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Bei den Thüringern wurde man zuletzt noch einmal auf dem Transfermarkt tätig. Für den verletzten Keeper Blaz Voncina wurde der Slowene Dusan Podpecan (146 Länderspiele) nachverpflichtet. Ansonsten heißt es aus dem Lager des letztjährigen Zweitliga-Absteigers: „Wir vertrauen unserer Mannschaft und auch unseren Fans.“ Ähnlich wie Krefeld im Westen marschierte Eisenach durch die Ost-Staffel und hatte viel Zeit, sich auf die Relegation und den kommenden Gegner vorzubereiten. Denn auch der sicherte viele Woche vor Saisonende den Titel. Großes Plus könnte die Erfahrung auf der Trainerbank sein. Mit Sead Hasanenfendic wissen die Wartburgstädter um einen der erfolgreichsten Trainer der Welt überhaupt und einen gewieften Routinier, der schon alles im Handball erlebt hat. „Kurzum, Sead Hasanenfendic, das war ein Glücksgriff für den Verein und für uns als Spieler! Er hat sehr viel mit uns gesprochen, uns sein Konzept und sein System erläutert. Es hat bei jedem gefruchtet, jeder hat es verinnerlicht“, sagte kürzlich Kapitän Marcel Schliedermann. Der und dessen Mitstreiter gingen das Ziel sofortiger Wiederaufstieg mit großer Professionalität an Ein Drittligist im Mantel eines Zweitligisten quasi. Und man gibt ganz offen zu, dass es ein weiteres Jahr in der 3. Liga dann unter anderen Rahmenbedingungen stattfinden würde. Noch ein Jahr werden wir diese Rahmenbedingungen wohl kaum halten können“, betont Manager Rene Witte.
Auch der Kontrahent Konstanz kam im Sommer aus der 2. Liga zurück und will sofort wieder hoch. Auch hier sind die Rahmenbedingungen professionell. Der „Konstanzer Weg“ in Kooperation mit dem Hochschulstandort lockt starke Spieler an den Bodensee. Und dort ist man ebenso heiß auf die 2. Liga wie in Eisenach. Davor stehen aber noch mindesten zwei harte und spannungsgeladene Handballspiele.
Gerade in der Abwehr, im Zusammenspiel mit den Torhütern, sieht Konstanz‘ Trainer Daniel Eblen die größten Stärken des ThSV. „Das ist sicher ihr Grundpfeiler“, hebt der HSG-Cheftrainer die große körperliche Präsenz des Gegners hervor. Im Angriff mache sich „ein ausgefeiltes Spielsystem“ bemerkbar, „das die Stärken der einzelnen Spieler immer wieder zum Tragen bringt.“ So sagt der 44-Jährige denn auch: „Das wird eine riesige Aufgabe, die wir da vor der Nase haben.“ Für viele Beobachter ist Eisenach aufgrund der personellen Möglichkeiten, der körperlichen Überlegenheit und der mit Abstand größten Erfahrung aller Relegationsteilnehmer der große Favorit. „Vielleicht ist dadurch aber auch der Druck grösser“, antwortet Eblen. „Dass wir davon profitieren können, setzt jedoch eine eigene gute Leistung voraus. Nur darauf konzentrieren wir uns.“ Bei Kapitän Paul Kaletsch ist die Vorfreude riesig: „das wird das geilste Handballspiel, was aktuell in Sachen Spannung und Stimmung in ganz Deutschland zu sehen ist.“