Hans Artschwager geht in seine dritte Amtszeit als Präsident
Hans Artschwager geht in seine dritte Amtszeit als Präsident
Der 57-jährige Hans Artschwager ist auch in den nächsten drei Jahren Präsident des Handballverbandes Württemberg (HVW). Beim Verbandstag am Samstag in Schorndorf wurde der Geschäftsführer der Jugendhilfeeinrichtung Waldhaus von den 126 Delegierten der acht HVW-Bezirke einstimmig in seine dritte Amtszeit gewählt. Der Hildrizhausener war 2008 in Neckarsulm zum Nachfolger des damaligen HVW-Präsidenten Bernhard Bauer (Leonberg) gewählt und drei Jahre später in Friedrichshafen wiedergewählt worden.
Die Vereine sind mit der Arbeit des Präsidiums und der Funktionäre ganz offensichtlich zufrieden, wurden doch alle zur Wahl stehenden Personen – bis auf zwei Ausnahmen und die auch mit nur vier beziehungsweise sechs Gegenstimmen – einstimmig in ihre Positionen gewählt. Lediglich der Vorsitz des Ausschusses Frauen blieb vakant.
Nach der Totenehrung und dem Grußwort von Schorndorfs Oberbürgermeister Matthias Klopfer übernahm Michael Bofinger, der Geschäftsführer der SportRegion Stuttgart, die Moderation und interviewte in vier Gesprächsrunden die Ehrengäste. Zum Thema „Sportpolitik“ befragte er Karl Weinmann, Ministerialrat im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg, den Präsidenten des Landessportverbandes (LSV), Dieter Schmidt-Volkmar, und den Vize-Präsidenten des Württembergischen Landessportbundes (WLSB), Gunter H. Fahrion. Alle drei waren sich unter anderem einig, dass das drohende „Aus“ des Schulwettbewerbes „Jugend trainiert für Olympia“ nicht zu akzeptieren sei.
Alleiniger Gesprächspartner in Gesprächsrunde zwei war Bernhard Bauer, von 2002 bis 2008 sechs Jahre lang Präsident des HVW und seitdem dessen Ehrenpräsident und im September 2013 zum Präsidenten des DHB gewählt. Er beleuchtete die acht Monate seit seiner Wahl an die Spitze des mitgliederstärksten Handballverbandes der Welt und die intensive Arbeit mit der gelungenen Bewerbung für die Austragung der Männer-WM 2019 zusammen mit Dänemark.
Bauer äußerte seine feste Überzeugung, dass die deutschen Männer im Juni die beiden Spiele gegen Polen erfolgreich gestalten und damit die Qualifikation für die Weltmeisterschaften 2015 schaffen werden. „Die Play-Offs sind schwierig, aber lösbar“, erklärte er. Der Handball in Deutschland müsse, so der DHB-Präsident weiter, wieder Ansehen und neue Freunde gewinnen sowie Kinder und Jugendliche begeistern. Um dieses Ziel zu erreichen, habe der Verband die „Perspektive 2020“ erarbeitet, die bis zu den Olympischen Spielen 2020 die Messlatte der gemeinsamen Arbeit sein soll. „2020 wollen wir Olympiasieger werden, schließlich betreiben wir eine hervorragende Jugendarbeit und haben erfolgreiche Junioren“, so die Vision von Bernhard Bauer und seinem Präsidium, „und auch unsere Frauen werden zukünftig in der Weltspitze mitspielen.“
Anschließend standen Ekke Hoffmann (Urach), langjähriger Frauenbundestrainer, ehemaliger Sportdirektor des Weltverbandes IHF und aktuell Vorstandsmitglied des Vereins „Freunde und Förderer des Handballs in Württemberg“, und Edwin Gahai (Oberstenfeld), der Direktor des Landesinstitutes für Schulsport Baden-Württemberg, Michael Bofinger Rede und Antwort. Ganztagsschule, Grundschulaktionstag, Inklusion im Handball, Fairness-Preis für die Jugend, aber auch die Unterstützung der Jugend durch den Förderverein waren Schlagworte, die von den beiden Gesprächspartnern beleuchtet wurden.
