Krasse Kontraste im Norden und Derby in Hessen
Zuletzt pausierte der Ligabetrieb der Frauen wegen des DHB-Pokals größtenteils, nun geht es in den nächsten Spieltag. Diese Paarungen haben es in sich:
Staffel A
SV Henstedt-Ulzburg – SV Werder Bremen II –Es ist das Duell der krassen Kontraste: Während der SVHU mit drei Siegen und ohne Minuspunkt als einziges noch ungeschlagenes Team die Staffel anführt, sind die Bremerinnen als einzige Mannschaft der Liga noch ohne Sieg und zieren punktlos das Tabellenende. Ein Werder-Sieg ausgerechnet in Henstedt dürfte die meisten Zuschauer daher überraschen.
BV Garrel – HG O-K-T –Diese Partie ist das „kleine“ Duelle der Kontraste, denn während in Henstedt der Spitzenreiter das Schlusslicht empfängt, trifft in Garrel der Zweite auf den Vorletzten. Kurioserweise kassierte der BV jüngst gegen Henstedt die ersten und einzigen Minuspunkte, während die HG ihre einzigen Pluspunkte am selben Wochenende gegen den TV Oyten sammelte. Es bleibt spannend, ob der jüngste Trend oder die Form das Duell entscheiden, und ob es eine Überraschung geben wird.
Staffel B
SG Meißen/Riesa – SV Grün-Weiß Schwerin –Nach der Niederlage bei den Rostock Dolphins greifen die Elbehexen nun zuhause nach den nächsten Punkten. Dass dies kein leichtes Unterfangen wird, zeigt der Start der Schwerinerinnen, die Chemnitz und den Berliner TSC besiegten und dem Ligafavoriten Frankfurter HC nur knapp mit 29:30 unterlagen. Beide Teams peilen den Klassenerhalt an. „Wir wussten, dass es für uns eine schwierige Saison werden würde, gerade die letzten beiden Niederlagen tun weh“, erklärt SG-Coach Mike Eichhorn. „Jetzt sind aber wieder alle an Bord, damit wir mit voller Kraft ins Heimspiel gehen können.“
Berliner TSC – HC Rödertal – Gegensätzlicher könnten die Situationen kaum sein. Aufsteiger Berlin sammelte bislang drei Niederlagen und wartet in der neuen Liga noch immer auf den ersten Punktgewinn. Die Rödertalbienen mischen hingegen nach drei Siegen und mit 6:0 Zählern nicht nur in der Spitzengruppe mit – am vergangenen Wochenende warten sie auch völlig überraschend den Erstligisten BSV Sachsen Zwickau mit 31:23 aus dem DHB-Pokal. Ein wahrer Höhenflug also. „Natürlich wollen wir die positiven Eindrücke auch mit in die Liga nehmen“, sagt Trainerin Maike Daniels. „Wir werden mit Respekt ins Spiel gegen Berlin gehen und uns gut auf den Gegner vorbereiten.“
Staffel C
PSV Recklinghausen – TV Hannover-Badenstedt-Vinnhorst –Die weiteste Auswärtsfahrt steht dem TV bevor – und das zur PSV, die bereits starke Partien hinlegte und den BVB II und den Hannoverschen SC zuhause besiegte. Doch auch die Hannoveranerinnen reisen mit Selbstvertrauen an, zuletzt gab es drei Siege in Folge. Für die Linksaußen-Spielerin Anabel Heitefuß wird es der vorerst letzte Auftritt im Badenstedter Trikot sein. Studienbedingt wird sie Hannover verlassen. Lange Jahre hat das Eigengewächs alle Altersklassen in Badenstedt durchlaufen und war stets eine Leistungsträgerin.
Borussia Dortmund II – SG Kirchhof –Wird Dortmund zum bösen Pflaster für den Zweitliga-Absteiger aus Kirchhof? Der Liga-Favorit stolperte im September erst überraschend beim Gastspiel beim ASC 09 Dortmund, kassierte dort die bislang einzigen Minuspunkte. Daraus schöpft auch die schwarzgelbe Zweitvertretung Hoffnung. „Eine Chance hat man immer. Wenn der Spielverlauf es zulässt, müssen wir da sein und zugreifen“, sagt BVB-Coach Tobias Fenske, dessen Team mit nur einem Sieg aus vier Spielen bislang allerdings nicht zu überzeugen wusste.
