20200102_EM-Schiedsrichter
Nicht nur die deutsche Nationalmannschaft befindet sich aktuell in der Vorbereitung auf die EM 2020 in Österreich, Schweden und Norwegen, sondern auch vier deutsche Eliteschiedsrichter und eine DHB-Offizielle. Bei der größten EHF EURO aller Zeiten mit 24 Mannschaften ist die Rekordzahl von insgesamt 23 Schiedsrichtergespannen im Einsatz. Für die Vorrunde wurden Robert Schulze und Tobias Tönnies aus Magdeburg nominiert - für das Duo ist es nach der Heim-WM 2019 die erste Europameisterschaft bei den Männern, nachdem sie 2014 bereits EM-Erfahrung bei den Frauen sammelten.
„Die EM-Nominierung ist für uns aus sportlichen Gedanken eine große Ehre und wir freuen uns sehr. Natürlich ist es ein Highlight, da es unsere erste Männer EM in unserer Karriere ist“, sagt Schulze. Seit der Nominierung steht ein intensives Vorbereitungsprogramm für ihn und Tönnies an: „Neben den Spielen in der Liga, schauen wir besonders auf unsere körperliche Fitness. Dafür haben wir gezielte Trainingsvorgaben bekommen. Weiterhin festigen wir unsere Regelsicherheit indem wir uns theoretisch vorbereiten und über das e-learning-Portal der EHF bereits die Vorgaben verinnerlichen. Zudem arbeiten wir eng mit unserem Mentaltrainer zusammen, der uns permanent Feedback in Sachen Persönlichkeit und Körpersprache in all unseren Spielen gibt.“
Bereits ihre fünfte Männer-EM haben Lars Geipel und Marcus Helbig vor sich, die von der EHF für die Spiele ab der Hauptrunde nominiert wurden. Das erfahrene Duo kann zudem auf zwei Olympiateilnahmen (2012 und 2016), fünf Weltmeisterschaften und zahlreiche weitere hochkarätige internationale Spiele wie die Champions-League-Finals 2017 und 2019 zurückblicken.
„Die Nominierung für die EM 2020 ist für uns ein emotionaler Höhepunkt unserer Karriere. Wir haben in den letzten Monaten unfassbar viel Zeit, Engagement und Aufwand investiert, um bei dieser EM dabei sein zu dürfen. Das hat viele Schmerzen und Tränen gekostet, aber es ist ein unglaubliches Gefühl, dafür so belohnt zu werden“, sagt Lars Geipel.
Da die deutsche Mannschaft im Falle des Weiterkommens ihre Hauptrundenpartien in Wien bestreitet, würden Geipel/Helbig in Malmö eingesetzt - und dürfen sich je nach Turnierverlauf des deutschen Teams dann auch Hoffnungen aufs Finalwochenende in Stockholm machen. Die fünf Gespanne, die dort die fünf Partien (Halbfinals, Spiel um Platz 5, Spiel um Platz 3 und Finale) leiten, rekrutieren sich aus zwölf verschiedenen Gespannen, die ab der Hauptrunde im Einsatz sind.
„Wir trainieren drei bis vier Mal in der Woche, um körperlich fit zu sein. Dazu kommen Videoanalysen der Spiele, die wir geleitet haben und der Mannschaften, die an der Europameisterschaft teilnehmen. Wir pauken gefühlt zum 100. Mal das Regelwerk, um regeltechnisch bis ins kleinste Detail sattelfest zu sein, und pfeifen so viele Spiele wie möglich. Wir müssen uns - wie die Teams auch - professionell vorbereiten. Alles andere wäre verantwortungslos gegenüber den Mannschaften und den Zuschauern“, ergänzt Marcus Helbig.
Geipel/Helbig sind vom 3. bis 5. Januar für ein EM-Vorbereitungsturnier in Torrelavega/Spanien nominiert worden, wo die EM-Teilnehmer Spanien, Portugal, Polen und Russland ihre Form testen, danach geht es wie für Schulze/Tönnies zum EHF-Vorbereitungslehrgang in Wien.
Dort treffen sie dann auch Jutta Ehrmann-Wolf, die als EHF-Delegierte (verantwortlich für die Schiedsrichter) ebenfalls für die EM 2020 nominiert wurde.
(BP)