Gesprächspartner zum Thema „Schiedsrichter“ waren die EHF-Referees Tanja Schilha (Meckenbeuren) und Jürgen Rieber (Nürtingen). Zusammen mit ihrer Schwester Maike wurde Tanja Schilha erst kürzlich in den Kader der Europäischen Handball-Föderation berufen. Die Einladung zum Lehrgang der IHF steht unmittelbar bevor. Jürgen Rieber ist DHB-Schiedsrichter-Lehrwart und pfeift mit seinem Partner Holger Fleisch seit vielen Jahren Bundesliga und international. Das Gespann wurde als „Schiedsrichter des Jahres 2013“ ausgezeichnet. Schilha und Rieber merkte man an, dass sie mit Leib und Seele und großer Begeisterung ihr Schiedsrichteramt ausüben, beide äußerten sich aber auch zur schwierigen Situation bei den Unparteiischen durch fehlenden Nachwuchs oder durch die Tatsache, dass „Neulinge“ oft schon nach kurzer Zeit frustriert wieder aufhören. Im Spitzenbereich stellt das Pfeifen einen enormen zeitlichen Aufwand dar, der nur mit verständnisvollen Arbeitgebern und Familien zu leisten sei, erfuhren die Delegierten. Trotz aller Widrigkeiten mache aber sowohl Tanja Schilha als auch Jürgen Rieber die „Schiedsrichterei“ immer noch viel Spaß.
Wahlen
Nach erfolgter Entlastung des bisherigen Präsidiums und den Neuwahlen setzt sich das neue HVW-Präsidium für die nächsten drei Jahre wie folgt zusammen: Präsident Hans Artschwager (Hildrizhausen), Vize-Präsident Finanzen und Verwaltung Rudolf Pfahl (Remseck), Vize-Präsident Bezirke Kurt Ostwald (Ostfildern), Vorsitzender Ausschuss Spieltechnik Horst Keppler (Oberstenfeld), Vorsitzender Ausschuss Lehre und Leistung Axel Kromer (Mössingen), Vorsitzender Ausschuss Jugend, Schule und Bildung Edwin Gahai (Oberstenfeld), Vorsitzender Ausschuss Schiedsrichter Kurt Ostwald (Ostfildern), Vorsitzender Ausschuss Recht Horst Flum (Sachsenheim), Vorsitzende Ausschuss Frauen unbesetzt.
Das Verbandssportgericht wird gebildet vom neuen Vorsitzenden Ralf Becker (Eriskirch) sowie den Beisitzern Markus Häge (Ulm), Karl Lengerer (Engstingen), Bernd Bleile (Tübingen); Marko Baisch (Stuttgart), Helmut Götz (Talheim), Günter Böss (Reutlingen) und Ulrich Fehrlen (Esslingen). Im Verbandsgericht sitzen der Vorsitzende Dietmar Straub (Nürtingen) sowie die Beisitzer Otto Staudinger (Metzingen), Tilo Haffa (Esslingen), Jürgen Amrehn (Stuttgart), Horst Hornek (Esslingen), Dr. Eckard Barth (Altbach), Joachim Bauer (Rottenburg), und Martin Frank (Oppenweiler). Kassenprüfer bleiben Oliver Grötsch (Winnenden) und Manfred Goll (Kuchen).
Ehrungen
Mit Ehrennadeln des DHB und des HVW wurden im Rahmen des Verbandstages langjährige und verdiente Funktionäre ausgezeichnet. Vom DHB ausgezeichnet wurden Manfred Kimmich (Neuhausen/Filder) mit Gold, Gerhard Oberwelland (Fellbach), Hans-Dieter Reichert (Remshalden), Fritz Helber (Oberstenfeld), Hans Artschwager (Hildrizhausen) und Karl Friederich (Göppingen) jeweils mit Silber und Karl-Heinz Helber (Oberstenfeld) mit Bronze.
Vom HVW geehrt wurden Andrea Junker (Stuttgart), Andrea Preiß (Soest) und Manfred Goll (Kuchen), die jeweils goldene Nadeln erhielten, sowie Hans Heinzmann (Geislingen), Severin Englmann (Bietigheim-Bissingen) und Oliver Grötsch (Winnenden), für die es jeweils Silber gab.
Verabschiedungen
Mit Dank und einem Präsent verabschiedet wurden Renatus Dieberger (Stuttgart), Martina Fricker (Murrhardt), Gerhard Oberwelland (Fellbach), Hans-Dieter Reichert (Remshalden), Rainer Vetter (Oberboihingen), Gerd Fees (Winnenden), Christoph Götz (Ulm), Dr. Wolfgang Gabriel (Bad Wimpfen) und Hans Heinzmann (Geislingen).