Offene HSG-Rechnung und euphorisierte Pforzheimer
Finalrunde - Hinspiele
Wilhelmshavener HV – HSG Konstanz – Was für ein Finale der Favoriten: Schon in der letzten Saison kreuzten beide Teams die Klingen und lieferten sich zwei dramatische Duelle – damals noch in der 2. Bundesliga. Zweimal hatte der WHV mit 33:32 und 29:28 denkbar knapp die Nase vorne. Zwei Niederlagen, die der HSG den um einen Punkt verpassten Klassenerhalt kosteten. Dementsprechend motiviert sind die Konstanzer, die damals bereits dabei waren. „Ich denke“, sagt Matthias Hild, „einige werden noch eine Rechnung mit Wilhelmshaven offen haben.“ HSG-Coach Jörg Lützelberger, damals noch nicht dabei, kann das zwar nicht mitfühlen, sagt aber sowieso: „Die Jungs sind so heiß auf das Spiel, dass alles andere ohnehin keine Rolle spielt.“ Und der dreimalige Europapokal-Gewinner ist sicher: „Das werden zwei große Handball-Feste. Wir wollen von Anfang an Paroli bieten.“ Aus seinem großen Erfahrungsschatz hat der seinen Schützlingen wieder einiges mit auf den Weg gegeben. Dazu kommt die Erfahrung des Gruppen-Endspiels gegen Pfullingen, das in letzter Sekunde mit einem knappen 34:33-Erfolg und dem Gruppensieg endete. „Jedes Spiel bringt uns weiter“, sagt der Sportwissenschaftler.
SG Pforzheim/Eutingen – 1. VfL Potsdam – Ganz Pforzheim ist euphorisiert. Noch nie in der Vereinsgeschichte der SG hat es eine Mannschaft in ein Finale um den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Und all das auf kuriose Weise: Ohne eigenen Einsatz durften die Gastgeber miterleben, wie der VfL Pfullingen in letzter Sekunde gegen Konstanz verlor und parallel die SGSH Dragons gegen Krefeld gewannen – es war das einzig mögliche Szenario, in dem Pforzheim in einem Dreiervergleich den zweiten Platz übernimmt und ins Aufstiegsfinale einzieht. Dort wartet nun allerdings ein echter Kracher: Der Aufstieg ist das von vornherein offensiv formulierte Ziel des VfL Potsdam, der in Bob Hanning einen echten Fachmann als Chef-Trainer hat. Und nicht bloß das, auch an anderen Stellen rüstet sich der Club für den Weg nach oben: Von Bundesligist GWD Minden verpflichteten die Potsdamer jüngst Joshua Thiele, auch der ehemalige GWD-Manager Frank von Behren wird künftig für den VfL arbeiten. Die Pforzheimer formulieren deshalb auf ihrer Homepage: „Es ist klar, wer bei diesem Spiel David und wer Goliath ist.“ Auch durch diese Euphorie bei der SG wissen die Brandenburger um die besondere Atmosphäre, die ihnen im Auswärts-Hinspiel blüht. Bleibt also abzuwarten, ob der Favorit souverän auftritt, oder dem Außenseiter ein Türchen offen lässt.
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(ENI)