Staffel D
TB Wülfrath – HSG Kleenheim-Langgöns –Nach zwei spielfreien Wochenenden wollen die Wülfratherinnen wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, nachdem es beim 1. FC Köln die ersten Minuspunkte setzte. „Die unerwartet gute Tabellenposition mit Rang drei wollen wir mit einem Sieg festigen“, lässt TB verlauten. Die Kleenheimerinnen werden als recht ausgeglichen eingeschätzt – und gilt als schwer ausrechenbar. Allerdings konnte die HSG in vier Partien erst einen Sieg und ein Unentschieden erreichen.
TSG Eddersheim – HSG Lumdatal –Das Hessen-Derby steht an – und gegensätzlicher könnten die Voraussetzungen nicht sein. Zwar kassierten die Eddersheimerinnen zuletzt in Bretzenheim die erste Niederlage im Topspiel, mischen aber dennoch oben mit. Lumdatal konnte hingegen nur einen Punkt sammeln, kassierte stets knappe Niederlagen. „Mit der HSG erwartet uns ein relativ unbekannter Gegner, der nichts zu verlieren hat und motiviert auftreten wird“, sagt TSG-Akteurin Tabea Schweikart. „Wir wollen unserem Anspruch gerecht werden und die nächsten zwei Punkte sammeln“, ergänzt Eddersheims Trainer Tobias Fischer.
Staffel E
HSG Wittlich – TSG Ketsch II –Den Juniorbären stehen beim weitesten Auswärtsspiel einige Herausforderungen bevor. Der Kader bleibt klein und dezimiert. „Aber nichtsdestotrotz fahren wir auf kein Spiel um nicht zu gewinnen“, so Trainer Daniel Weinheimer kämpferisch vor der Partie. Die HSG Wittlich hat nach zwei knappen Niederlagen zu Beginn der Saison mit einem Sieg im letzten Spiel viel Selbstbewusstsein getankt. Die Favoritenrolle schieben sie auf die Juniorbären, welche diese aufgrund des dezimierten Kaders aber nicht annehmen wollen. Wittlich spielt mit einer aggressiven und harten, dabei offensiven 6:0-Abwehr. Im Angriff erwartet die Ketscherinnen ein schneller Ball mit wenigen technischen Fehlern.
TV Möglingen – SG BBM Bietigheim II –Ausgeruht und mit reichlich Rückenwind reist die Bundesliga-Reserve der SG nach Möglingen. Zuletzt konnten sich die Gäste an zwei spielfreien Wochenenden erholen und sammelten zuvor die maximale Ausbeute mit drei Siegen in drei Spielen. Nun wartet das Derby. „Wir haben riesigen Respekt vor Möglingen, da wartet eine große Aufgabe auf uns“, sagt BBM-Coach Brian Ankersen. „Ich hoffe einfach, dass wir uns weiterentwickeln. Wir können nach den ersten drei Siegen befreit aufspielen.“
Staffel F
HCD Gröbenzell – TS Herzogenaurach –Schnell wieder in die Spur: Das ist das Motto des HCD, der zuletzt beim TuS Steißlingen überraschend die erste Pleite kassierte. Gegen Herzogenaurach, das mit je zwei Siegen und Niederlagen in die Spielzeit startete, soll der vierte Erfolg im fünften Spiel her, um den Druck auf den verlustpunktfreien Spitzenreiter TSV Haunstetten hoch zu halten.
TuS Steißlingen – TSV Haunstetten –Ein spannendes Duell: Wird der TuS erneut zum Spitzenreiter-Stürzer? Vor dem spielfreien Pokalwochenende fügten die Steißlingerinnen dem HCD Gröbenzell die ersten Minuspunkte zu und verhalfen Haunstetten an die Spitze. Nun gastiert der TSV und dürfte allein durch diese Konstellation reichlich gewarnt sein. Immerhin laueren die Gastgeberinnen mit bislang bloß zwei Verlustpunkten selbst auf den Platz an der Sonne.
(ENI)