Maik Nowak zum Länderpokal: „Viele Talente mit großem Potenzial”
Maik Nowak zum Länderpokal: „Viele Talente mit großem Potenzial”
Die deutschen Talente der weiblichen Jugend (Jahrgang 1997 und jünger) treffen sich ab Freitag in Wiesloch und Leimen (Baden-Württemberg) und spielen um den Länderpokal 2013. Maik Nowak, Leistungskoordinator der weiblichen Jugend beim Deutschen Handballbund, wird die Spiele mit seinen Trainerkollegen selbstverständlich beobachten. Im Interview mit dhb.de spricht er über seine Erwartungen an das Turnier. In Gruppe 1 stehen sich in Leimen die Teams aus Württemberg, Sachsen-Anhalt, Bayern und dem Niederrhein gegenüber. Die Gruppe 2 mit Hamburg, Brandenburg, Baden und dem Mittelrhein spielt in Wiesloch.
Herr Nowak, was erwarten Sie vom Länderpokal 2013?
Nowak: Wir hoffen auf hochklassigen Handball und natürlich das eine oder andere bisher unentdeckte Talent. Vielleicht auch schon aus dem 98er Jahrgang. Nach den teilweise tollen Spielen, die ich persönlich bei der Vorrunde in Unna sehen konnte, bin ich fest davon überzeugt, dass es auch in Leimen und Wiesloch so sein wird.
Wer sind Ihre Favoriten?
Nowak: Das ist ganz schwer zu sagen, da ich bisher leider noch nicht alle Teams kennengelernt habe. Die Verbände aus Württemberg und Hamburg haben mir bisher gut gefallen. Aber meine Kollegen und ich sind alle gespannt. Wenn sich die anderen Teams im gleichen Leistungsspektrum bewegen wie die oben genannten, dann haben wir eine starke Konkurrenz.
Alle Verbände wollen natürlich den Turniersieg. Aber auch die individuelle Ausbildung der Spielerinnen ist wichtig. Wie ist dort die derzeitige Situation im DHB-Nachwuchs?
Nowak: Nach den Eindrücken des letzten Jahres glauben wir, dass wir in diesem Altersbereich viele Talente mit großem Potenzial besitzen. Allerdings muss man dazu auch anmerken, dass Talent ab einem gewissen Niveau allein nicht mehr ausreicht. Mindestens genauso wichtig sind besonders Wille, Disziplin und Selbstorganisation. Letztendlich müssen wir unseren Nachwuchs noch besser fördern und gezielter mit ihm arbeiten.
Was kommt auf die größten Talente nach dem Länderpokal zu?
Nowak: Für viele Mädchen ist das jetzt ein Scheideweg. Geht es in Richtung Leistungssport oder nicht? Das ist ein Alter, in dem sich einiges entwickelt. Wir haben viele sehr talentierte Spielerinnen dabei. Aber uns gehen noch zu viele verloren, weil sie im Kopf den Weg zum Leistungssport nicht mitgehen können. Da haben wir noch Probleme und müssen mehr aus unserem großen Potenzial herausholen.
Woran machen Sie diese Probleme genau fest?
Nowak: Wir müssen die Mädchen unterstützen und ihnen einen klaren Weg aufzeigen. Zum Beispiel, dass es gut für sie ist, vielleicht aus ihrem gewohnten Umfeld heraus in ein Leistungszentrum zu gehen. Das ist selbstverständlich nicht einfach in dem Alter. Da gibt es für alle viele Einflüsse. Allerdings möchte ich die Spielerinnen nur zu diesem Schritt ermutigen. Ich kenne niemanden, der ihn im Nachhinein bereut hat.
Welche Spielerinnen, die im Länderpokal dabei sind, spielen denn auch schon in der weiblichen Jugend-Nationalmannschaft?
Nowak: Einige Spielerinnen sind schon in der Jugend-Nationalmannschaft dabei. Da haben wir fast 50 Prozent der Spielerinnen aus dem jungen 97er Jahrgang und mit Emily Bölk zum Beispiel auch ein ganz junges Mädchen, das erst 1998 geboren wurde.
Was sind denn die nächsten internationalen Spiele für die Mädchen?
Nowak: Nach der jüngsten erfolgreichen Qualifikation auf Island haben wir die Jugend-Europameisterschaft in Polen im August. Vorher spielt die Mannschaft Mitte Juli im Rahmen der Europäischen Jugend-Olympiade (EYOF) ein gutes und wichtiges Vorbereitungsturnier in Utrecht. Sonst haben wir noch einen Schulungslehrgang. Sicherlich weniger als wir vor der EM eigentlich benötigen, aber wir machen das Beste daraus.