1996 in Atlanta: Halbfinale knapp verpasst
Handball goes America: Überraschend waren im Handball-Niemandsland alle Spiele des olympischen Handballturniers ausverkauft, das Männer-Finale zwischen Kroatien und Spanien sahen über 35.000 Zuschauer im Georgia Dome - bis heute olympischer Rekord. Und die Spiele von Atlanta gehen auch wegen der Überraschungssieger in die Geschichte ein, denn es gab Premierenerfolge für die kroatischen Männer und die dänischen Frauen, die aber auch in der Folge Olympia-Geschichte schreiben sollten. Teilnehmerzahl und Modus – zwölf Männer, acht Frauenmannschaften, Vorrunde, Halbfinals, Finals und Platzierungsspiele blieben gleich.
Für die deutschen Frauen war Atlanta die letzte Olympiateilnahme für die nächsten zwölf Jahre, die Klammer bildete Rekordnationalspielerin Grit Jurack, die in Atlanta ihr Olympiadebüt hatte und 2008 in Peking ebenfalls auflief. In der Vorrunde gab es zwei Niederlagen gegen die 1992er-Finalisten Südkorea und Norwegen, zum Abschluss gelang ein Kantersieg gegen Angola, der aber der einzige Erfolg in Atlanta bleiben sollte – denn im Spiel um Platz fünf verlor das Team von Ekke Hoffmann gegen China.
Die deutsche Männermannschaft unter Arno Ehret hatte ein ganz spezielles Wiedersehen im Spiel um Platz sieben gegen die Schweiz – denn sie traf auf Ehrets Vorgänger Armin Emrich, der wiederum Ehret bei den Schweizern beerbt hatte. Mit 23:16 behielt die DHB-Auswahl die Oberhand, nachdem man zuvor das Halbfinale durch die überraschende 22:24-Niederlage gegen Ägypten knapp verpasst hatte. Da half auch der abschließende 24:23-Erfolg gegen Gruppensieger Frankreich nichts.
Männer-Titelverteidiger GUS – der mittlerweile als Russische Föderation startete – verpasste überraschend als Gruppendritter das Halbfinale in der Parallelgruppe. Der Weg war frei für die Gruppensieger Schweden und Frankreich sowie die Zweitplatzierten Kroatien und Spanien. In den Platzierungsspielen überraschten die Ägypter mit dem 29:26- Erfolg im Spiel um Platz fünf über Russland.