- und EHF-Ebene, vor allem für das Schiedsrichterwesen, dem er ebenfalls bis 2010 als aktives Mitglied des DHB-Schiedsrichterausschusses treu geblieben ist.
Mit 70 Jahren hat Eberhard Gläser somit über ein halbes Jahrhundert dem Handball gewidmet und dabei stets nur „der Sache Sport“ dienen wollen. Diese Bescheidenheit legte der Jubilar auch während seiner Auszeichnung mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland nicht ab, da er seine Verdienstmedaille am besten mit all seinen Weggefährten und „fleißigen Helfern“ teilen wolle, wie er während seiner Danksagung fast selbstverständlich betonte: „Natürlich fragt man sich bei so einer hohen Auszeichnung, wieso gerade ich? Ist es doch stets die gemeinsame Arbeit mit vielen Helfern und Wegbereitern gewesen, die die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte erst möglich gemacht haben.“.
Doch an diesem Mittwoch war es nun Eberhard Gläser, der, umringt von seiner Familie und einstigen Weggefährten, für seine außergewöhnlichen Verdienste um den Handballsport in Sachsen-Anhalt, ja sein Lebenswerk vom Ministerpräsidenten des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff persönlich geehrt wurde. Eine Auszeichnung, die letztlich auch nur ein Stück von dem wiedergeben kann, was Eberhard Gläser für „seinen“ Sport über Jahrzehnte geleistet hat. Dafür gilt ihm unendlich Dank, höchster Respekt und tiefste Anerkennung.